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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sprach?«
    »Wenn wir ihn richtig verstanden, müßte man zur Spur des Hoffnungslosen hinunterklettern, und dort ist eine Höhle oder ein Spalt, durch die oder den man durch den Felsen zu einem Plateau neben dem See gelangen kann.«
    Arutha überlegte. »Lassen wir die Pferde hier«, beschloß er.
    »Binden wir sie an die Bäume.« Und mit einem schwachen Lächeln fügte Laurie hinzu: »Wenn wir sterben, brauchen wir sie ohnehin nicht mehr.«

    »Mein alter Hauptmann konnte es gar nicht leiden, wenn irgendeiner vor einer Schlacht vom Tod sprach«, brummte Roald.
    »Genug!« mahnte Arutha. Er tat einen Schritt, dann drehte er sich um. »Ich habe mir alles wieder und immer wieder durch den Kopf gehen lassen. Nun bin ich so weit gekommen und werde weitermachen, aber – ihr dürft jetzt ruhig umkehren, wenn ihr möchtet, ich werde es euch nicht verdenken.« Er blickte von Laurie zu Jimmy, dann zu Baru und Roald. Schweigen antwortete ihm.
    »Nun gut«, murmelte er, nachdem sein Blick noch einmal alle geprüft hatte. »Bindet die Pferde an und nehmt nur das Nötigste mit. Wir brechen auf.«

     
    Der Moredhel beobachtete den Pfad unterhalb, der von dem großen und dem mittleren Mond beleuchtet wurde, während der kleine Mond höher stieg. Er kauerte hinter einem Felsblock auf einem Wandvorsprung, und zwar so, daß er vom Pfad aus nicht gesehen werden konnte.
    Martin und Galain zielten auf des Moredhels Rücken, während Jimmy hinter den Felsbrocken verschwand. Sie würden versuchen vorbeizugelangen, ohne entdeckt zu werden, doch falls der Moredhel ihrer gewahr wurde, hatten Martin und Galain vor, ihn zu erschießen, bevor er auch nur einen Laut herausbrachte. Jimmy schlich allen voran. Ihm folgte Baru, der sich als Bergbewohner nicht weniger lautlos bewegte. Laurie und Roald schienen sich jeden Schritt zu überlegen, so langsam waren sie, und Martin fragte sich, ob er sein Ziel während dieser Ewigkeit, die sie brauchten, halten konnte.
    Endlich, als letzter, schlich Arutha vorbei. Glücklicherweise rauschte die aufkommende Brise laut genug, das schwache Scharren seines Stiefels auf einem Stein zu übertönen, als er in eine seichte Mulde trat. Er hastete hinter den anderen her, außer Sicht des Wachtpostens.
    Innerhalb von Sekunden folgten ihm Martin, dann Galain. Der Elb übernahm erneut die Führung.
    Baru winkte, und Arutha nickte sein Einverständnis. Hinter ihm huschten Laurie und Roald her. Kurz ehe er sich umdrehte, um ihnen nachzuhasten, brachte Jimmy seinen Kopf dicht an Martins und Aruthas Ohr und wisperte: »Wenn wir zurück sind, werde ich als erstes nichts anderes tun, als losbrüllen, bis ich mich wieder beruhigt habe.«
    Mit einem freundlichen Klaps schickte ihn Martin hinter den anderen her. Arutha blickte seinen Bruder an und flüsterte fast unhörbar: »Ich auch.« Und nun machte er sich ebenfalls wieder auf den Weg. Mit einem letzten Blick zurück folgte Martin.

     
    Lautlos lagen sie in einer Mulde nahe der Straße. Ein niedriger Felswall verbarg sie vor vorüberkommenden Moredhelreitern. Sie wagten kaum zu atmen, als der Trupp, der ohnedies nur im Schritt ritt, anzuhalten schien. Einen langen, schrecklichen Augenblick befürchteten Arutha und seine Gefährten, entdeckt zu werden. Als ihre angespannten Nerven zu reißen drohten und jeder Muskel nach Bewegung verlangte, setzte der Trupp seine Streife fort. Mit einem Seufzer der Erleichterung, der mehr einem Schluchzen ähnelte, rollte Arutha herum und vergewisserte sich, daß die Luft rein war. Mit einem Kopfnicken bedeutete er dem Elben, wieder die Führung zu übernehmen. Galain machte sich auf den Weg. Die anderen erhoben sich langsam und folgten ihm.

     
    Der Nachtwind strich kalt an den Bergwänden entlang. Arutha lehnte sich gegen den Felsen, und sein Blick folgte Martins deutendem Finger. Galain drückte sich an die gegenüberliegende Wand des Felsspalts, in dem sie kauerten. Sie waren über einen Kamm östlich des Weges gestiegen, der sie zwar von ihrem Ziel wegführte, aber ein erforderlicher Umweg war, wollten sie der zunehmenden Zahl von Moredhels ausweichen. Nun blickten sie hinab auf eine breite Schlucht, in deren Mitte sich ein hohes Plateau erhob, und in der Mitte dieses Plateaus wiederum befand sich ein kleiner See. Zu ihrer Linken kehrte der Weg am Rand der Schlucht zurück und verschwand über dem Kamm der etwas höheren Berge, ganz deutlich im Licht aller drei Monde zu sehen. Wo der Weg dem Schluchtrand am nächsten kam, war ein

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