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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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zufällig mit seinem Interesse an anderen Dingen zusammenfällt. Vielleicht werden hier auch mehrere Fäden gesponnen und Pläne verfolgt, die wir noch nicht kennen. Auf jeden Fall werden wir die Wahrheit herausbringen, und wenn wir mit dem zufrieden sind, was Ihr uns erzählt habt, dann werden wir Euch frei lassen. Vielleicht werden wir sogar Euch und Euren Kameraden helfen, oder wir werden Euch töten. Jetzt fangt mit dem Anfang an. Warum seid Ihr nach Krondor gekommen?«
    Arutha überlegte. Wenn er log, würde ihm das nur Schmerzen einbringen. Aber er war nicht gewillt, die ganze Wahrheit zu erzählen. Es war nicht bewiesen, daß diese Männer nicht für Guy arbeiteten. Das Ganze konnte auch eine List sein, und Radburn lauschte vielleicht aus dem Nebenzimmer jedem Wort. Er überlegte und entschied, welchen Teil der Wahrheit er erzählen wollte. »Ich bin für Crydee hier. Ich bin gekommen, um mit Prinz Erland und Lord Dulanic persönlich zu sprechen, um sie um Hilfe gegen einen kommenden Angriff der Tsuranis zu bitten. Als wir erfuhren, daß Guy du Bas-Tyra im Besitz der Stadt war, haben wir beschlossen, erst die Stimmung ein wenig zu erforschen, ehe wir uns zu einer neuen Handlungsweise entschlossen.«
    Cook hörte ihm aufmerksam zu. »Warum sollte ein Botschafter aus Crydee sich in die Stadt stehlen? Warum nicht mit fliegenden Fahnen einfahren und als Staatsgast empfangen werden?«
    »Weil der Schwarze Guy ihn genausogut gleich in eine Zelle werfen lassen könnte, du dummer Bastard.«
    Cooks Kopf fuhr herum. Amos saß an die Wand gelehnt und schüttelte benommen den Kopf.
    »Ich glaube, du hast meinen Schädel zerschmettert, Cook.«
    Aaron Cook musterte Amos scharf. »Du kennst mich?«
    »Klar, du holzköpfige Seeratte, natürlich kenn’ ich dich. Gut genug, daß ich weiß, wir sagen kein Wort mehr, ehe du nicht Trevor Hull hergeholt hast.«
    Aaron Cook erhob sich vom Tisch. Sein Gesicht zeigte einen unsicheren Ausdruck. Er deutete auf einen der Männer neben der Tür, der von Amos’ Worten ebenfalls verstört zu sein schien. Dieser nickte Cook zu und verließ den Raum. Ein paar Minuten später kehrte er zurück. Ihm folgte ein großer Mann mit einem grauen Schöpf, der aber dennoch mächtig und kräftig aussah.
    Eine zackige Narbe lief von seiner Stirn durch sein rechtes Auge, das milchig-weiß war, und über die Wange hinab. Er schaute Amos lange an. Dann lachte er laut und zeigte auf die Gefangenen. »Bindet sie los.«
    Zwei Männer hoben Amos auf und machten ihm die Fesseln ab. Als er frei war, meinte er: »Ich dachte, die hätten dich schon vor Jahren gehängt, Trevor.«
    Der Mann schlug Amos auf den Rücken. »Das dachte ich von dir, Amos.«
    Cook schaute den Neuankömmling fragend an, während Arutha losgebunden und Martin mit einem Glas Wasser zu neuem Leben erweckt wurde. Der Mann namens Trevor Hull sah Cook an und sagte: »Hast du den Verstand verloren, Mann? Er hat sich einen Bart wachsen lassen und seine berühmten langen Locken abgeschnitten. Er hat oben was verloren, dafür aber ein paar Pfund zugelegt – aber er ist immer noch Amos Trask.«
    Cook musterte Amos noch einen Augenblick. Dann riß er die Augen auf. »Käpt’n Klinge?«
    Amos nickte, und Arutha sah ihn überrascht an. Selbst im fernen Crydee hatten sie von Klinge, dem Piraten, dem Dolch der Meere, gehört. Es hieß, daß selbst die Kriegsgaleeren aus Quegan bei seinem Anblick kehrtgemacht hätten und geflohen wären. Und entlang der Küsten des Bitteren Meeres gab es nicht eine einzige Stadt, die seine Leute nicht gefürchtet hätte.
    Aaron Cook steckte die Hand aus. »Tut mir leid, Käpt’n. Es ist schon so viele Jahre her, daß wir uns das letzte Mal begegnet sind. Wir konnten nicht sicher sein, daß Ihr nicht bei einem Komplott Radburns helfen solltet, uns ausfindig zu machen.«
    »Wer seid Ihr?« fragte Arutha.
    »Alles zu seiner Zeit«, antwortete Hull. »Kommt!«
    Einer der Männer half dem immer noch benommenen Martin auf die Beine, und Cook und Hull gingen ihnen allen voraus in einen gemütlicheren Raum, in dem genug Sessel für alle standen.
    Als sie saßen, sagte Amos: »Dieser alte Schurke hier ist Trevor Hull, Käpt’n Weißauge, Herr des Roten Raben.«
    Hull schüttelte traurig den Kopf. »Nicht mehr, Amos. Ist vor drei Jahren vor Elarial verbrannt worden, von kaiserlichen Kuttern aus Kesh. Mein Maat Cook hier und noch ein paar von meinen Jungs haben es mit mir geschafft, an Land zu kommen. Aber der Großteil der

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