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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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förmlich.« Wieder verbeugte der Mönch sich, als er sich auf den angebotenen Stuhl setzte. Er hörte das Öffnen einer Tür und drehte sich um. Zum ersten Mal, seit der Hauptmann ihn nun kannte, war der Mönch nahe daran, die Fassung zu verlieren. William kam in das Gemach gerannt mit dem grünschuppigen Fantus dichtauf.
    »Ishaps Erbarmen! Ist das ein Feuerdrache?«
    William eilte zu seinem Vater und schlang die Arme um ihn, während er die Besucher heimlich beäugte. Kulgan erklärte: »Das ist Fantus, Herr dieses Anwesens. Er duldet, daß wir hier wohnen, und zieht Williams Gesellschaft der aller anderen vor.« Der Drache wandte Kulgan den Kopf zu, als wolle er dessen Worte bestätigen.
    Dann blickten seine großen roten Augen wie sinnend auf den Tisch und die darauf abgestellten Speisen.
    »Begrüße Kasumi, William«, forderte sein Vater ihn auf.
    Lächelnd verneigte sich der Junge und sagte etwas auf tsuranisch, das Kasumi lachend beantwortete.
    Dominic horchte interessiert auf. Pug erklärte: »Mein Sohn beherrscht sowohl die Königszunge wie auch die Sprache der Tsuranis. Meine Frau und ich halten ihn zum Studium von beiden an, denn viele meiner Werke sind in Tsuranisch. Das ist eines der Probleme, die ich bei der Übertragung der Kunst des Erhabenen Pfades nach Midkemia habe. Vieles, was ich tue, ist das Ergebnis meiner Art zu denken – und Magie denke ich auf tsuranisch. William wird mir eines Tages bestimmt eine große Hilfe dabei sein, Möglichkeiten zu entdecken, wie man Magie in der Königszunge wirken kann, damit ich sie jene lehren kann, die hier leben.«
    Katala erinnerte: »Meine Herren, das Essen wird kalt.«
    »Und meine Frau gestattet nicht, daß wir uns an diesem Tisch über Magie unterhalten«, warnte Pug.
    Kulgan schnaubte, und Katala erklärte: »Erlaubte ich es, würden die beiden nicht dazu kommen, auch nur einen Bissen zu essen!«
    Trotz seiner Brandwunden kam Gardan schnell herbei. »Ich brauche nicht öfter als einmal aufgefordert zu werden.« Er setzte sich sofort nieder, und ein Diener tischte ihm auf.
    Das Mahl verlief angenehm bei unbeschwerter Plauderei. Als hätte die Nacht alle Schrecken des vergangenen Tages vertrieben, wurde beim Essen kein Wort über die Ereignisse verloren, die Gardan, Dominic und Kasumi nach Stardock geführt hatten. Man sprach nicht von Aruthas Suche nach dem Heilmittel, von Murmandamus’ Drohung und auch nicht von der Wahrsagung, über die man im Kloster geredet hatte. Eine kurze Weile gab es nichts Unangenehmes – eine Stunde lang war die Welt ein heiler Ort mit alten Freunden und neuen Gästen, und ein jeder genoß die Gesellschaft der anderen.
    Dann sagte William zu allen gute Nacht. Dominic staunte über die Ähnlichkeit des Jungen mit seiner Mutter, obgleich er in Haltung und Sprechweise seinen Vater zumindest nachahmte. Fantus hatte von Williams Teller zu fressen bekommen, und er tapste jetzt hinter dem Jungen aus dem Gemach.
    »Ich glaube, meinen Sinnen immer noch nicht trauen zu können, was diesen Drachen betrifft«, gestand Dominic, nachdem die Tür sich hinter den beiden geschlossen hatte.
    »Solange ich mich erinnern kann, war er so etwas wie Kulgans Haustier«, sagte Gardan.
    Kulgan zündete sich gerade eine Pfeife an. »Ha, jetzt nicht mehr. Seit dem Tag, da der Junge und Fantus sich zum erstenmal sahen, sind sie unzertrennlich.«
    »Zwischen den beiden ist etwas, das über das natürliche Maß hinausgeht«, meinte Katala. »Manchmal glaube ich, daß sie einander genau verstehen.«
    »Lady Katala«, sagte Dominic, »an diesem Ort ist wenig, was nicht das natürliche Maß übersteigt. Diese Ansammlung von Magiern, dieser Bau…«
    Pug stand auf und bat die anderen zu den Sesseln am Kamin.
    »Aber Ihr müßt wissen, auf Kelewan, wo ich in der Vereinigung studierte, ist alles, was hier erst im Werden begriffen ist, alteingeführt. Die Bruderschaft der Magier ist dort etwas Selbstverständliches, so wie die allgemeine Verbreitung des Wissens unter den Magiern.«
    Kulgan sog zufrieden an seiner Pfeife. »So soll es auch sein!«
    »Wir können uns morgen über die zukünftige Akademie auf Stardock unterhalten«, versprach Pug, »wenn ich euch unsere Gemeinschaft hier zeige.
    Doch nun zu etwas anderem. Die Botschaften von Arutha und dem Abt werde ich heute abend lesen. Ich weiß alles, was zu Aruthas Aufbruch von Krondor führte. Gardan, was ist zwischen dort und Sarth geschehen?«
    Der Hauptmann, der kaum noch die Augen hatte offenhalten

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