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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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gewinnenden Lächeln und dem offenen Blick –, war er doppelt überrascht, sie in der Gesellschaft dieser Schurken zu finden. Langsam setzte er sich, und sie griff nach einem Sessel. So sehr war er an die lässige Art bei Hofe seines Vaters gewöhnt, daß er etwas überrascht war, als sie den anderen die Genehmigung erteilte, sich zu setzen.
    »Wie…?« fing Arutha an.

    Amos unterbrach ihn. »Die kostbare Fracht des Aufrechten Mannes?«
    Hull nickte, und die Prinzessin sprach. Ihr hübsches Gesicht verdüsterte sich unter ihren Gefühlen. »Als der Herzog aus Bas-Tyra mit Befehlen des Königs kam, hat Vater ihn herzlich begrüßt und keinerlei Widerstand geleistet. Zuerst hat Vater getan, was er konnte, um ihm behilflich zu sein, das Kommando über die Armee zu übernehmen. Aber als er erfuhr, was Guy mit seiner Geheimpolizei und den Preßpatrouillen trieb, da hat Vater protestiert. Als dann Lord Barry starb und Lord Dulanic verschwand – auf geheimnisvolle Weise –, da schickte Vater einen Brief an den König, in dem er Guys Rückruf verlangte. Guy hat die Nachricht abgefangen und uns in einem Flügel des Palastes gefangengesetzt. Dann, eines Abends, kam Guy in mein Zimmer.«
    Sie schauderte. Arutha hätte beinahe ausgespuckt, als er sagte: »Du brauchst nicht über solche Dinge zu reden.« Seine plötzliche Wut überraschte das Mädchen.
    »Nein«, sagte sie. »Das ist es nicht. Er war sehr anständig, fast formell. Er informierte mich einfach darüber, daß wir heiraten würden und daß König Rodric ihn zum Erben des Thrones von Krondor ernennen würde. Er schien sogar zornig darüber, daß er sich die Mühe machen mußte, einen solchen Kurs einzuschlagen.«
    Arutha hämmerte mit der Faust gegen die Wand hinter sich. »Jetzt ist alles klar! Guy will Erlands Krone an sich bringen, und anschließend noch die von Rodric. Er will König werden.«
    Schüchtern schaute Anita Arutha an. »Es scheint so. Vater fühlt sich nicht wohl und konnte ihm keinen Widerstand leisten. So hat er sich geweigert, die Proklamation unserer Verlobung zu unterzeichnen. Guy hat ihn in den Kerker werfen lassen – bis er es tut.« Tränen standen in ihren Augen, als sie sagte: »Vater kann an einem solch kalten und feuchten Ort nicht lange leben. Ich fürchte, er stirbt eher, als daß er sich Guys Wünschen unterwirft.« Sie sprach weiter, und jetzt war ihr Gesicht eine Maske der Beherrschung, obwohl ihr Tränen über die Wangen liefen, als sie von der Gefangenschaft ihrer Mutter und ihres Vaters berichtete. »Dann erzählte mir eine meiner Hofdamen, daß eine Magd Leute in der Stadt kennen würde, die bereit sein könnten, uns zu helfen.«
    Trevor Hull sagte: »Mit Eurer Erlaubnis, Hoheit. Eines der Mädchen im Palast ist die Schwester eines Spötters. Nachdem alles so durcheinander und der Ausgang offen war, entschied der Aufrechte Mann, daß es vielleicht von Vorteil für ihn sein könnte, die Sache in die Hand zu nehmen. Er sorgte dafür, daß die Prinzessin am Abend von Guys Abreise aus dem Palast geschmuggelt wurde, und seither ist sie hier gewesen.«
    »Dann bezogen sich die Gerüchte, die wir hörten, ehe wir unser Quartier verließen, auf Anita.
    Sie war der ›königliche Verwandte‹, den sie suchten, nicht Arutha.«
    Hull wies auf den Prinzen. »Es kann sein, daß Radburn und seine Knaben noch immer nicht wissen, wer Ihr seid. Wahrscheinlich haben sie sich in der Hoffnung auf Euch gestürzt, Ihr hättet teil an der Flucht der Prinzessin. Wir sind fast sicher, daß der Vizekönig keine Ahnung hat, daß sie aus dem Palast verschwunden ist, denn sie ist erst geflohen, nachdem er die Stadt bereits verlassen hatte. Ich vermute, daß Radburn verzweifelt bemüht ist, sie zurückzuholen, ehe sein Herr aus dem Krieg mit Kesh zurückkehrt.«
    Arutha musterte die Prinzessin. Er verspürte den übermächtigen Wunsch, etwas für sie zu tun, ein Wunsch, der nichts damit zu tun hatte, sich an Guy zu rächen. Er verdrängte diese merkwürdigen Gefühle und fragte Trevor Hull: »Warum will sich der Aufrechte Mann mit Guy anlegen? Warum übergibt er sie nicht gegen eine Belohnung?«
    Trevor Hull schaute zu Jimmy der Hand hinüber, der grinsend antwortete: »Mein Meister, ein äußerst empfindsamer Mann, erkannte sofort, daß es seinen eigenen Interessen am dienlichsten war, wenn er der Prinzessin helfen würde. Seitdem Erland Prinz von Krondor ist, laufen die Geschäfte in der Stadt reibungslos, was dem Erfolg der Unternehmung meines Herrn

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