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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Orten zumindest geduldet, während man Frauen aus so gut wie jedem Ort verjagte, wenn man herausfand, daß sie über magische Kräfte verfügten.«
    »Ja, aber man nimmt an, daß Frauen diese Kräfte dadurch gewinnen, daß sie den Mächten der Finsternis dienen.«
    Kulgan winkte ab. »Unsinn! Das ist reinster Aberglaube!
    Verzeiht, wenn ich das so unverblümt sage. Die Quelle ihrer Gabe ist nicht finsterer als Eure eigene, und ihr Verhalten ist gewöhnlich weit gütiger als das so mancher begeisterter, aber fehlgeleiteter Diener einiger Tempel.«

    »Das mag stimmen«, gab Dominic zu, »aber Ihr sprecht, wenn Ihr Euch auf mich bezieht, von einem anerkannten Angehörigen eines anerkannten Tempels.«
    Kulgan blickte Dominic eindringlich an. »Vergebt meine Bemerkung, aber trotz des Rufes, daß die Ishapier eine weit weltlichere Einstellung als andere Orden haben, erscheint mir Eure doch sehr engstirnig. Was gilt es schon, wenn diese armen Frauen nicht einem Tempel angehören? Dient eine Frau in einem Tempel, ist sie heilig. Kommt sie zu ihrer Gabe jedoch in einer armseligen Waldhütte, dann ist sie gleich eine Hexe. So seht Ihr es doch? Selbst mein alter Freund, Pater Tully, würde so etwas nicht dulden! Bei Euch geht es nicht um die Frage, ob gut oder böse, sondern lediglich darum, wer die bessere Gilde hat.«
    Dominic lächelte. »Ihr versucht also, eine bessere Gilde aufzubauen?«
    Kulgan stieß ein weiteres Rauchwölkchen hervor.
    »Gewissermaßen, ja, obgleich das weniger der Grund unseres Tuns ist als der, so viel magische Überlieferung zu sammeln, wie nur möglich.«
    »Verzeiht meine barschen Fragen«, bat Dominic. »Zu meinem Auftrag gehörte, Eure Beweggründe herauszufinden. Der König ist Euer mächtiger Verbündeter, und unser Tempel machte sich Gedanken, daß hinter Eurer Betriebsamkeit ein verborgener Grund stecken mochte. Mein Orden sagte sich, da ich ohnedies hierherkam…«
    »Könntet Ihr gleich feststellen, was wir tun und wie es sich mit unseren Behauptungen vereinbart«, beendete Pug den Satz für ihn.
    Kasumi warf ein: »Solange ich Pug kenne, bestimmte ihn immer die Ehre.«
    »Hätte ich die geringsten Bedenken gehegt «, versicherte ihnen Dominic, »hätte ich jetzt nichts mehr gesagt. Daß ihr den hehrsten Zielen entgegenstrebt, bezweifle ich nicht. Nur…«
    Gleichzeitig fragten Pug und Kulgan: »Was?«
    »Es ist mir klar, daß ihr mehr als alles andere eine Gemeinschaft von Weisen anstrebt. Das, an und für sich, ist lobenswert. Aber ihr werdet nicht immer hier sein. Eines Tages könnte die Akademie sich als mächtiges Werkzeug in den falschen Händen erweisen.«
    »Wir treffen jede erdenkliche Vorsichtsmaßnahme, das zu verhindern«, entgegnete Pug. »Das müßt Ihr mir glauben.«
    »Das tue ich«, versicherte ihm Dominic.
    Pugs Ausdruck veränderte sich. Es schien, als lausche er. »Sie kommen!« sagte er.
    Kulgan beobachtete ihn hingerissen.
    »Gamina?« wisperte er.
    Pug nickte, und Kulgan stieß ein zufriedenes »Ah!« hervor. »Die Verbindung war besser denn je. Ihre Kräfte wachsen von Woche zu Woche.«
    Dann erklärte er den anderen: »Ich habe die Botschaften gelesen, die ihr mitgebracht habt, und jemanden gerufen, der vielleicht helfen kann. Er wird in Begleitung kommen.«
    »Diese Begleitung…«, Kulgan machte eine ehrfürchtige Pause, »…ist eine, die Gedanken mit erstaunlicher Deutlichkeit senden und empfangen kann. Sie ist bisher die einzige, die das vermag, zumindest von all jenen, die wir bisher fanden. Pug hat mir von einer ähnlichen Fähigkeit auf Kelewan erzählt, die während seiner Ausbildung eingesetzt wurde, aber sie bedurfte der entsprechenden Vorbereitung des Betreffenden.«
    »Es ist ähnlich der Geistberührung zwischen bestimmten Priestern«, erklärte Pug, »doch ist eine körperliche Berührung oder auch nur die Nähe nicht erforderlich. Genausowenig besteht die Gefahr, daß ein Geist der sich Berührenden den anderen einfängt.
    Gaminas Gabe ist offenbar selten.« Dominic war beeindruckt. Pug fuhr fort: »Sie sendet dem Geist, und man versteht es, als spräche sie.
    Wir hoffen diese ungewöhnliche Begabung eines Tages zu verstehen und eine Möglichkeit zu finden, sie in anderen zu wecken und sie auszubilden.«
    »Ich höre sie kommen!« Kulgan erhob sich. »Bitte, meine Herren.
    Gamina hat Schlimmes hinter sich und ist sehr scheu. Bedenkt dies und behandelt sie entsprechend sanft.«

    Kulgan öffnete die Tür, und zwei Personen traten ein. Die erste war

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