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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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dem Magier, sich ihm zu nähern. Unter Pugs magischer Kontrolle wurde der Geist des Erhabenen gefügig, und irgendwie brachte Pug es fertig, ihn zu lenken und doch gleichzeitig seinen eigenen Körper zu beherrschen.
    Der Magier machte sich daran, Pug von seinen Ketten zu befreien, während der Kriegsherr sich mühte, auf die Füße zu kommen. Eine Hand Pugs war frei. Axantucar schwankte zur Tür. Pug mußte eine Entscheidung treffen. War er von seinen Banden frei, konnte er es mit jeder Zahl Wächtern aufnehmen, die der Kriegsherr rief, aber er konnte nicht zwei Männer lenken, und er glaubte nicht, daß er den Magier lange genug zu leiten vermochte, bis er den Kriegsherrn getötet und ihn selbst befreit hatte. Oder doch? Da erkannte Pug die Gefahr. Diese neue Magie erwies sich als schwierig, und er verlor sein Urteilsvermögen. Weshalb gestattete er dem Kriegsherrn, sich in Sicherheit zu bringen? Der Schmerz der Folterwunden und die ungeheure geistige Anstrengung forderten ihren Tribut. Er spürte, wie seine Kräfte nachließen. Der Kriegsherr riß die Tür auf und rief nach Wärtern. Dann ergriff er einen Speer und stieß ihn Ergoran in den Rücken. Die Wucht warf den Magier auf die Knie, ehe er Pugs andere Hand losgebunden hatte. Der Schock der Tat des anderen traf Pug, er schrie auf, gemeinsam mit dem Sterbenden. Schleier schienen sich um Pugs Verstand zu legen. Dann barst etwas in ihm, und seine Gedanken wurden zu einem Gewirr glitzernder Splitter, als die Spiegel seiner Erinnerung zersprangen. Fetzen vergangener Unterrichtsstunden, Bilder seiner Familie, Gerüche und vertraute Laute überschlugen sich in seinem Bewußtsein.
    Lichter tanzten vor seinen Augen; Funken verstreuten Sternenscheins, Spiegelungen, neue Aussichten, das alles formte sich zu einem Muster: einem Kreis, einem Tunnel, dann zu einem Weg.
    Er stürzte sich darauf und fand sich auf einer neuen Bewußtseinsebene wieder, mit neuen Möglichkeiten, neuen Erkenntnissen. Jenen Pfad, der sich ihm zuvor nur mit Schrecken und Schmerzen eröffnet hatte, vermochte er jetzt nach Belieben zu nehmen. Nun endlich war er imstande, die Kräfte zu nutzen, die sein Erbe waren.
    Sein Blick wurde klar. Er sah Soldaten auf der Treppe kämpfen.
    Doch ehe er sich mit ihnen beschäftigte, nahm er sich die Armfesseln vor, die Ergoran nicht mehr hatte lösen können. Er erinnerte sich an Kulgans Unterricht und machte mit einem Streicheln seiner Gedanken die stahlharte Lederkette weich und geschmeidig. Jetzt konnte er sich mühelos von der Säule befreien.
    Nun lenkte er seine Kräfte auf die zauberverhindernden Armbänder – sie brachen auseinander und fielen zu Boden. Er blickte zurück auf die Treppe. Jetzt erst wurde ihm voll bewußt, was sich dort getan hatte. Der Kriegsherr und seine Leibgardisten waren aus der Folterkammer geflohen, als sie Kampfgetümmel auf dem Stockwerk über ihnen gehört hatten. Ein Soldat in der blauen Rüstung des Kanazawai-Clans lag tot neben einem Reichsweißen.
    Rasch befreite Pug Meecham und half ihm auf die Beine. Der Bärtige blutete stark aus seinen Wunden. Der Magier sandte Dominic eine Botschaft: Kehrt zurück! Sogleich öffneten sich des Mönchs Augen, und seine Ketten fielen ab. »Kümmert Euch um Meecham«, bat Pug ihn. Wortlos wandte Dominic sich dem Verwundeten zu, um ihn zu behandeln.

    Pug eilte die Treppe hinauf zu der Zelle, in der Hochopepa noch eingesperrt war. Der verblüffte Erhabene fragte: »Was ist geschehen? Ich hörte Kampflärm.«
    Pug beugte sich über ihn und verwandelte die Ketten in weiches Leder. »Ich weiß es nicht. Verbündete, vermutlich. Ich nehme an, die Partei der Blauen Räder versucht uns zu befreien.« Er zog Hochopepas Hände aus den jetzt geschmeidigen Fesseln.
    Der Magier fühlte sich geschwächt, und er mußte sich an die Wand stützen. »Wir müssen ihnen beistehen, uns zu helfen«, sagte er entschlossen. Dann erst dachte er über seine Befreiung und die plötzlich weichen Ledergurte nach. »Milamber, wie hast du das vollbracht?«
    An der Tür schaute Pug zurück und antwortete: »Ich weiß es nicht, Hocho. Auch das ist etwas, womit wir uns später beschäftigen müssen!«
    Er eilte die Treppe hinauf zum oberen Palastgeschoß. Auf der Galerie war es zu einem Handgemenge gekommen. Soldaten in Rüstungen kämpften gegen die weißgerüstete Leibgarde des Kriegsherrn. Pug entdeckte Axantucar, der sich an zwei Kämpfenden vorbeistehlen wollte, während zwei seiner Gardisten ihn deckten.
    Pug

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