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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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erreicht hatten. Ihre Offiziere erließen den Befehl, Stellung zu beziehen. Das war Kämpfen, wie sie es kannten und verstanden. Hier trafen sich zwei Armeen auf einer offenen Ebene, und der Vorteil lag bei ihnen.
    Auch die Cho-jas standen in ordentlichen Reihen und befolgten die Befehle der Offiziere. Tomas war fasziniert, denn er wußte noch immer wenig von diesen Kreaturen. Für ihn waren sie sowohl Tiere als auch intelligente Verbündete der Tsuranis.
    Macros rief wieder: »Wartet!« und schwenkte seinen Stab über dem Kopf und vollführte große Kreise in der Luft. Stille senkte sich auf die Schneise herab.
    Plötzlich flog eine Eule an Tomas’ Kopf vorbei und direkt auf die Reihen der Tsuranis zu. Einen Moment lang kreiste sie über dem Feind, dann stürzte sie sich herab und hackte einem Soldaten ins Gesicht. Der Mann schrie vor Schmerzen auf, als ihre Krallen nach seinen Augen schlugen.
    Ein Habicht sauste vorbei und wiederholte den Angriff der Eule. Dann schoß eine große, schwarze Krähe aus dem Himmel abwärts. Ein Schwärm Spatzen erhob sich aus den Bäumen hinter den Tsuranis und pickte nach ihren Gesichtern und den ungeschützten Armen. Aus allen Teilen des Waldes flogen Vögel herbei und griffen die Eindringlinge an. Schon bald war die Luft vom Klatschen der Flügel erfüllt, als sich alle nur erdenklichen Arten von Vögeln auf die Tsuranis stürzten. Tausende und Abertausende, vom winzigen Kolibri bis hin zum mächtigen Adler, griffen den außerweltlichen Feind an. Männer schrien auf, brachen aus der Reihe und rannten davon. Sie bemühten sich, den spitzen Schnäbeln und scharfen Krallen zu entfliehen, die versuchten, die Augen auszukratzen, die an Umhängen zerrten und Fleisch herausrissen. Die Cho-jas bäumten sich auf. Ihr gepanzertes Fell war zwar dem Hacken und Kratzen gegenüber unempfindlich, aber ihre großen, juwelenartigen Augen waren leichte Ziele für die gefiederten Angreifer.
    Ein Kommando erscholl unter den Elben, als die Tsuranis sich ungeordnet zurückzogen. Tomas gab den Befehl, und Elbenpfeile wurden abgeschossen. Die Tsurani-Soldaten wurden getroffen und fielen, ehe sie überhaupt wußten, wer ihr Feind war. Ihre eigenen Bogenschützen konnten das Feuer nicht erwidern, weil sie von Hunderten winziger Angreifer gequält wurden.
    Die Elben sahen zu, wie die Tsuranis versuchten, ihre Position zu halten, während die Vögel weiterhin in ihrer Mitte ihr blutiges Werk verrichteten. So gut sie konnten, erwiderten die Tsuranis den Kampf und töteten viele Vögel mitten im Flug. Aber für jeden, den sie getroffen hatten, kamen drei neue.
    Plötzlich zerriß ein scharfer, zischender Ton die Stille. Alles, was sich auf der Tsurani-Seite der Lichtung befand, schien vorübergehend stillzustehen. Dann schossen die Vögel aufwärts, als wären sie von einer unsichtbaren Kraft zurückgeschleudert worden. Ihr Flug wurde von einem Zischen vor lauter Energie begleitet. Als die Vögel das Gebiet verlassen hatten, konnte Tomas die schwarzen Roben der Tsuram-Magier erkennen. Sie bewegten sich zwischen den Soldaten hindurch und stellten die Ordnung wieder her. Hunderte von verwundeten Tsuranis lagen am Boden. Aber die schlachtgewohnten Fremdlinge stellten hastig ihre Reihen wieder auf, ohne sich um die Verletzten zu kümmern.
    Wieder sammelte sich der riesige Schwärm Vögel über den Eindringlingen und schickte sich an, auf sie herniederzustoßen. Augenblicklich bildete sich ein rotglühender Energieschild um die Tsuranis. Als die Vögel ihn erreichten, erstarrten sie und fielen herab. Ihre Federn rauchten und erfüllten die Luft mit einem brennenden, stechenden Gestank. Elbenpfeile, die den Schild berührten, wurden mitten im Flug aufgehalten und brachen in Flammen aus, ehe sie zu Boden fielen, ohne Schaden angerichtet zu haben.
    Tomas gab den Befehl, das Feuer einzustellen, und wandte sich an Macros. Wieder rief der Zauberer: »Wartet!«
    Macros schwenkte seinen Stab, und die Vögel verschwanden, als sie sein stillschweigendes Kommando vernahmen. Dann richtete Macros seinen Stab auf die rote Barriere – und damit auf die Tsuranis. Eine goldene Energiekugel schoß vorwärts. Sie raste über die Lichtung und durchdrang die rote Barriere und traf einen Schwarzgewandeten Magier in die Brust. Dieser sackte zu Boden.
    Ein Gebrüll der Wut und des Entsetzens erhob sich unter den Tsuranis. Die anderen Magier wandten ihre Aufmerksamkeit der Plattform oberhalb der Elbenarmee zu. Blaue Feuerbälle schossen

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