Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
wandten sich dem neuen Herrscher des Königreichs zu.
    Tully machte den Mitgliedern der königlichen Familie ein Zeichen, und Arutha, Martin und Carline traten vor ihren Bruder hin. Lyam steckte die Hand aus, und Martin kniete nieder und küßte den Ring seines Bruders. Arutha folgte, dann kam Carline.
    Alicia führte Anita zum Thron, als erste einer langen Reihe von Adligen, die dann folgten. Jetzt begann eine langwierige Prozedur: Ein jeder Adliger des Königreiches mußte dem König Treue geloben. Lord Caldric beugte ein zitterndes Knie vor seinem König, und Tränen der Erleichterung standen auf seinem Gesicht, als er sich erhob. Als Brucal Treue schwor, sprach er noch kurz mit dem König, nachdem er aufgestanden war, und Lyam nickte.
    Einer nach dem anderen kamen dann die übrigen Edlen des Königreiches an die Reihe, bis schließlich, Stunden später, der letzte der Grenzbarone, dieser Wächter der Nördlichen Marschen, die niemandem als dem König unterworfen waren, aufstand und zu den anderen in der Halle zurückkehrte.
    Lyam reichte das Schwert des Dannis einem wartenden Pagen und erhob sich. »Es ist unser Wunsch, daß eine Zeit des Feierns anbricht. Aber es gibt da Staatsangelegenheiten, die unverzüglich erledigt werden müssen. Die meisten sind glücklicher Natur, aber zuerst habe ich eine traurige Pflicht, derer ich mich entledigen möchte.
    Jemand ist heute hier nicht anwesend, jemand, der versucht hat, den Thron an sich zu bringen, auf dem zu sitzen unser Privileg ist. Es kann nicht abgestritten werden, daß Guy du Bas-Tyra zum Verrat aufgerufen hat. Es steht außer Frage, daß er einen Mord begangen hat. Aber es war der Wunsch des verstorbenen Königs, daß in dieser Angelegenheit Gnade walten würde. Ich werde Rodrics Wunsch entsprechen, obwohl es uns ein Vergnügen sein würde, Guy du Bas-Tyra voll für seine Taten büßen zu sehen.
    Macht überall bekannt, daß Guy du Bas-Tyra von diesem Tage an vogelfrei und aus unserem Königreich verbannt ist. Seine Titel und sein Besitz fallen an die Krone. Sein Name und sein Wappen sollen von der Liste der Herrscher des Königreichs gestrichen werden. Niemand soll ihm Schutz, Feuer, Speisen oder Wasser anbieten.« Zu den versammelten Herrschern gewandt, fügte er dann hinzu: »Einige der Anwesenden hier hatten sich mit dem ehemaligen Herzog verbündet. So zweifeln wir nicht daran, daß er von unserem Urteil erfahren wird. Sagt ihm, er soll fliehen, er soll nach Kesh, Queg oder Roldem ziehen. Und wenn ihn sonst niemand aufnimmt, dann soll er sich in den Nordlanden verbergen. Aber sollten wir ihn in einer Woche noch innerhalb unserer Grenzen finden, dann hat er sein Leben verspielt.«
    Einen Augenblick sprach niemand in der Halle ein Wort. Dann war Lyam zu hören. »Es war eine Zeit der großen Sorgen und des großen Leids für uns alle. Laßt uns nun eine neue Ära beginnen, eine des Friedens und Wohlstands.« Er bedeutete seinen beiden Brüdern, an seine Seite zurückzukehren, und sie traten näher, wobei Arutha Martin ansah. Plötzlich grinste er und – völlig unerwartet – umarmte sowohl Martin als auch Lyam. Einen Moment waren alle Anwesenden ganz still, während die drei Brüder so dicht aneinander gedrängt dastanden. Dann erfüllte neuer Jubel den Saal.
    Während der Lärm noch anhielt, sprach Lyam mit seinen beiden Brüdern. Zuerst lächelte Martin breit, doch dann veränderte sich plötzlich sein Ausdruck. Sowohl Arutha als auch Lyam nickten heftig, aber aus Martins Gesicht war jegliche Farbe gewichen. Er setzte zum Reden an, aber Lyam unterbrach ihn. Er hielt eine Hand empor, um Schweigen zu gebieten.
    »Die Dinge müssen in unserem Königreich neu geordnet werden. Hiermit erklären wir, daß vom heutigen Tage an unser geliebter Bruder Arutha Prinz von Krondor ist. Bis zu dem Tag, an dem unserem Haus ein Sohn geboren wird, ist er ebenfalls Thronerbe.« Dieses letzte schien Arutha alles andere als zu gefallen. Dann fuhr Lyam fort: »Und es ist unser Wunsch, daß das Herzogtum von Crydee, Heim unseres Vaters, in unserer Familie bleibt, solange seine Linie fortbesteht. Aus diesem Grunde ernenne ich Martin, unseren geliebten Bruder, zum Herzog von Crydee, mit allem Land, Titeln und Rechten, die sich daraus ergeben.«
    Wieder erhob sich ein Jubeln unter der Menge. Martin und Arutha verließen Lyams Seite, und der neue König sagte: »Der Graf von LaMut und Ritterhauptmann Kasumi von LaMut mögen sich dem Thron nähern.«
    Kasumi und Vandros schraken

Weitere Kostenlose Bücher