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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ich noch nie hörte.«

    Hochopepa blickte von seinem Buch hoch. »Milamber, hör dir das an! Und als die Brücke verschwand, beharrte Avarie trotzdem auf einer Ratssitzung .«
    »Die goldene Brücke?« dachte Elgahar laut.
    Pug und die anderen hielten in ihrer Arbeit inne und hörten zu, als Hochopepa weiterlas. » Nur dreizehn waren von den Alstwanabi übrig, zu ihnen gehörten Avarie, Marlee, Caron – dann sind noch weitere Namen aufgezählt«, sagte der Magier und las weiter: » Und wenig Trost hatten sie, doch dann sprach Marlee ihre Worte der Macht und stillte ihre Furcht. Wir sind auf dieser Welt, die Chakakan – könnte das die alte Form von ›Chochocan‹ sein? – für uns erschaffen hat, und wir werden es durchstehen. Jene, die beobachteten, sagen, wir seien sicher vor der Finsternis . Finsternis? Kann es wahrhaftig sein?«
    Pug las diesen Absatz noch einmal stumm. »Es ist dasselbe Wort, das Rogen nach seinem Zweiten Gesicht aussprach. Es kann nicht bloß Zufall sein! Hier haben wir unseren Beweis! Der Feind hat irgendwie etwas mit den Anschlägen auf Fürst Arutha zu tun!«
    »Da ist noch etwas«, darauf wies Dominic hin.
    »Richtig«, bestätigte Elgahar. »Wer sind jene, die beobachteten ?«

     
    Pug schob das Buch beiseite. Die Anstrengungen der letzten Tage übermannten auch ihn. Von allen, die den ganzen Tag unzählige Bücher durchgesehen hatten, war nun nur noch Dominic wach geblieben. Der ishapische Mönch schien imstande zu sein, seine Erschöpfung völlig zu verdrängen.
    Pug schloß die Augen, um sie eine Weile ausruhen zu lassen.
    Seine Gedanken hatten sich mit vielem beschäftigt, und vieles hatte er unbeachtet gelassen. Nun huschten Bilder vor seinem inneren Auge vorüber, doch keines wollte konkret Gestalt annehmen.
    Es dauerte nicht lange, da hatte der Schlaf sich seiner bemächtigt, und während er schlief, träumte er.
    Wieder stand er auf dem Dach des Gebäudes der Vereinigung.
    Er trug den grauen Kittel des Schülers, und Shimone deutete auf die Turmtreppe. Er wußte, er mußte sie wieder erklimmen, mußte sich erneut dem Sturm stellen, mußte wieder die Prüfung bestehen, aus der er als Erhabener hervorgehen würde.
    In seinem Traum begann er die Treppe hinaufzusteigen, und auf jeder Stufe sah er etwas. Zunächst eine Reihe verschwommener Bilder, dann stieß ein Vogel ins Wasser hinab, seine scharlachroten Schwingen hoben sich leuchtend vom Blau des Himmels und des Wassers ab. Danach wechselten die Bilder in schneller Reihenfolge ab: Heiße Dschungel, in denen Sklaven schufteten; ein Scharmützel, ein sterbender Soldat; Thun, die über die nördliche Tundra rannten; eine junge Frau, die einen Bediensteten ihres Gatten verführte; ein Kaufmann an seinem Stand. Und nun wanderte sein innerer Blick nordwärts und er sah…
    Windgepeitschte, grimmig kalte Eisfelder. Von einem Turm aus Eis und Schnee kamen dickvermummte Wesen. Von menschlicher Gestalt waren sie, doch verriet ihr katzenhafter Gang, daß sie nicht wirklich Menschen waren. Sie waren alt und weise auf eine den Menschen unbekannte Art, und sie suchten nach einem Zeichen am Himmel. Sie blickten hinauf und beobachteten das Firmament. Sie beobachteten! Beobachter!
    Pug schlug die Augen auf und schreckte hoch. »Was gibt’s?« erkundigte sich Dominic.
    »Holt die anderen«, bat Pug. »Jetzt weiß ich es!«

     
    Pug stand vor den anderen, und sein schwarzes Gewand flatterte im Morgenwind. »Du willst wirklich niemanden mitnehmen?« fragte Hochopepa erneut.
    »Nein, Hocho, aber du könntest dich nützlich machen, wenn du Dominic und Meecham zu meinem Anwesen bringst, damit sie nach Midkemia zurückkehren können. Ich habe alles, was ich erfahren habe, für Kulgan und die anderen niedergeschrieben und Botschaften für alle zusammengestellt, die erfahren müssen, was wir bisher entdeckten. Ich jage vielleicht einem Irrbild nach, indem ich diese Beobachter im Norden suche. Und du kannst wirklich nicht mehr tun, als daß du meine Freunde zurückbringst.«

    Elgahar trat näher. »Wenn es gestattet ist, würde ich gern Eure Freunde auf Eure Welt begleiten.«
    »Warum?« fragte Pug.
    »Die Vereinigung hat kein großes Interesse an einem Mann, der für den Kriegsherrn arbeitete. Und Ihr habt erwähnt, daß an Eurer Akademie Erhabene weilen, die noch ausgebildet werden müssen.
    Nennt es Buße, wenn Ihr wollt. Ich werde zumindest eine Weile dort bleiben und den Schülern Unterricht erteilen, so gut ich es kann.«
    Pug dachte nach.

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