Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
Mannschaft ist mit dem Roten Raben untergegangen. Wir sind zurück nach Durbin gezogen, aber die Zeiten haben sich geändert, mit dem Krieg und so. So sind wir vor einem Jahr nach Krondor gekommen und arbeiten seitdem hier.«
    »Arbeiten? Du, Trevor?«
    Der Mann lächelte, und seine Narbe verzog sich, als er sagte: »Schmuggel, um ehrlich zu sein.
    Das hat uns auch mit den Spöttern zusammengebracht. In Krondor kann man in dieser Richtung ohne die Genehmigung des Aufrechten Mannes nicht viel unternehmen.
    Als der Vizekönig nach Krondor gekommen ist, sind wir das erste Mal mit Jocko Radburn und seiner Geheimpolizei zusammengestoßen. Vom ersten Augenblick an war er uns ein Dorn im Auge.
    Diese ganze Sache mit Wachen, die umherschleichen, gekleidet wie einfaches Volk – da ist einfach keine Ehre dahinter.«
    Amos murmelte: »Ich wußte doch, daß ich ihm die Kehle hätte durchschneiden sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Das nächste Mal werde ich mich nicht so verdammt zivilisiert verhalten.«
    »Wirst du etwas langsamer und sanfter, Amos? Nun, vor einer Woche erhielten wir Nachricht vom Aufrechten Mann, daß er eine kostbare Fracht hätte, die die Stadt verlassen müßte. Wir mußten nur warten, bis das richtige Schiff so weit war. Radburn ist sehr begierig darauf, diese Fracht zu finden, ehe sie Krondor verläßt. Ihr seht also, wir befinden uns in einer äußerst delikaten Situation, denn wir können erst auslaufen, wenn die Blockade aufgehoben worden ist. Oder wir müssen einen Kapitän finden, einen Blockadebrecher, den wir bestechen können. Als wir zuerst Wind davon bekamen, daß ihr drei Fragen stelltet, dachten wir, dahinter würde eine List von Jocko stecken, der diese Fracht finden wollte. Jetzt, wo die Luft rein ist, würde ich gern die Antwort erklärt bekommen, die ihr auf Cooks Frage gegeben habt. Warum sollte ein Gesandter von Crydee fürchten, von den Männern des Vizekönigs entdeckt zu werden?«
    »So, gelauscht hast du, was?« Amos wandte sich an Arutha, und dieser nickte. »Das ist kein einfacher Gesandter, Trevor. Unser junger Freund hier ist Prinz Arutha, der Sohn von Herzog Borric.«
    Aaron Cook riß die Augen auf, und der Mann, der Arutha geschlagen hatte, erbleichte. Trevor Hull nickte verständnisvoll. »Der Vizekönig würde gut dafür bezahlen, den Sohn seines alten Feindes in die Hände zu bekommen, vor allem wenn die Zeit kommt, seine Ansprüche im Kongreß der Herrscher zu vertreten.«
    »Welche Ansprüche?« fragte Arutha.
    Hull beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Ihr könnt das natürlich nicht wissen.
    Wir haben die Nachricht selbst erst vor wenigen Tagen erhalten, und es ist noch nicht allgemein bekannt. Dennoch darf ich nicht offen sprechen, ohne vorher die Erlaubnis erhalten zu haben.«
    Er erhob sich und verließ den Raum. Arutha und Amos wechselten fragende Blicke miteinander, und dann schaute Arutha zu Martin hinüber. »Bist du in Ordnung?«
    Martin berührte vorsichtig seinen Kopf. »Ich werde mich davon erholen. Aber die müssen mich mit einem Baum getroffen haben.«
    Einer der Männer grinste freundlich, fast entschuldigend. Er tätschelte einen Holzstock in seinem Gürtel und sagte: »Ist wirklich recht hart.«
    Hull kehrte ins Zimmer zurück. Ihm folgte noch jemand. Die Männer im Raum erhoben sich, und Arutha, Amos und Martin folgten ihrem Beispiel. Hinter Hull erschien ein junges Mädchen von kaum mehr als sechzehn Jahren. Arutha war sofort wie gebannt, so viel kommende Schönheit verhießen ihre Züge: große, meergrüne Augen, eine gerade, schmale und zierliche Nase, ein Mund mit vollen Lippen. Zarte, nur angedeutete Sommersprossen übersäten ihre ansonsten blasse, feine Haut. Sie war groß und schlank und schritt aufrecht. Jetzt durchquerte sie das Zimmer, trat vor Arutha, stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn leicht auf die Wange. Arutha war von dieser Geste überrascht und sah ihr zu, als sie mit einem Lächeln auf den Lippen zurücktrat. Sie trug ein einfaches dunkelblaues Kleid, und ihr rotbraunes Haar fiel offen auf ihre Schultern. Nach einer Sekunde sagte sie: »Ach natürlich, wie dumm ich doch bin. Du kennst mich ja gar nicht. Ich habe dich gesehen, als du das letzte Mal in Krondor warst, aber wir sind uns nie vorgestellt worden. Ich bin deine Cousine Anita, Erlands Tochter.«
    Arutha war wie vom Donner gerührt. Abgesehen von der beunruhigenden Wirkung, die das Mädchen auf seine Haltung ausübte – mit ihrem

Weitere Kostenlose Bücher