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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Unterwelt, die man schnell findet, wenn man sie zu suchen versteht. Ich benutzte meinen Ruf als Spötter von Krondor, gab mich zu erkennen und bewies, daß ich war, wer ich zu sein behauptete. Einigen Leuten, die nicht wollten, daß bekannt würde, wer sie wirklich waren, gab ich zu verstehen, daß ich durchaus bereit sei, mich ihretwegen nicht an die Gesetzeshüter zu wenden, wenn sie mir einen kleinen Dienst erwiesen. Da sie glaubten, ich stünde bei den Spöttern noch in gutem Ansehen, entschieden sie sich, mich nicht in der Bucht zu versenken, vor allem wohl auch, weil ich ihnen das Geschäft mit einem kleinen Beutel Gold, den ich bei mir trug, schmackhafter machte. Dann erwähnte ich, daß im ganzen westlichen Reich nicht ein einziger einen gewissen Kaufmann vermissen würde, der gegenwärtig in einer bestimmten Schänke säße. Der falsche Kaufmann ist vermutlich bereits auf seinem Weg nach Kesh über die durbische Sklavenroute und lernt schwerere Arbeit als bisher kennen.«
    Laurie schüttelte bedächtig den Kopf. »Der Junge weiß, was getan werden muß!«
    Arutha seufzte tief. »Es sieht ganz so aus, als stünde ich wieder einmal in deiner Schuld, Jimmy.«
    Der Junge ging nicht darauf ein, sondern fuhr fort: »Etwa eine Stunde hinter uns kommt von der Küste eine kleine Karawane. Wenn wir langsam reiten, holt sie uns noch vor Einbruch der Nacht ein.
    Wir könnten uns vermutlich als zusätzliche Wächter anwerben lassen und reisen so mit den Wagen und anderen Wächtern, während Murmandamus nach den drei Reitern Ausschau halten läßt, die Sarth verließen.«
    Arutha lachte. »Was soll ich nur mit dir tun?« Ehe Jimmy den Mund aufbrachte, fügte er noch hastig hinzu: »Aber sag ja nicht wieder, daß du Herzog von Krondor werden möchtest!« Als er sein Pferd gewendet hatte, blickte er noch einmal, über die Schulter diesmal, auf Jimmy: »Und verrat mir lieber nicht, woher du das Pferd hast.«

     
    Das Schicksal oder die Wirksamkeit des ishapischen Talismans half Arutha und seinen drei Begleitern, jedenfalls hatten sie keinerlei Schwierigkeiten auf ihrem Weg nach Ylith. Jimmys Hinweis, daß eine Karawane sie einholen würde, erwies sich als richtig. Sie stellte sich als eine recht armselige heraus, mit nur fünf Wagen und zwei Banditen als Wächtern. Sobald der Kaufmann, dem sie gehörte, überzeugt war, daß sie kein lichtscheues Gesindel waren, hieß er sie als Reisebegleiter willkommen – schließlich gewann er vier zusätzliche Beschützer, die ihn nur die Mahlzeiten kosteten.
    Zwei Wochen reisten sie dahin und kaum, daß die Eintönigkeit je unterbrochen wurde. Fahrende Händler, Trödler und Karawanen aller Größen mit bis zu zwanzig Söldnern als Wachmannschaft begegneten ihnen in beiden Richtungen entlang der Küste zwischen Questors Sicht und Sarth. Wirklich nur zufällig hätte ein Spitzel des Gegners sie unter all den Wächtern auf der vielbefahrenen Straße erkennen können.
    Gegen Sonnenuntergang tauchten die Lichter von Ylith in der Ferne auf. Arutha ritt an der Spitze mit den beiden Wächtern des Kaufmanns Yanov. Er zugehe sein Pferd, bis der vorderste Wagen ihn erreichte. »Wir sind bald in Ylith, Yanov.«
    Der Wagen rollte an ihm vorüber, und der dicke Kaufmann, ein Tuch- und Seidenhändler von Krondor, winkte glücklich.
    Arutha war sehr erleichtert gewesen, als ihm klargeworden war, daß Yanov, ein recht überschwenglicher Mann, kaum auf irgend etwas achtete, das andere sagten, so hatte er sich auch nicht um die von Arutha schnell erfundene Geschichte geschert. Soweit der Fürst es festzustellen vermochte, hatte Yanov ihn nie zuvor gesehen.
    Martin war der erste, der Arutha einholte, als der letzte Wagen der Karawane an ihm vorüberholperte. »Ylith!« sagte Arutha und trieb sein Pferd wieder an.
    Jimmy und Laurie, die auf der anderen Seite der Wagen geritten waren, lenkten ihre Pferde herbei, als Martin meinte: »Bald können wir uns von der Karawane trennen und uns frische Pferde besorgen.
    Diese hier müssen sich dringend ausruhen.«
    »Ich bin froh, wenn ich Yanov nicht mehr sehe«, brummte Laurie.
    »Er quasselt unaufhörlich wie ein Fischweib.«
    Jimmy schüttelte in spöttischem Mitgefühl den Kopf. »Und er läßt kaum jemanden am Lagerfeuer eine Geschichte erzählen.«
    Laurie funkelte ihn an. »Genug!« mahnte Arutha. »Wir werden uns weiterhin als einfache Reisende ausgeben. Würde Baron Talanque erfahren, daß ich hier bin, machte er gleich eine Staatssache daraus. Er würde,

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