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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Türmen zur Himmelsbeobachtung.«
    »Das ist ja unvorstellbar!« rief Dominic. »Es könnte Tausenden Platz bieten!«
    Kulgan lächelte. »Nach dem, was Pug mir erzählt hat, ist es klein verglichen mit der Stadt der Magier auf jener anderen Welt. Dort ist eine ganze Stadt zu einem einzigen riesigen Gebäude zusammengewachsen. Wenn wir mit unserem Bau hier fertig sind, in vielen Jahren erst, wird er höchstens ein Zwanzigstel so groß sein.
    Aber hier ist Platz genug zum Anbau. Vielleicht wird die Akademie eines Tages ganz Stardock bedecken!«
    Der Baumeister zog sich zurück. Pug entschuldigte sich.
    »Verzeiht die Unterbrechung, aber es mußten einige Entscheidungen getroffen werden. Kommt, sehen wir uns weiter um.«
    Sie folgten der Wand, und als sie um die Ecke bogen, lag so etwas wie eine kleine Siedlung vor ihnen. Hier gingen Männer und Frauen in der im Königreich üblichen Kleidung ihrer Beschäftigung nach.
    Kinder spielten auf dem breiten Platz in der Mitte, zu ihnen gehörte William. Dominic schaute sich um und sah Fantus in der Nähe neben einer Tür in der Sonne liegen. Die Kinder versuchten eifrig, einen Ball aus lederumwickelten Stofffetzen mit dem Fuß in ein Faß zu schießen. Offenbar spielten die Kinder ohne irgendwelche Regeln.
    Dominic lachte bei dem Anblick. »Als Junge spielte ich an Sechstagen ebenfalls Faßball.«
    Pug lächelte. »Ich ebenfalls. Vieles, was wir planen, muß erst noch ausgearbeitet werden. So gibt es für die Kinder einstweilen nur vereinzelte Pflichten. Das scheint ihnen aber nichts auszumachen.«
    »Was ist das hier?« erkundigte sich Dominic.
    »Gegenwärtig das Zuhause unserer kleinen Gemeinschaft. Der Flügel, in dem Kulgan und meine Familie untergebracht sind und in dem sich einige Lehrsäle befinden, ist der einzige bezugsfertig gemachte Teil der Akademie, obgleich der Bau der Stockwerke darüber noch lange nicht beendet ist.« Er deutete auf die Siedlung.
    »Jene, die hier arbeiten oder nach Stardock zum Lernen gekommen sind, wohnen hier, bis weitere Unterkünfte im Hauptgebäude geschaffen werden.« Pug bedeutete den Gästen, ihm in ein größeres Gebäude zu folgen, das sich von den übrigen der Siedlung abhob.
    William verließ das Spiel und trippelte neben seinem Vater her. Pug legte die Hand auf die Schulter seines Sohnes. »Na, wie sieht es mit deinem Unterricht aus?«
    Der Junge verzog das Gesicht. »Nicht so gut. Ich habe für heute Schluß gemacht. Nichts geht so, wie es soll.«
    Pugs Miene wurde ernst, doch Kulgan gab William einen sanften Stoß. »Geh wieder spielen, Junge. Und mach dir keine unnötigen Gedanken. Dein Vater war genauso dickköpfig, als er mein Student war. Es kommt alles zu seiner Zeit.«
    Pug lächelte leicht. »Dickköpfig?«
    »Nun, ›schwer von Begriff‹ hätte vielleicht etwas arg hart geklungen.« Kulgan grinste.
    Pug öffnete die Tür. »Ich bin überzeugt, Kulgan wird mich selbst in meiner Todesstunde noch aufziehen.«
    Das Gebäude erwies sich als so etwas wie eine hohle Schale. Sein einziger Zweck schien zu sein, einen großen Tisch zu beherbergen, der sich über die gesamte Länge hinzog, mit Stühlen an den Stirnseiten und zu beiden Seiten. Ansonsten befand sich nur noch ein offener Kamin in dem großen Raum. Schwere Balken, von denen freundliches Licht ausstrahlende Lampen hingen, trugen die hohe Decke.
    Pug rückte einen Stuhl am Kopfende des Tisches zurecht und bedeutete den anderen, Platz zu nehmen.
    Dominic freute sich über das prasselnde Feuer im Kamin. Obwohl der Frühling schon bald dem Sommer weichen würde, war der Tag kalt. »Was ist mit den Frauen und Kindern hier?« fragte er.
    Kulgan zog seine Pfeife aus dem Gürtel und begann sie zu stopfen. »Die Kinder sind die Söhne und Töchter jener, die hierhergekommen sind. Wir beabsichtigen eine Schule für sie zu errichten. Pug hegt die wohl etwas ungewöhnliche Hoffnung einer Schulbildung für alle im Königreich – eines Tages. Ich dagegen kann mir nicht vorstellen, daß so etwas allgemein durchgeführt wird. Und was die Frauen betrifft, nun, sie sind entweder Ehefrauen von Magiern oder selbst Magier, also zum Teil solche, die man als Hexen betrachtet.«
    »Hexen?« echote Dominic hörbar besorgt.
    Eine Flamme züngelte aus Kulgans Fingerspitze, damit zündete er seine Pfeife an. Er nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch in einem Wölkchen aus. »Was ist schon eine Bezeichnung? Sie wirken Magie. Aus mir unverständlichen Gründen wurden Zauberer an manchen

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