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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Direktor der Spiele wurde m Stücke gerissen. Mehr als einhundert Bürger sind damals gestorben.«
    Milamber empfand Erleichterung: Zumindest würde es ihm erspart bleiben, zusehen zu müssen, wie sich Katalas Volk und sein eigenes bekämpften. Doch da fing die Menge auch schon an, ihren Mißmut über die zögernden Wettkämpfer hinauszuschreien.
    Hochopepa stieß Milamber in die Seite. »Der Kriegsherr scheint alles andere als froh darüber zu sein.«
    Milamber bemerkte das wütende Gesicht des Kriegsherrn, als dieser zusehen mußte, wie seine Vorstellung für den Kaiser begann, sich in eine Farce zu verwandeln. Langsam erhob sich Almecho von seinem Platz in der Nähe des Lichts des Himmels und bellte: »Laßt den Kampf beginnen!«
    Untersetzte Wachen, die als Helfer des Direktors der Veranstaltung arbeiteten, rannten in die Arena und schwenkten dabei ihre Peitschen. Sie umringten die reglosen Kämpfer und fingen an, auf sie einzuschlagen. Milamber fühlte, wie sein Zorn wuchs, als er mit ansehen mußte, wie sie an Armen und Beinen die ungeschützte Haut der Soldaten aus Thuril und Midkemia blutig schlugen.
    Ihm selbst war die Peitsche seit seiner Sklavenzeit im Sumpf nicht fremd, und er kannte ihre schreckliche Berührung. Er spürte jeden Schlag, den die Männer unten im Sand empfingen, wie auf seinem eigenen Körper.
    Die Menge wurde unruhig. Sie war nicht gekommen, um zuzusehen, wie reglose Männer ausgepeitscht wurden. Buhrufe hagelten auf die Männer in der kaiserlichen Loge herab, und ein paar kühne Seelen warfen Abfall und kleine Münzen in die Arena und zeigten so, was sie von diesem Sport hielten. Schließlich wurde einer der Handlanger ungeduldig. Er trat vor einen Thuril-Krieger hin und hieb ihm mit dem Griff seiner Peitsche über das Gesicht. Ehe der Mann reagieren konnte, sprang der Thuril vor, riß dem überraschten Mann die Peitsche aus der Hand und schlang sie augenblicklich um seine Kehle.
    Die anderen Helfer wandten ihre Aufmerksamkeit dem Krieger zu, der ihren Kameraden angegriffen hatte, und fingen an, wütend auf ihn einzupeitschen. Nach ungefähr einem Dutzend Schlägen fing der Thuril an zu schwanken und fiel auf die Knie. Aber noch immer hielt er die Peitsche fest und würgte den keuchenden Mann. Weiter hagelten die Hiebe auf den Thuril herab, bis seine ganze Rüstung blutüberströmt war. Aber noch immer hielt er sein Opfer fest.
    Als der Handlanger tot war und die Augen aus dem blauen Gesicht hervortraten, verließ auch den Thuril seine letzte Kraft. Kaum lag die schlaffe Gestalt des Handlangers im Sand, da fiel auch schon der Thuril-Krieger neben ihn.
    Es war ein Soldat aus Midkemia, der zuerst reagierte. Mit kalter Entschlossenheit hob er einfach ein Schwert auf und durchbohrte einen der Handlanger. Und dann hatten plötzlich alle Soldaten aus Thuril und Midkemia Waffen in den Händen, und innerhalb einer Minute waren alle Helfer tot. Und wieder – wie ein Mann – legten die Gefangenen ihre Waffen zu Boden.
    Milamber kämpfte mit sich, um angesichts eines solchen Schauspiels ruhig zu bleiben. Er empfand nichts als Bewunderung für diese Männer. Sie wollten lieber sterben als einander niedermetzeln. Möglicherweise waren ein paar von ihnen vor so vielen Jahren mit ihm zusammen durch das Tal geritten, wo sie die Spaltmaschine entdeckt hatten. Nach außen hin blieb er ruhig, ein Tsurani, aber innerlich kochte er.
    Hochopepa flüsterte: »Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei. Almecho wollte mit den Spielen des heutigen Tages seine Stellung beim Kaiser verbessern, aber das scheint ihm nicht zu gelingen. Ich fürchte, er wird das Zögern deiner ehemaligen Landsleute nicht gut zu tragen wissen. Sie müssen sterben, zur Unterhaltung des Lichts des Himmels.«
    Milamber spie ihm entgegen: »Zur Hölle mit dieser Art von Unterhaltung.« Mit brennenden Augen sah er Hochopepa an, der einen solchen Ausdruck bei dem Magier noch nie zuvor gesehen hatte. Milamber stand halb auf, als er hinzufügte: »Und zum Teufel mit all denen, die Vergnügen an solch blutigem Sport haben.«
    Hochopepa ergriff seinen Arm und versuchte, ihn wieder auf seinen Platz zurückzuziehen.
    »Milamber, beruhige dich doch!«
    Milamber riß sich los.
    Er und seine Freunde schauten zur kaiserlichen Loge hinüber, wo ein Leutnant der Wache sich mit dem Kriegsherren beriet. Milamber spürte eine seltsame Hitze in sich aufwallen. Er kämpfte einen Augenblick gegen den plötzlichen Impuls an, seine ganze Kraft einzusetzen, um den

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