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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sagte:
    »Ich bin sicher, er war ein wenig zu beschäftigt, um sich noch mit den feineren Punkten der Taktik zu befassen.« Doch Shimone entging seine Ironie, so sehr konzentrierte er sich auf den Kampf.
    Milamber bemerkte, daß Hochopepa sich nicht um den Wettkampf kümmerte. Statt dessen registrierte der Magier jede Unterhaltung in den Rängen: Für ihn waren die Spiele nur eine weitere Gelegenheit, um die Aspekte des Spiels des Rates zu untersuchen. Milamber wurde von dieser Nichtachtung des Todes und des Leids in der Arena ebenso beunruhigt wie von Shimones Enthusiasmus.
    Der Kampf war schnell vorüber. Sieger blieb der Mann mit dem Messer. Die Menge umjubelte ihn. Münzen wurden in den Sand geworfen, damit der Sieger mit einer kleinen Summe in die Gesellschaft zurückkehren konnte.
    Während die Arena gesäubert wurde, rief Shimone einen Herold herbei und erkundigte sich nach den restlichen Kämpfen. Dann wandte er sich, offensichtlich erfreut über die Neuigkeiten, den anderen zu. »Nur noch ein paar gleichstarke Kämpfer, dann zwei besondere Kämpfe, eine Gruppe Gefangene gegen einen hungrigen Harulth, und dann ein Kampf zwischen Soldaten aus Midkemia und gefangenen Thuril-Kriegern. Das wird bestimmt interessant.«
    Milambers Ausdruck verriet, daß er dem nicht zustimmte. Er hielt den richtigen Zeitpunkt für gekommen und fragte: »Hocho, hast du schon ein Mitglied der Shinzawai-Familie gesehen?«
    »Nein, Milamber. Aber das hatte ich auch nicht erwartet.«
    »Warum nicht?«
    »In letzter Zeit ist der Kriegsherr ihnen nicht sehr wohl gesonnen. Hat was damit zu tun, daß sie die eine oder andere Aufgabe, die er ihnen übertragen hatte, nicht richtig erfüllt haben. Und ich habe gehört, daß sie als verdächtig gelten, obwohl sie kürzlich wieder dem Krieg beigetreten sind.
    Der Kanazawai Clan hängt seinen vergangenen glorreichen Taten nach, und die Shinzawai sind die altmodischsten von allen überhaupt.«
    Den ganzen Nachmittag hindurch zogen sich die Kämpfe hm. Ein jeder war kunstvoller als der vorhergehende, denn die Geschicklichkeit der Gegner nahm immer weiter zu. Bald war auch das letzte Paar fertig. Jetzt wartete die Menge gespannt und schweigend. Nicht einmal die Edlen sagten noch etwas, denn das kommende Ereignis war ungewöhnlich. Eine Gruppe von zwanzig Kämpfern, ihrer Größe nach stammten sie aus Midkemia, marschierte in die Arena, genau bis zur Mitte. Sie trugen Taue, Netze, Speere und lange, geschwungene Messer. Sie hatten nur Lendenschurze an, und ihre geölten Körper glänzten in der späten Nachmittagssonne. Sie wirkten ganz entspannt, als sie da standen, aber die Soldaten in der Menge erkannten die unterschwelligen Zeichen von Anspannung, wie sie jeder Kämpfer ausstrahlt, ehe er in die Schlacht zieht. Nach einer Minute wurde das große Tor am anderen Ende des Stadions geöffnet, und ein sechsbeiniges Geschöpf stürmte in die Arena.
    Entsetzen verbreitete sich.
    Der Harulth bestand nur aus langen Zähnen und scharfen Klauen, dazu hatte er eine trotzige Haltung und eine Haut wie eine Rüstung. Er war fast so groß wie ein Elefant aus Midkemia. Er zögerte nur so lange, um einmal ins Licht zu blinzeln. Dann griff er die Gruppe vor sich an.
    Die Männer stoben vor der Kreatur auseinander und versuchten sie zu verwirren. Der Harulth verfolgte einen unglücklichen Mann. Mit drei riesigen Schritten hatte er den Mann unter sich zermalmt und verschlang ihn gierig. Dann würgte er ihn in zwei Bissen hinunter. Die anderen versammelten sich hinter dem Tier und breiteten hastig die Netze aus. Der Sechsfüßler wirbelte herum, schneller, als man es bei dieser riesigen Gestalt für möglich gehalten hätte, und griff erneut an. Diesmal warteten die Männer bis zum letzten Augenblick, warfen ihre Netze aus und spritzten davon. In den Netzen waren Haken befestigt, die sich in der dicken Haut des Tieres festhängen sollten. Es trat darauf, und gleich darauf zerfetzte es den Stoff. Während es damit beschäftigt war, rannten die Speerträger herbei, um anzugreifen. Der Harulth war verwirrt. Er wußte nicht genau, woher sein Schmerz rührte. Die Speere erwiesen sich als unwirksam, denn sie konnten die dicke Haut des Tieres nicht durchdringen. Einer der Kämpfer erkannte die Nutzlosigkeit der Sache, packte einen anderen am Arm und zeigte auf den Rücken der Kreatur. Sie hasteten zu ihrem Schwanz zurück, der mit der Kraft eines Rammbocks über den Boden fuhr, hin und her, hin und her.
    Einen Augenblick

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