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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ärger verursachen, als ein Besuch bei ihm wert ist. Im großen und ganzen gesehen, ist er des öfteren ein schlechter Gesellschafter.« Leiser, trockener Humor klang aus seinen Worten.
    Arutha sah sich um. »Ich glaube, wir haben alles gesehen, was für uns interessant sein könnte. Vielleicht sollten wir jetzt zum Schiff zurückkehren.«
    Als niemand widersprach, meinte der Prinz: »Was ist mit Euch, Freund Reisender?«
    Der Fremde spreizte die Hände. »Ich werde meine Gewohnheit der Einsamkeit und Abgeschiedenheit fortsetzen, Hoheit. Ich habe diesen kleinen Besuch genossen, und auch die Neuigkeiten des Knaben über die Ereignisse in der Welt da draußen. Aber ich bezweifle, daß Ihr mich morgen finden würdet, solltet Ihr mich dann suchen.«
    Es war offensichtlich, daß er nicht gewillt war, ihnen weitere Informationen zu geben. Arutha ertappte sich dabei, daß er über die ausweichenden Antworten des Mannes zornig wurde. »Dann entbieten wir Euch unseren Abschied, Reisender. Mögen die Götter über Euch wachen.«
    »Und über Euch ebenso, Prinz aus Crydee.«
    Als sie sich umdrehten, um zu gehen, fühlte Pug, wie etwas nach seinem Knöchel griff. Er fiel schwer gegen Kulgan. Beide stürzten zu Boden, und der Reisende half dem Jungen auf. Meecham und Gardan assistierten dem kräftigen Magier. Kulgan belastete seinen Fuß und wäre wieder gefallen, hätten Arutha und Meecham ihn nicht gepackt. »Es scheint, als wäre Euer Knöchel verrenkt, Freund Magier«, bemerkte der Reisende. »Hier.« Er hielt ihm seinen Stock hin. »Mein Stock ist auf fester Eiche. Er wird Euer Gewicht tragen, wenn Ihr jetzt zum Schiff zurückkehrt.«
    Kulgan nahm den angebotenen Stock und stützte sich darauf. Er machte einen versuchsweisen Schritt damit und stellte fest, daß er den Weg mit Hilfe des Stockes beschreiten konnte. »Habt Dank, doch was wird aus Euch?«
    Der Fremde zuckte mit den Achseln. »Ein simpler Stock, Freund Magier. Er läßt sich leicht ersetzen. Vielleicht werde ich Gelegenheit haben, ihn eines Tages zurückzufordern.«
    »Ich werde ihn bis zu diesem Tag aufbewahren.«
    Der Reisende wandte sich ab. »Gut. Dann also bis zu diesem Tag. Nochmals: Lebt wohl.«
    Sie sahen ihm nach, als er in das Gebäude zurückging. Dann wandten sie sich mit erstaunten Gesichtern einander zu. Arutha war es, der zuerst etwas sagte.
    »Ein merkwürdiger Mann, dieser Reisende.«
    Kulgan nickte. »Merkwürdiger, als Ihr wißt, Prinz. Als er uns verließ, spürte ich, wie eine Verzauberung von uns wich. Es war, als führte er einen Zauber mit sich, der allen in seiner Nähe Vertrauen einflößt.«
    Pug wandte sich an Kulgan. »Ich wollte ihm so viele Fragen stellen, aber ich war nicht in der Lage, sie auszusprechen.«
    »Aye, ich habe das auch verspürt«, bemerkte Meecham.
    »Mir geht ein Gedanke durch den Sinn. Ich glaube, wir haben mit dem Zauberer persönlich gesprochen«, sagte Gardan.
    »Das ist auch mein Gedanke«, meinte Pug.
    Kulgan stützte sich auf seinen Stock. »Vielleicht. Wenn dem so ist, dann hat er seine Gründe, seine Identität zu verheimlichen.« Sie sprachen noch darüber, als sie sich langsam auf den Rückweg machten.
    Als sie die Bucht erreichten, in der das Boot lag, fühlte Pug, wie etwas über seine Brust strich. Er griff in seine Tunika und fand dort ein kleines, gefaltetes Stück Pergament. Er zog es heraus, überrascht von seinem Fund. So weit er sich erinnerte, hatte er es nirgendwo aufgehoben. Der Reisende mußte es in sein Hemd geschoben haben, als er Pug auf die Füße half.

    Kulgan wandte sich um und meinte, als er Pugs Gesicht sah:
    »Was hast du da?«
    Pug reichte ihm das Pergament, und Kulgan entfaltete das Papier. Er las es, und ein überraschter Ausdruck zog über sein Gesicht. Dann las er es laut vor.
    »Ich heiße diejenigen willkommen, die ohne Bosheit in ihrem Herzen hier erscheinen. In zukünftigen Tagen wirst du wissen, daß unser Zusammentreffen nicht zufällig war. Bis wir uns wieder treffen, bewahrt den Stock des Einsiedlers als Zeichen der Freundschaft und des guten Willens. Sucht mich nicht, bis zu der festgelegten Zeit, denn auch sie ist vorbestimmt. Macros.«
    Kulgan händigte die Botschaft wieder an Pug aus, der sie las. »Dann war der Einsiedler also Macros!«
    Meecham rieb sich den Bart. »Das verstehe ich nicht.«
    Kulgan schaute zum Schloß empor, wo das Licht noch immer in dem einsamen Fenster blinkte. »Ich ebensowenig, mein Freund. Aber was es auch immer bedeuten mag, ich glaube,

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