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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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gebrochen werden, halten wir diesen Palast, und kein einziger Herrscher wird ihn verlassen, bis nicht ein Kongreß einen der Brüder zum König ernannt hat. Und sollten wir ein ganzes verdammtes Jahr in dieser Halle verbringen müssen! Wir haben schon ein paar von Guys Agenten in der Stadt geschnappt. Er ist hier in Rillanon, daran besteht kein Zweifel. Wenn auch nur eine Handvoll von Adligen den Palast verlassen kann, ehe ein Kongreß aufgestellt worden ist, dann haben wir den Bürgerkrieg.« Er schlug mit der Faust in die andere, offene Hand. »Zum Teufel mit diesen Traditionen. Während wir hier sprechen, marschieren die Priester auf den Palast zu. Jeder Schritt bringt sie dem Augenblick der Wahl näher. Wenn Lyam nur früher gehandelt hätte, uns mehr Zeit gegeben hätte, oder wenn er überhaupt nichts getan hätte. Oder wenn wir Guy hätten fangen können. Wenn wir mit Martin hätten sprechen können, aber der ist verschwunden…«
    »Ich habe mit Martin gesprochen.«
    Brucals Augen verengten sich. »Wie ist seine Stimmung? Was hat er für Pläne?«
    »Er ist ein Mann voller Sorgen und Unruhe, wie Ihr Euch wohl denken könnt. All das wird ihm auferlegt, und er hatte kaum Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen! Er hat immer gewußt, wer sein Vater war. Er war entschlossen, dieses Geheimnis mit sich ins Grab zu nehmen, möchte ich wetten. Aber jetzt wird er plötzlich in den Mittelpunkt gedrängt. Ich weiß nicht, was er tun wird. Ich glaube, er weiß es selbst nicht bis zu dem Augenblick, wo die Priester die Krone vor ihm absetzen werden.«
    Brucal strich sich übers Kinn. »Daß er es wußte und nicht versucht hat, dieses Wissen zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen, das spricht für ihn. Aber dennoch bleibt uns keine Zeit.« Er deutete auf die Gruppe, die noch immer neben der Haupttür zur Halle stand. »Du kehrst am besten zu deiner Frau zurück. Halte deinen Verstand beisammen, Magier, denn es kann gut sein, daß wir deiner Künste bedürfen, ehe dieser Tag zu Ende geht.«
    Sie gingen zu den anderen zurück, und Brucal führte Vandros und Kasumi hinein. Er unterhielt sich in gedämpftem Ton mit ihnen. Ehe Katala noch etwas sagen konnte, fragte Laurie: »Was Ast los? Als ich mit Katala und Kasumi auf einen der Balkone hinaustrat, von denen aus man den Hof überblicken kann, habe ich überall Kasumis Männer gesehen. Einen Augenblick lang dachte ich schon, das Kaiserreich hätte den Krieg gewonnen. Aber von ihm konnte ich nichts erfahren.«
    »Brucal weiß, daß diese Männer Kasumis Befehlen gehorchen, ohne Fragen zu stellen«, war Pugs Antwort.
    »Was hat das zu bedeuten, Gemahl? Ärger?«
    »Ich habe nicht viel Zeit, um es zu erklären. Es könnte sein, daß mehr als nur einer die Krone für sich beanspruchen wird. Bleibe in Kasumis Nähe, Laurie, und halte dein Schwert locker. Wenn es Ärger gibt, folge Aruthas Führung.«
    Laurie nickte mit grimmigem Gesicht. Er verstand. Er betrat die Halle, und Katala fragte: »Und William?«
    »Er ist sicher. Wenn es Ärger gibt, dann nur in der großen Halle, nicht in den Gästeunterkünften.
    Der wahre Kummer wird erst anschließend beginnen.« Ihr Gesicht verriet, daß sie ihn nicht völlig verstand, aber sie akzeptierte stillschweigend, was er sagte. »Komm, wir müssen drinnen unsere Plätze einnehmen.«
    Sie eilten in die große Halle und setzten sich auf ihre Ehrenplätze in der ersten Reihe. Als sie an der Menge vorbeischritten, die sich versammelt hatte, um die Krönung anzusehen, konnten sie Stimmen hören, die ein Gerücht im Saal verbreiteten. Sie erreichten Kulgan, und der untersetzte Magier nickte ihnen grüßend zu. Meecham wartete einige Schritte hinter ihm, mit dem Rücken zur Wand. Seine Blicke wanderten durch den Raum und prägten sich all jene ein, die nur eine Schwertlänge von Kulgan entfernt waren. Pug bemerkte, daß das alte Jagdmesser mit seiner langen Klinge ganz locker in der Scheide saß. Er wußte vielleicht nicht, wo das Problem lag, aber Meecham würde augenblicklich bereit sein, seinen alten Kameraden zu beschützen.
    Kulgan zischte: »Was geht hier vor? Bis vor ein paar Minuten war noch alles ganz ruhig. Jetzt ist der Raum ein einziges Brummen.«
    Pug beugte sich näher zu Kulgan. »Martin meldet vielleicht seinen Anspruch auf die Krone an.«
    Kulgan riß die Augen auf. »Bei allen Heiligen! Das wird diesen Hof entzweien!« Er schaute sich um: Die meisten Adligen des Königreiches hatten ihre Plätze in der Halle eingenommen. Mit einem

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