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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Brucal nickte zustimmend, und Vandros fuhr fort: »Kommt, Hauptmann, wir sollten mit Eurer neuen Truppe sprechen.«
    Kasumi erhob sich, verbeugte sich vor Lyam und ging mit dem Grafen von LaMut davon.
    Arutha berührte seinen Bruder an der Schulter. Lyam wandte den Kopf, und der Prinz sagte:
    »Genug mit den Staatsangelegenheiten. Es ist Zeit, daß wir das Ende dieses Krieges feiern.«
    Lyam lächelte. »Richtig.« Er wandte sich an Pug. »Magier, lauf und hole deine reizende Frau und deinen prächtigen Sohn. Ich möchte von etwas, das nach Heim und Familie riecht, umgeben sein.«
    Tomas schaute Pug an. »Frau? Sohn? Was heißt das?«
    Pug lachte. »Es gibt viel zu erzählen. Wir können unsere Geschichten austauschen, sobald ich meine Familie geholt habe.«
    Er begab sich zu seinem eigenen Zelt, wo Katala William eine Geschichte erzählte. Beide sprangen auf und rannten auf ihn zu, denn seit seiner Rückkehr hatten sie ihn noch nicht gesehen.
    Er hatte nur einen Soldaten gesandt, der ihnen berichtete, daß er wohlauf und mit dem Prinzen beschäftigt sei.
    »Katala, Lyam möchte, daß ihr uns beim Abendessen Gesellschaft leistet.«
    William zupfte am Gewand seines Vaters. »Ich will auch kommen, Papa.«
    Pug hob seinen Sohn empor. »Du auch, William.«

     
    Die Feier, die im Zelt stattfand, war stiller als die außerhalb. Aber Laurie hatte sie mit seinen Balladen unterhalten, und sie hatten alle in dem Bewußtsein geschwelgt, daß endlich doch wieder Frieden herrschte. Das Essen war noch genauso wie vorher, aber dennoch schmeckte es ihnen besser. Auch eine gehörige Portion Wein hatte zu der festlichen Stimmung beigetragen.
    Lyam hielt einen Becher Wein in der Hand. Überall im Zelt waren die anderen in leise Unterhaltungen vertieft. Der Thronerbe war ein wenig betrunken, aber niemand mißgönnte ihm diese Erleichterung, denn er hatte in den letzten Monaten vieles durchgemacht. Kulgan und Arutha, die ihn am besten kannten, wußten, daß Lyam an seinen Vater dachte, der jetzt hier mit ihnen sitzen würde, wäre nicht der Pfeil eines Tsurani gewesen. Nachdem er für den Krieg verantwortlich wurde und ihm dann noch die Thronfolge aufgezwungen worden war, hatte Lyam keine Zeit zum Trauern gefunden wie sein Bruder. Jetzt erst empfand er den vollen Verlust. 
    Kulgan stand auf. Mit lauter Stimme erklärte er: »Ich bin müde, Hoheit. Gestattet Ihr mir, daß ich mich zurückziehe?«
    Lyam lächelte seinem alten Lehrer zu. »Natürlich. Gute Nacht, Kulgan.«
    Die anderen im Zelt folgten seinem Beispiel und verabschiedeten sich vom Erben. Vor dem Zelt wünschten sich die Gäste untereinander eine gute Nacht. Laurie, Kulgan, Meecham und die Zwerge zogen sich ebenfalls zurück, und nur Pug und seine Familie sowie Calin und Tomas blieben noch eine Weile stehen.
    Die alten Freunde hatten den Abend damit verbracht, sich gegenseitig ihre Erlebnisse aus den vergangenen neun Jahren zu erzählen. Beide waren gleichermaßen überrascht über die Geschichte des anderen. Pug hatte sein Interesse an der Magie der Drachenherrscher bekundet, ebenso wie Kulgan. Sie hatten erklärt, daß sie eines Tages gern die Drachenhalle besuchen würden. Dolgan hatte sich daraufhin erboten, sie zu führen, wenn sie diese Reise tatsächlich antreten würden.
    Jetzt glühte die neuerweckte Freundschaft in den beiden jungen Männern, wenngleich ihnen bewußt war, daß sie nicht mehr wie einst war. Zu viele und zu große Veränderungen waren mit beiden vor sich gegangen. Das wurde nicht nur durch die Drachen-Rüstung und die schwarze Robe, sondern auch durch William und Katala hervorgehoben.
    Katala hatte die Elben und die Zwerge faszinierend gefunden – William war von allem begeistert gewesen, vor allem von den Zwergen, und jetzt lag er schlafend in den Armen seiner Mutter.
    Diese wußte nicht, was sie von Tomas halten sollte. Er ähnelte Calin in vieler Hinsicht, aber dennoch sah er auch aus wie die anderen Männer im Lager.
    Tomas betrachtete den schlafenden Jungen. »Er sieht aus wie seine Mutter, aber in ihm steckt vieles, was mich an einen anderen Knaben erinnert, den ich kannte.«
    Pug lächelte über diese Worte. »Ich hoffe, daß sein Leben ruhiger verläuft.«
    Arutha verließ das Zelt seines Bruders und gesellte sich zu ihnen. Er stand neben den beiden Jungen, die mit ihm vor so vielen Jahren zu den Minen von Mac Mordain Cadal geritten waren.
    »Ich sollte das wohl besser nicht sagen, aber verjähren – als Ihr meinen Vater das erste Mal

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