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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mußte sofort eine machen, als Kulgan mir von dem Plan erzählt hat.«
    Sie betraten die Schmiede. Es war ein geräumiger Schuppen mit einem großen und einem kleinen Ofen und verschiedenen Ambossen in unterschiedlichen Größen. Alle möglichen Dinge lagen umher, die darauf warteten, repariert zu werden: Rüstungen, Reitzeug, Küchengeräte. Gardell trat zu dem größeren Ofen und hob die Haube auf. Sie war ungefähr neunzig Zentimeter breit, neunzig Zentimeter hoch, kegelförmig und mit einem Loch oben versehen.
    Runde Metallrohre lagen in der Nähe, die besonders dünn gearbeitet waren.
    Gardell hielt ihnen seine Entwicklung hin. »Ich habe sie ziemlich dünn gefertigt und eine Menge Zinn benutzt, damit sie leicht ist. Wenn sie zu schwer wäre, würde sie nämlich zusammenbrechen.« Mit dem Fuß wies er auf mehrere Metallstangen. »Wir klopfen ein paar kleine Löcher in den Boden und stützen sie damit ab. Es braucht vielleicht ein bißchen Zeit, bis sie richtig ist, aber ich glaube, diese Idee von dir wird funktionieren.«
    Pug lächelte breit. Es machte ihm Spaß, zu sehen, wie eine Idee von ihm konkrete Formen annahm. Es war ein neues und befriedigendes Gefühl. »Wann können wir sie installieren?«
    »Jetzt gleich, wenn du willst. Ich muß gestehen, ich möchte sie auch gerne arbeiten sehen.«
    Pug sammelte ein paar Rohre zusammen, und Tomas nahm den Rest und die Stangen. Unter der Last keuchend, machten sie sich auf den Weg zum Turm des Magiers, gefolgt von dem kichernden Schmied.
    Kulgan war tief in Gedanken versunken, als er sich anschickte, die Treppe zu seinem Gemach zu erklimmen. Plötzlich erscholl ein Ruf von oben: »Habt acht!« Kulgan blickte rechtzeitig auf, um gerade noch einen Steinblock die Treppe hinabpoltern zu sehen. Kulgan sprang beiseite, und schon schmetterte der Stein an die Mauer, dorthin, wo der Magier soeben noch gestanden hatte.
    Dann blieb er am Fuße der Treppe liegen. Mörtelstaub erfüllte die Luft, und Kulgan nieste.
    Tomas und Pug kamen die Treppe mit besorgten Gesichtern hinuntergestürmt.
    Als sie sahen, daß niemand verletzt war, waren sie sehr erleichtert.
    Kulgan musterte das Paar grimmig. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    Pug machte einen ziemlich dummen Eindruck, während Tomas versuchte, mit der Wand zu verschmelzen. Pug sprach zuerst. »Wir haben versucht, diesen Stein in den Hof zu tragen, und er ist uns sozusagen aus der Hand gerutscht.«
    »Sozusagen aus der Hand gerutscht? Sah mehr aus, als hätte er den verrückten Versuch unternommen, seine Freiheit zu erringen. Also, warum habt ihr diesen Stein getragen? Und woher kommt er?«
    »Das ist der lose Stein aus der Wand in meinem Zimmer«, erwiderte Pug.
    »Wir haben ihn herausgenommen, damit Gardell das letzte Rohr anbringen kann.« Als Kulgan immer noch nicht zu verstehen schien, fuhr Pug fort: »Für die Haube zu meinem Feuertopf, erinnert Ihr Euch?«
    »Ach ja, jetzt ja.« Ein Diener erschien, um sich nach der Ursache des Lärms zu erkundigen. Kulgan bat ihn, ein paar Arbeiter zu holen, die den Steinblock forttragen sollten. Er ging, und Kulgan wandte sich an die Jungs. »Ich glaube, es ist besser, wenn jemand, der ein bißchen größer ist als ihr, mit diesem Stein umgeht. Jetzt laßt uns das Wunder bestaunen.«
    Sie erklommen die Stufen zum Raum des Jungen und fanden Gardell damit beschäftigt, das letzte Stück Rohr zu befestigen. Als sie eintraten, drehte der Schmied sich um. »Nun, was meint ihr?«
    Der Topf war ein Stückchen näher an die Wand gerückt, und die Haube saß darüber auf vier gleichlangen Metallstäben. Der gesamte Rauch wurde von der Haube eingefangen und durch das leichte Metallrohr abgeleitet.
    Unglücklicherweise war das Loch, aus dem der Stein herausgenommen worden war, weit größer als das Rohr, und so blies der Wind den größten Teil des Rauches ins Zimmer zurück.
    »Kulgan, was meint Ihr?« fragte Pug.
    »Nun ja, Junge. Es sieht recht eindrucksvoll aus. Aber was die Atmosphäre hier betrifft, kann ich keine große Verbesserung feststellen.«
    Gardell schlug einmal kräftig mit der Hand auf die Haube, wodurch sie metallisch dröhnte. Die dicken Schwielen an seiner Hand verhinderten, daß er sich am heißen Blech verbrannte. »Das wird schon werden, wenn ich das Loch erst einmal verstopft habe, Magier. Ich hole etwas Büffelhaut, aus der ich die Schilde der Reitersmänner fertige, und dann schneide ich in eines der Stücke ein Loch, befestige es um das Rohr und nagle es an die Wand.

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