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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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beneide dich auch jetzt nicht um die Krone. Ich habe schon gedacht, daß ich nach dem Krieg vielleicht einige Zeit reisen würde, aber jetzt wird das nicht möglich sein, denn ich muß Krondor regieren. Also wünsche mir nicht auch noch diese zusätzliche Last des gesamten Königreiches. Ich würde sie nicht übernehmen.«
    »Trotzdem würdest du einen besseren König abgeben«, beharrte Lyam und sah Arutha fest an.
    Arutha runzelte die Stirn. Dann betrachtete er seinen Bruder mit mißtrauischem Blick.
    »Vielleicht, aber du wirst König werden, und ich erwarte, daß du es geraume Zeit bleiben wirst.« Er stand auf und streckte sich. »Ich gehe zu Bett. Es war ein langer und harter Tag.« Als er sich dem Eingang des Zeltes näherte, sagte er noch: »Begrabe deine Zweifel, Lyam. Du wirst ein guter Herrscher sein. Mit Caldric als Ratgeber, und mit den anderen, Kulgan, Tully und Pug, wirst du uns durch diese Zeit des Wiederaufbaus leiten.«
    »Arutha, ehe du gehst…« Arutha wartete. Doch dann faßte Lyam einen Entschluß. »Ich möchte, daß du mit Kulgan und Pug auf das Eiland des Zauberers fährst. Du bist schon einmal dort gewesen, und… ich möchte dein Urteil hören über das, was dort vorgefunden wird.« Arutha war darüber gar nicht erfreut und wollte widersprechen, aber Lyam schnitt ihm das Wort ab. »Ich weiß, du möchtest nach Krondor, aber es dauert ja nur ein paar Tage. Zwischen dem Tag, an dem wir Rillanon erreichen, und der Krönung liegen zwölf Tage. Das ist genug Zeit für dich, um zu uns zu kommen.«
    Wieder wollte Arutha Einwände erheben, doch dann lenkte er mit schüchternem Lächeln ein.
    »Hab nur Vertrauen zu dir selbst, Lyam. Wenn ich die Krone nicht nehme, dann bleibst du auf ihr sitzen.« Und lachend fügte er noch hinzu, als er das Zelt verließ: »Es gibt keinen anderen Bruder, der Anspruch auf sie erheben könnte.«
    Lyam blieb allein zurück und nippte an seinem Wein. Er seufzte tief und murmelte vor sich hin:
    »Doch, es gibt einen anderen, Arutha; mögen die Götter mir helfen zu entscheiden, was zu tun das Richtige ist.«

Legat
    Das Schiff ging vor Anker.
    Die Mannschaft sicherte die Segel, während die Gesellschaft sich für den Landgang bereit machte. Meecham sah zu, wie das Langboot fertiggemacht wurde. Die Magier konnten es kaum erwarten, das Schloß Macros’ zu erreichen, denn sie hatten mehr Fragen als die anderen. Auch Arutha war neugierig darauf, nachdem er sich damit abgefunden hatte, die Reise mitzumachen. Er hatte feststellen müssen, daß er nur wenig Lust gehabt hätte, an dem langen Begräbniszug teilzunehmen, der am Tage ihrer Abreise ebenfalls Ylith verlassen hatte. Er hatte die Trauer um seinen Vater tief in seinem Innern begraben, und er würde allein damit fertig werden – zu seiner Zeit. Laurie war bei Kasumi geblieben, um ihm zu helfen, die Tsurani-Soldaten in die Garnison von LaMut einzugliedern; er würde später in Rillanon zu ihnen stoßen.
    Lyam und seine Edlen waren per Schiff nach Krondor aufgebrochen. Sie hatten die Leichen von Borric und Rodric begleitet. Anita und Carline wollten sich unterwegs zu ihnen gesellen, um dann alle zusammen die Toten nach Rillanon zu geleiten, wo sie im Grab ihrer Vorfahren die letzte Ruhestätte finden sollten. Nach der traditionellen Trauerzeit von zwölf Tagen würde Lyam dann zum König gekrönt werden. Bis dahin könnten sich alle, die an der Krönungszeremonie teilnehmen wollten, in Rillanon eingefunden haben. Pug und Kulgan mußten ihre Aufgabe rechtzeitig fertiggestellt haben, um die Hauptstadt ebenfalls zu erreichen.
    Das Boot war klar, und Arutha, Pug und Kulgan gesellten sich zu Meecham. Es wurde zu Wasser gelassen, und sechs Soldaten ergriffen die Ruder. Die Matrosen waren außerordentlich erleichtert gewesen, daß man von ihnen nicht verlangte, an Land zu gehen. Obwohl die Magier sie beruhigt hatten, wollten sie doch nicht den Fuß auf das Eiland des Zauberers setzen.
    Das Boot wurde auf den Strand gezogen, und die Passagiere stiegen aus. Arutha schaute sich um.
    »Hier scheint sich nichts verändert zu haben, seit wir das letzte Mal da waren.«
    Kulgan streckte sich, denn das Schiff war überfüllt gewesen, und er genoß das Gefühl von festem Boden unter den Füßen. »Es hätte mich auch überrascht, wenn es anders gewesen wäre.
    Macros ist jemand, der sein Haus in Ordnung hält, darauf wette ich.«
    Arutha befahl: »Ihr sechs bleibt hier. Wenn ihr uns rufen hört, kommt schnell.« Der Prinz schickte sich

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