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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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auf Macros zu. Wütend brüllte Tomas: »Aglaranna!«, als die winzigen, blauen Sternchen die Plattform trafen und ihm mit ihrem blendendhellen, grellen Licht jede Sicht auf die Königin raubten. Aber bald sah er sie wieder.
    Der Zauberer stand unverletzt auf der Plattform, ebenso wie die Königin. Tathar zog sie beiseite, und wieder richtete Macros seinen Stab auf die Tsuranis. Ein weiterer schwarzgewandeter Magier fiel. Die vier restlichen betrachteten Macros’ Überleben und Gegenangriff mit einem Ausdruck aus Ehrfurcht und Wut. Selbst diesseits der Schneise konnte es deutlich von ihren Gesichtern abgelesen werden. Sie verdoppelten ihren Angriff auf den Zauberer. Eine Welle nach der anderen aus blauem Licht und Feuer traf Macros’ schützende Barriere. Alle, die am Boden standen, waren gezwungen, sich abzuwenden, wenn sie nicht von den schrecklichen Energien geblendet werden wollten, die hier freigesetzt wurden. Nachdem auch dieser magische Kampf beendet war, schaute Tomas empor.
    Wieder war der Zauberer unverletzt geblieben.
    Ein Magier stieß einen Schrei reiner Wut und Verzweiflung aus und zog einen Gegenstand aus seiner Robe. Er betätigte ihn, doch gleich darauf verschwand er von der Lichtung. Augenblicke später folgten ihm auch seine drei Kameraden. Macros blickte auf Tomas hinab, deutete mit seinem Stab auf die Tsuranis und rief: »Jetzt!«
    Tomas hob sein Schwert und gab das Zeichen zum Angriff. Ein Schauer von Pfeilen flog über seinen Kopf, als er seine Männer vorwärts führte. Die Disziplin der Tsuranis war untergraben, nachdem ihr Vorgehen von den Vögeln vereitelt und auch ihre Magier vertrieben worden waren.
    Trotzdem nahmen sie die Herausforderung an und verteidigten sich. Hunderte waren durch die Klauen und Schnäbel der Vögel gestorben, und noch mehr durch die Pfeile. Aber noch immer kamen drei Tsuranis auf einen Elben oder Zwerg.
    Die Schlacht ging weiter, und ein roter Schleier legte sich über Tomas. Er konnte an nichts anderes mehr denken als daran, zu töten. Er hackte nach rechts und nach links, bahnte sich seinen Weg durch die Tsuranis und wehrte jeglichen Versuch ab, ihn niederzumetzeln. Tsuranis und Cho-jas fielen durch seine Klinge, als er alle niedermachte, die ihm in den Weg traten.
    Hin und her wogte die Schlacht, und Männer, Cho-jas, Eiben und Zwerge fielen. Die Sonne zog ihre Bahn über den Himmel und stand jetzt schon hoch, aber noch immer war kein Ende des Gemetzels abzusehen. Die Geräusche des Todes erfüllten die Luft, und hoch über allem sammelten sich schon die Geier.
    Langsam drängte die Tsurani-Streitmacht die Elben und Zwerge zurück und bewegte sich auf das Herz von Elvandar zu. Eine kurze Pause entstand, als wäre ein Gleichgewicht zwischen beiden Seiten entstanden. Die Gegner traten auseinander, und ein offener Raum entstand zwischen ihnen.
    Tomas hörte die Stimme des Zauberers über dem Kampfgetümmel. »Zurück!« schrie er, und wie ein Mann schritt Elvandars Streitmacht wieder nach hinten.
    Die Tsuranis zögerten einen Moment. Dann, als sie das Abwarten der Elben und Zwerge spürten, drängten sie vorwärts. Plötzlich erhob sich ein grollendes Geräusch, und die Erde fing zu zittern und zu beben an. Alle verharrten regungslos, und die Tsuranis schauten sich angsterfüllt um, denn tödliche Vorahnungen stürzten auf sie ein.
    Tomas konnte sehen, wie die Bäume zitterten. Es wurde immer heftiger, als das Beben weiter zunahm. Dann kam der Höhepunkt des Lärms. Es war, als dröhne der Urvater allen Donners über ihnen. Und mit diesem irrsinnigen Krach brach ein riesiges Stück Erde hervor und schoß nach oben, als wäre es von der unsichtbaren Hand eines Giganten hochgehoben worden. Die Tsuranis, die obendrauf gestanden hatten, wurden emporgerissen und stürzten dann schwer zu Boden, und diejenigen in der Nähe wurden beiseite geschleudert. Ein weiteres Stück Boden erhob sich, dann ein drittes. Plötzlich war die Luft von riesigen Erdbrocken erfüllt, die aufwärts flogen und dann auf die Tsuranis herabstürzten. Schreie des Entsetzens erfüllten die Luft, und die Tsuranis wandten sich um und flohen. Ihr Rückzug hatte keine Ordnung mehr, denn sie wichen von einem Ort, an dem die Erde selbst sie angriff. Tomas sah zu, wie sich die Lichtung leerte. Nur die Toten und die Sterbenden blieben zurück.
    Innerhalb von Minuten war es in der Lichtung wieder still. Die Erde beruhigte sich, und die schockierten Zuschauer blieben stumm stehen. Sie konnten hören, wie

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