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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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abwehrte. Der junge Dieb errötete vor Verlegenheit, aber Arutha sagte: »Das war schon besser.«

    Er und Jimmy übten den Umgang mit dem Schwert. Jimmy war mit einem Rapier ausgerüstet, das er von dem Gold erstanden hatte, welches Arutha ihm gegeben hatte. Seit einem Monat vertrieben sie sich auf diese Weise die Zeit, und Anita hatte es sich angewöhnt, ihnen zuzuschauen.
    Immer, wenn die Prinzessin in der Nähe war, wurde der für gewöhnlich so vorwitzige Jimmy schüchtern, und wann immer sie ihn ansprach, lief er dunkelrot an. Arutha war sich inzwischen sicher, daß der junge Dieb sehr in die Prinzessin verliebt war, die nur drei Jahre älter war als er selbst. Arutha konnte Jimmys Verhalten verstehen, denn auch er selbst wurde durch die Anwesenheit der Prinzessin abgelenkt. Obwohl sie erst am Beginn ihres Frauenlebens stand, ging sie doch schon mit bei Hofe anerzogener Würde und Grazie umher, verfügte über Geist und Bildung und verhieß künftige, reife Schönheit. Arutha fand es einfacher, sich in Gedanken mit anderen Themen als der Prinzessin zu beschäftigen.
    Die Tür ging auf, und Amos trat mit Martin und Trevor Hull ein. Amos sagte: »Verdammter…
    Ich bitte die Prinzessin um Verzeihung. Das Schlimmste ist eingetreten, Arutha.«
    Mit einem Tuch wischte sich Arutha den Schweiß von der Stirn. »Steh nicht da und warte, daß ich rate. Was ist passiert?«
    »Heute morgen erreichte uns die Nachricht, daß Guy nach Krondor zurückkehrt«, erklärte Hull.
    »Warum?« fragte Arutha.
    »Es sieht aus, als hätte unser Lord von Bas-Tyra in Shamata offene Türen eingerannt. Der Kommandeur der keshianischen Truppen hatte so viel Ehrgefühl, daß er einmal noch der Form halber zum Angriff blies, nachdem er Guys Banner entdeckt hatte. Und dann hätte er sich fast überschlagen, so eilig hatte er es, heimzurennen«, berichtete Amos. »Er hat eine Handvoll kleiner Adliger zurückgelassen, die jetzt mit Guys Leutnants über die Bedingungen des Waffenstillstands streiten, bis ein offizieller Vertrag zwischen dem König und der Kaiserin von Kesh abgeschlossen werden kann. Es gibt bloß einen Grund, warum Guy hierher zurückeilt.«
    Leise sagte Anita: »Er weiß, daß ich geflohen bin.«
    »Ja, Hoheit.« Das war Trevor Hull. »Dieser Schwarze Guy ist ein schlauer Fuchs. Er muß einen Spion unter Radburns Leuten haben. Scheinbar traut er nicht einmal seiner eigenen Geheimpolizei.
    Zum Glück haben wir im Palast immer noch Leute, die Eurem Vater treu ergeben sind, sonst hätten wir wohl nie von dieser neuerlichen Wendung erfahren.«
    Arutha setzte sich neben die Prinzessin. »Nun, dann müssen wir bald abreisen. Das bedeutet entweder, heimzusegeln oder nach Ylith und zu Vater.«
    »Es scheint so, als ob das eine nicht besser wäre als das andere«, bemerkte Amos. »Beides hat Vor- und Nachteile und ist nicht ungefährlich.«
    Martin betrachtete das Mädchen. »Das Lager des Herzogs ist wohl nicht der rechte Aufenthaltsort für eine junge Frau.«
    Amos setzte sich nun auch neben Arutha. »Eure Anwesenheit in Crydee ist nicht übermäßig wichtig, zumindest nicht im Augenblick. Fannon und Gardan sind fähige Männer, und sollte es notwendig werden, glaube ich, daß sich Eure Schwester als tüchtiger Kommandeur erweisen würde.
    Sie sollten ebensogut in der Lage sein, alles unter Kontrolle zu halten, wie Ihr.«
    Martin meinte: »Aber du mußt dir selbst folgende Frage stellen: Was wird dein Vater tun, wenn er erfährt, daß Guy in Krondor nicht nur als Erlands Helfer tätig ist, sondern die Stadt voll in seiner Macht hat, daß er keine Hilfe an die Ferne Küste entsendet und daß er beabsichtigt, den Thron an sich zu bringen?«
    Arutha nickte heftig. »Du hast recht, Martin. Du kennst Vater gut. Das würde den Bürgerkrieg bedeuten.« Kummer zeigte sich auf seinem Gesicht. »Er würde die halbe Armee des Westens abziehen und die Küste hinab nach Krondor marschieren. Und er würde erst dann Ruhe geben, wenn Guys Kopf auf einem Pfahl vor den Toren der Stadt zu besichtigen wäre. Dann muß er sich gen Osten wenden und gegen Rodric in den Krieg ziehen. Er würde die Krone niemals für sich selbst beanspruchen, aber wenn er erst einmal angefangen hat, dann kann er nicht aufhören, ehe Sieg oder Niederlage total sind. So aber würden wir den Westen an die Tsuranis verlieren. Brucal könnte sie mit nur der halben Armee nicht lange aufhalten.«
    Jimmy bemerkte: »Dieser Bürgerkrieg – das klingt schlimm.«
    Arutha beugte sich

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