Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
und hätte bestätigt, was Eure Verbündeten in der Partei der Blauen Räder berichteten, wärt Ihr jetzt vermutlich tot, und ich wäre Euch bestimmt bald gefolgt, während Axantucar einen blutigen Bürgerkrieg entfacht hätte. Er hatte das Weiß und Gold seiner Macht lediglich der Empörung über den Verrat zu verdanken. Ihr habt meine Ermordung, wenn nicht ein schlimmeres Unheil für das Reich verhindert. Ich würde sagen, das bedarf der Berücksichtigung, allerdings müßt Ihr wissen, daß die Unruhen im Reich nun erst richtig beginnen.«
    Pug entgegnete: »Aufgrund meiner Ausbildung und meines Aufenthalts im Reich ist mir durchaus klar, daß die Ränke des Rates nun nur noch heftiger werden.«
    Ichindar blickte durchs Fenster. »Ich werde die Geschichtskundigen bemühen, aber ich bin ziemlich sicher, daß Axantucar der erste Kriegsherr ist, der von einem Kaiser gehenkt wurde.« Hängen war die entehrendste Strafe für einen Krieger.
    »Aber da er zweifellos eben dieses Schicksal für mich bestimmt hatte, glaube ich nicht, daß es noch nicht zum Aufstand kommen wird, jedenfalls nicht diese Woche.«
    Die Kriegsherren des Hohen Rats, die an dieser Besprechung teilnahmen, blickten einander an. Schließlich sagte Kamatsu: »Licht des Himmels, gestattet Ihr? Die Kriegspartei zieht sich zurück. Der Hochverrat durch den Kriegsherrn hat sie jeglicher Verhandlungsgrundlage im Hohen Rat beraubt. Schon in diesem Augenblick dürfte sie sich aufgelöst haben, und ihre Clans und Familie werden sich besprechen, um zu entscheiden, welchen Parteien sie sich anschließen sollen, um wenigstens einen Teil ihres Einflusses zurückzugewinnen. Gegenwärtig sind die Gemäßigten an der Macht.«
    Der Kaiser schüttelte den Kopf und sagte in erstaunlich scharfem Ton: »Nein, edler Lord, Ihr täuscht Euch. In Tsuranuanni herrsche ich !« Er erhob sich, und sein Blick wanderte über die Anwesenden.
    »Bis die Angelegenheit, deretwegen Milamber zu uns kam, entschieden und das Reich wahrhaft sicher ist oder die Bedrohung sich als Irrtum erwiesen hat, wird der Hohe Rat nicht mehr tagen! Es wird auch keinen neuen Kriegsherrn geben, ehe ich nicht zur Wahl im Rat aufrufe! Und bis ich es anders bestimme, werde ich das Gesetz sein!«
    Hochopepa sah ihn an: »Und die Vereinigung, Majestät?«
    »Für sie ändert sich nichts. Aber seid gewarnt, Erhabener, achtet auf Eure Brüder! Sollte noch einmal eine Verschwörung aufgedeckt werden, in die ein Schwarzgewandeter verwickelt ist, wird die Vereinigung nicht länger Gesetz sein. Selbst wenn ich mich gezwungen sähe, alle Streitkräfte des Reiches gegen eure magische Macht einzusetzen, und selbst wenn es die völlige Vernichtung des Reiches bedeutete, werde ich nicht mehr zulassen, daß je wieder jemand die Oberherrschaft des Kaisers in Frage stellt! Ist das klar?«
    »Selbstverständlich, Eure Majestät«, versicherte ihm Hochopepa.

    »Elgahars Selbstverleugnung sowie seines Bruders und des Kriegsherrn Absichten, werden den anderen in der Vereinigung zu denken geben. Ihr könnt Euch darauf verlassen, daß ich die Sache zur Sprache bringe.«
    Nun wandte der Kaiser sich an Pug: »Erhabener, ich kann der Vereinigung nicht befehlen, Euch wieder aufzunehmen, noch würde ich mich ganz wohl fühlen, Euch auf die Dauer um mich zu haben.
    Doch bis diese Angelegenheit zu einem Abschluß gebracht ist, steht Euch frei zu kommen und zu gehen, wie Ihr es für erforderlich haltet.
    Bevor Ihr wieder auf Eure Heimatwelt zurückkehrt, laßt uns wissen, was Ihr herausgefunden habt. Wir sind bereit, Euch entgegenzukommen und Euch, so gut wir es können, behilflich zu sein, die Vernichtung Eurer Welt zu verhindern. Und nun…« Er ging zur Tür. »…muß ich in meinen Palast zurück. Ich habe ein Reich neu aufzubauen.«
    Auch die anderen verabschiedeten sich. Ehe er ihnen folgte, sagte Kamatsu zu Pug: »Erhabener, zumindest im Augenblick sieht alles vielversprechend aus.«
    »Im Augenblick, ja, alter Freund. Versucht dem Licht des Himmels zu helfen, denn ihm könnte ein kurzes Leben beschieden sein, wenn seine heutigen Erlasse morgen öffentlich verkündet werden.«
    Der Lord der Shinzawai verbeugte sich vor Pug. »Euer Wunsch ist mir Befehl, Erhabener.«
    Pug wandte sich an Hochopepa: »Wecken wir Dominic und Meecham und begeben uns zur Vereinigung, Hocho. Es gibt viel zu tun!«
    »Einen Augenblick, ich möchte erst Elgahar noch eine Frage stellen.« Der Magier wandte sich an des Kriegsherrn ehemaligen Getreuen.

Weitere Kostenlose Bücher