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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Freunde rufen. Wir gehen besser und beruhigen sie, daß es dir gutgeht.«
    Sie verließen den Baderaum und durchquerten den offenen Hof des inneren Gartens. Ein großer Vorraum trennte den Garten von der Vorderseite des Hauses, und dann traten sie hinaus. Als die anderen Pug in der Begleitung des Reisenden sahen, schauten sie sich schnell mit gezogenen Waffen um. Kulgan und der Prinz überquerten den Hof und standen vor ihnen. Der Reisende hob die Hände, in dem überall gleichen Zeichen, daß er unbewaffnet war.
    Der Prinz sprach als erster. »Wer ist dein Begleiter, Pug?«
    Pug stellte den Reisenden vor. »Er hat nichts Böses im Sinn. Er hielt sich versteckt, bis er sicher war, daß wir keine Piraten sind.« Er reichte Meecham das Messer.
    Wenn diese Erklärung für ihn unbefriedigend war, so ließ Arutha sich das nicht anmerken. »Was habt Ihr hier zu tun?«
    Der Reisende spreizte die Hände, den Stab in der Beuge seines linken Armes haltend. »Ich hause hier, Prinz aus Crydee. Ich würde meinen, daß mir diese Frage besser ansteht.«
    Der Prinz erstarrte, als er so angeredet wurde. Er entspannte sich aber gleich darauf wieder. »Wenn dem so ist, dann habt Ihr recht, denn wir sind die Eindringlinge. Wir kamen auf der Suche nach Abwechslung, nachdem wir so lange auf dem Schiff festgehalten waren. Weiter nichts.«
    Der Reisende nickte. »Dann seid willkommen in der Villa Beata.«
    Kulgan fragte: »Was ist Villa Beata?«
    Der Reisende machte eine ausholende Bewegung mit der rechten Hand. »Dies Heim hier ist Villa Beata. In der Sprache der Erbauer bedeutet das >Gesegnetes Heim<, und das war es für viele Jahre. Wie ihr bemerkt haben werdet, hat es schon bessere Tage gesehen.«
    Alle entspannten sich in Anwesenheit des Reisenden, denn auch auf sie verfehlte sein freundliches Lächeln nicht seine Wirkung. Kulgan wollte wissen:
    »Was ist aus denen geworden, die dieses merkwürdige Haus erbaut haben?«
    »Sie sind tot… oder von uns gegangen. Sie hielten dies hier für die Insula Beata, oder Gesegnete Insel, als sie hier ankamen. Sie flohen vor einem entsetzlichen Krieg, der die Geschichte ihrer Welt veränderte.« Seine dunklen Augen verschleierten sich, als wäre sein Schmerz bei dieser Erinnerung groß.
    »Ein großer König starb… oder man vermutet, daß er gestorben ist, denn manche sagen, er möge zurückkehren. Es war eine schreckliche und traurige Zeit. Hier suchten sie ein Leben in Frieden.«
    »Was ist mit ihnen geschehen?« fragte Pug.
    Der Reisende antwortete achselzuckend: »Piraten oder Kobolde, Krankheiten oder Wahnsinn, wer kann das sagen? Ich sah dieses Heim, wie ihr es jetzt erblickt, und jene, die hier lebten, waren schon nicht mehr da.«
    »Ihr sprecht von merkwürdigen Dingen, Freund Reisender«, sagte Arutha.
    »Ich weiß nur wenig davon, aber es sieht aus, als wäre dieser Ort hier seit ewigen Zeiten verlassen. Wie kommt es, daß Ihr jene kanntet, die hier gehaust haben?«
    Der Reisende lächelte. »Es ist nicht so lange her, wie Ihr meinen könntet, Prinz aus Crydee. Und ich bin älter, als ich aussehe. Das kommt daher, daß ich gut esse und regelmäßig bade.«
    Meecham hatte den Fremden die ganze Zeit über gemustert, denn von allen, die an Land gegangen waren, war er der mißtrauischste Mann. »Und was ist mit dem Schwarzen? Beunruhigt er Euch nicht?«
    Der Reisende warf einen Blick über seine Schulter nach oben zum Schloß hin.
    »Macros der Schwarze? Der Magier und ich haben kaum Grund, miteinander im Streit zu liegen. Er duldet, daß ich die Insel führe, solange ich mich nicht in seine Arbeit einmische.«
    Pug kam ein Verdacht, aber er sagte nichts. Der Mann fuhr fort: »Ein so mächtiger und schrecklicher Zauberer hat von einem einfachen Einsiedler wenig zu fürchten. Ich bin sicher, da stimmt Ihr mit mir überein.« Er beugte sich vor und fügte im Verschwörerton hinzu: »Außerdem halte ich seinen Ruf für übertrieben. Er ist sicher nur dazu angetan, Eindringlinge fernzuhalten. Ich bezweifle, daß er der Taten mächtig ist, die man ihm nachsagt.«
    »Dann sollten wir dem Zauberer vielleicht einen Besuch abstatten«, meinte Arutha.
    Der Einsiedler sah den Prinzen an. »Ich glaube kaum, daß man Euch im Schloß willkommen heißen würde. Der Zauberer ist oftmals mit seiner Arbeit beschäftigt und begegnet einer Unterbrechung mit schlechter Laune. Er mag vielleicht nicht der magische Verursacher all der weltlichen Fehler sein, die manche ihm nachsagen. Aber er kann immer noch mehr

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