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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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aufzutischen.«
    Arutha gefiel die Offenheit des Söldners. Die Schankmaid brachte eine zweite Runde, die Roald trotz Lauries Widerspruch bezahlte.
    »Ich bin heute erst mit einer langsamen Karawane von den Freien Städten angekommen. Mein Mund ist noch voll vom Straßenstaub eines ganzen Monats, und mein Gold würde ich sowieso früher oder später ausgeben. Warum also nicht jetzt?«
    Martin lachte. »Nur diese Runde, Freund Roald. Die nächste übernehmen wir.«
    Jimmy fragte: »Habt Ihr einen Hadati herumlungern sehen?«
    Roald winkte abfällig ab. »Hadati sind überall. Irgendein ganz bestimmter?«
    »Einer mit grün-schwarz kariertem Schultertuch und weißer Gesichtsbemalung.«
    Roald überlegte. »Grün und Schwarz – ein Clan aus dem hohen Nordwesten, aber ich wüßte jetzt nicht welcher. Doch die weiße Bemalung…« Er und Laurie wechselten einen Blick.
    »Heraus mit der Sprache!« forderte Martin.
    »Er ist auf Blutrache aus!« antwortete Laurie nun.
    Roald bestätigte es. »Eine persönliche Sache. Hat etwas mit Clanehre oder dergleichen zu tun. Und laßt euch sagen, sie sind in dieser Hinsicht so uneinsichtig wie diese verdammten Tsuranis in LaMut. Vielleicht sucht er Vergeltung für irgendeine Untat, oder er zahlt eine Schuld für seinen Stamm zurück. Doch was immer es auch ist, nur ein Narr würde sich einem Hadati auf Blutrache in den Weg stellen. Sie sind ziemlich schnell mit dem Schwert bei der Hand!«
    Roald leerte seinen Krug, und Arutha fragte: »Dürfen wir Euch zum Abendessen einladen?«
    Der Söldner lächelt e. »Ich kann nicht verleugnen, daß ich hungrig bin.«
    Die Bestellung wurde aufgegeben und das Mahl bald aufgetischt.
    Zur Unterhaltung gaben Laurie und Roald Erlebnisse zum besten.
    Roald hatte mitgerissen zugehört, während Laurie von seinen Abenteuern im Spaltkrieg erzählt hatte. Seine Verbindung zur Königsfamilie und seine Verlobung mit des Königs Schwester erwähnte er jedoch nicht.
    »Ich habe noch nie einen Spielmann gekannt, der nicht aufgeschnitten hat, und du bist in dieser Beziehung der ärgste, Laurie, aber deine Geschichte ist so erstaunlich, daß ich sie dir sogar glaube. Es ist unvorstellbar!«
    Laurie sah ihn gekränkt an. »Ich aufschneiden?«
    Der Wirt kam an den Tisch und wandte sich an ihn. »Ich sehe, daß Ihr ein Spielmann seid.« Laurie hatte in alter Gewohnheit seine Laute bei sich. »Würdet Ihr dieses Haus mit einem Eurer Lieder ehren?«
    Arutha wollte schon für ihn ablehnen, aber Laurie sagte: »Gern.«
    Und zu Arutha: »Wir können ja ein wenig später aufbrechen, Arthur.
    In Yabon erwartet man von einem Sänger, selbst wenn er sein Mahl bezahlt, daß er etwas zum besten gibt, wenn man ihn bittet. Dadurch habe ich was gut. Wenn ich je wieder hierherkomme, kann ich singen und essen, auch wenn ich kein Geld habe.«
    Er ging zu einer kleinen Bühne nahe des Eingangs und setzte sich auf einen Hocker. Er stimmte seine Laute, bis der Klang jeder einzelnen Saite richtig war, dann begann er ein Lied mit einfacher Weise, das im ganzen Königreich gesungen wurde und allen bekannt war, die in Schenken und Gaststuben sangen. Es schien auch hier sehr beliebt zu sein. Es war eine angenehme Melodie, doch die Worte waren arg rührselig.
    Arutha schüttelte den Kopf. »Das ist ja entsetzlich!« Die anderen lachten. »Stimmt«, bestätigte Roald, »aber genau das, was man hier gern hört.« Er deutete auf die anderen Gäste. »Laurie spielt, was beliebt ist, und das muß nicht immer gut sein. So kommt er zu was«, erklärte Jimmy.
    Stürmischer Beifall dankte Laurie, und er stimmte eine andere Weise an, ein etwas zotiges Seemannslied vom Bitteren Meer, das von der Begegnung eines Seemanns mit einer Nixe erzählte. Eine Gruppe Seeleute auf Landurlaub klatschte im Takt dazu, und einer holte eine Holzflöte aus der Tasche und begleitete ihn gekonnt. Da die fröhliche und lockere Stimmung sich noch erhöhte, sang Laurie ein weiteres schlüpfriges Seemannslied, das erzählte, was eine Kapitänsfrau treibt, während ihr Mann auf See ist. Die Seeleute klatschten begeistert, und der Flötenspieler sprang spielend vor dem Schanktisch hin und her.
    Während es immer noch vergnügter und lauter wurde, betraten drei Männer die Gaststube durch den Vordereingang. Jimmy beobachtete sie, als sie durch die Stube gingen, und murmelte:
    »Gleich gibt es Ärger!«
    Martin folgte Jimmys Blick. »Kennst du sie?«
    »Nein, aber ihresgleichen. Der Große wird anfangen.« Der Betreffende war

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