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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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schloß die Augen und schickte seine Kraft aus. Als er die Augen öffnete, konnte er die für andere unsichtbare Hand sehen, die er geschaffen hatte, und er spürte sie wie seine eigenen Hände. Wie ein Kätzchen am Genick packte diese Geisthand den Kriegsherrn, riß ihn hoch und brachte den um sich schlagenden Mann zu Pug. Beim Anblick des Kriegsherrn hielten die Soldaten im Kampf inne.
    Axantucar schrie gellend vor Entsetzen über die unsichtbare Kraft, die ihn nicht losließ.
    Pug zog ihn ganz zu sich und Hochopepa heran. Einige der Leibgardisten erholten sich von ihrem Schrecken und beschlossen, dem Kriegsherrn beizustehen.
    Da rief jemand laut: »Hoch lebe Ichindar, unser Kaiser!«
    Sofort warf jeder Soldat, gleichgültig, auf welcher Seite er kämpfte, sich auf den Boden und drückte die Stirn auf den Stein, während die Hauptleute tief den Kopf neigten. Nur Hochopepa und Pug blieben aufrecht stehen und beobachteten, wie eine Gruppe Clan-Kriegsherren – in der Rüstung jener, aus denen sich die Partei der Blauen Räder zusammensetzte – auf die Galerie trat. Der vorderste – in einer Rüstung, wie sie seit Jahren nicht mehr gesehen worden war – war Kamatsu, erneut zeitweilig der Kriegsherr des Kanazawei-Clans. Die Gruppe bildete nun eine Ehrengasse für den Kaiser. Ichindar, das Oberhaupt des Reiches, schritt hindurch, prächtig in seiner Rüstung. Er ging auf Pug zu, vor dem der Kriegsherr noch in der Luft hing, und schaute sich um. »Erhabener, es scheint, daß sich immer so allerhand tut, wenn Ihr Euch zeigt.« Er blickte zu dem Kriegsherrn auf. »Wenn Ihr ihn freigebt, können wir der Sache auf den Grund gehen.«
    Pug ließ Axantucar auf den Boden sinken.

     
    »Das ist eine wahrhaft erstaunliche Geschichte, Milamber«, sagte Ichindar zu Pug. Der Kaiser hatte es sich auf dem Kissenhaufen bequem gemacht, auf denen früher am Tag der Kriegsherr gesessen hatte, und nippte an einem Becher von Axantucars Chocha. »Es wäre einfach zu sagen, daß ich Euch glaube und vergebe, aber die Schmach, die jene auf mich häuften, die Ihr Elben und Zwerge nennt, ist unmöglich zu vergessen.« Er war umgeben von den Kriegsherren der Clans der Blauen Räder, und der Erhabene Elgahar stand neben ihm.
    Hochopepa warf ein: »Wenn das Licht des Himmels gestattet?
    Habt die Güte, daran zu denken, daß sie nur Werkzeug waren, Soldaten, quasi Spielfiguren in einer Partie Schach. Daß dieser Macros dadurch das Eindringen des Feindes verhindern wollte, ist etwas, womit wir uns noch beschäftigen müssen. Worum es jetzt geht, ist die Tatsache, daß der Verrat sein Werk war, und das enthebt Euch von der Verantwortung, andere als ihn dafür zu bestrafen. Da Macros aber vermutlich tot ist, erledigt sich die Sache von selbst.«
    »Hochopepa, Eure Zunge ist so glatt wie die einer Relli. Natürlich werde ich nicht ohne guten Grund bestrafen, aber andererseits bin ich auch nicht so ohne weiteres bereit, meine frühere versöhnliche Haltung gegenüber dem Königreich wieder einzunehmen.«

    »Majestät«, warf Pug ein. »Das wäre im Augenblick auch gar nicht angebracht.« Als Ichindar ihn dieser Bemerkung wegen erstaunt anblickte, fuhr Pug fort: »Sosehr ich hoffe, daß unsere Völker eines Tages Frieden und Freundschaft schließen, verlangen gegenwärtig dringendere Angelegenheiten unsere volle Aufmerksamkeit. In der nächsten Zeit muß es so sein, als gäbe es nie wieder Verbindung zwischen den beiden Welten.«
    Der Kaiser richtete sich auf. »Nach dem, was ich davon verstehe, muß ich Euch zustimmen. Wichtigeres hat den Vorrang. Ich habe in Kürze eine Entscheidung zu treffen, die den Lauf der tsuranischen Geschichte vielleicht für immer bestimmen wird.« Er verstummte, und nachdem er eine Weile seinen Gedanken nachgehangen hatte, sagte er: »Als Kamatsu und die anderen zu mir kamen und von Eurer Rückkehr und Eurem Verdacht einer dunklen Macht tsuranischen Ursprungs auf Eurer Welt berichteten, wollte ich mich nicht damit belasten. Mich scherten weder Eure Probleme noch die Eurer Welt.
    Nicht einmal die Möglichkeit eines neuen Einfalls in Euer Land interessierte mich. Ich hatte Angst, erneut zu handeln, denn ich hatte nach dem Angriff auf Eure Welt viel meines Gesichts vor dem Hohen Rat verloren.« Wieder schien er seinen Gedanken nachzuhängen, bevor er fortfuhr: »Eure Welt ist schön, soviel ich vor der Schlacht davon sah.« Er seufzte, und seine Augen richteten sich fest auf Pug. »Milamber, wäre Elgahar nicht zu mir gekommen

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