Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes
»Nun gut. Kulgan wird Euch erklären, was zu tun ist. Doch bedenket, daß der Rang eines Erhabenen auf Midkemia nichts bedeutet. Ihr werdet lediglich einer unter vielen sein. Das dürfte sich als keine leichte Umstellung erweisen.«
»Ich werde mir Mühe geben«, versicherte ihm Elgahar.
Da sagte Hochopepa: »Das ist eine großartige Idee! Ich habe mich oft gefragt, wie es in diesem barbarischen Land zugeht, von dem du stammst, Milamber. Und ich möchte neue Erfahrungen sammeln. Ich werde ebenfalls mitgehen!«
»Hocho!« Pug warnte. »In der Akademie findest du keine der üblichen Bequemlichkeiten vor!«
»Das macht nichts. Milamber, du brauchst Verbündete auf deiner Welt. Deine Freunde benötigen Hilfe, und zwar schnell, der Feind ist etwas, über den keiner von uns Genaueres weiß. Wir fangen am besten sogleich an, ihn zu bekämpfen. Und was den Mangel an Bequemlichkeiten betrifft, nun, ich werde auch ohne sie auskommen.«
»Außerdem«, meinte Pug, »reizt dich Macros’ Bibliothek, seit ich davon sprach.«
Meecham schüttelte den Kopf. »Das kann was werden! Er und Kulgan! Zwei Erbsen in einem Topf.«
»Was ist eine Erbse?« erkundigte sich Hochopepa.
»Das wirst du bald erfahren, alter Freund.« Pug umarmte Hocho und Shimone, schüttelte Meecham und Dominic die Hände und verneigte sich vor den anderen Mitgliedern der Vereinigung. »Folgt bei der Öffnung des Spalts genau meinen Anweisungen, wie ich sie für euch aufgeschrieben habe. Und schließt ihn, sobald ihr ihn durchschritten habt. Der Feind könnte immer noch nach einem Spalt suchen, um unsere Welten zu betreten.
Ich begebe mich zum Shinzawai- Landsitz, dem nördlichsten Punkt, den ich über ein Muster erreichen kann. Dort besorge ich mir ein Pferd und überquere die Thunische Tundra. Wenn es die Beobachter noch gibt, werde ich sie finden und von ihnen erfahren, was sie über den Feind wissen. Mit diesem Wissen kehre ich nach Midkemia zurück, und dann sehen wir uns wieder. Paßt bis dahin gut aufeinander auf, meine Freunde.«
Pug sprach den erforderlichen Zauber, verschwamm vor den Blicken der anderen und war verschwunden.
Sie verharrten noch eine Weile. Schließlich drängte Hochopepa: »Kommt, wir müssen unsere Vorbereitungen treffen.« Er blickte Dominic, Meecham und Elgahar an. »Gehen wir, meine Freunde.«
Vergeltung
Jimmy zuckte zusammen und erwachte.
Jemand war vorübergegangen. Jimmy hatte wie die anderen tagsüber geschlafen, um die Nacht abzuwarten, bevor er sich in dem schwarzen Gebäude umsah.
Unwillkürlich schauderte er. Den ganzen Tag hatten ihn Träume verfolgt, Träume mit unerklärlichen, beunruhigenden Bildern. Aber es waren keine richtigen Alpträume gewesen, sondern eher Träume, die seltsame Sehnsüchte und Verlangen geweckt hatten. Ihm schien, als habe er die Träume eines anderen geträumt.
Er schüttelte dieses merkwürdige Gefühl ab und warf einen Blick auf die anderen, die schliefen, außer Baru, der zu meditieren schien.
Er saß mit verschränkten Beinen aufrecht, die Hände auf den Schenkeln ruhend, die Augen geschlossen, und atmete gleichmäßig.
Aus einiger Entfernung hörte er plötzlich: ».. .irgendwo hier sein.«
»Wenn er so dumm war, daß er hineingegangen ist, ist es seine eigene Schuld«, sagte eine zweite Stimme mit seltsamem Klang.
»Ich suche nach ihm jedenfalls nicht im Haus«, sagte nun eine weitere Stimme. »Nicht, nachdem man uns warnte, es ja nicht zu betreten!«
»Reitz befahl aber, Jaccon zu suchen. Und du weißt, wie er über Fahnenflucht denkt! Wenn wir Jaccon nicht finden, läßt er seine Wut bestimmt an uns aus!« gab der zu bedenken, den Jimmy als ersten gehört hatte.
»Reitz hat nichts zu sagen!« erklärte der Moredhel. »Murad hat das Betreten des schwarzen Gebäudes verboten. Wollt ihr euch lieber seinen Grimm zuziehen und es mit den Schwarzen Kämpfern zu tun kriegen?«
»Nein«, entgegnete die Stimme des ersten. »Aber laß dir lieber was einfallen, was wir Reitz sagen können. Ich weiß…«
Die Stimmen wurden leiser. Jimmy wartete, bis sie nicht mehr zu hören waren, dann wagte er einen schnellen Blick aus dem Spalt.
Zwei Menschen und ein Moredhel gingen auf die Brücke zu, einer der Menschen gestikulierte wild. An der Brücke blieben sie stehen, sprachen dort mit Murad und deuteten auf das Haus. Auf der anderen Seite der Brücke wartete eine ganze Kompanie Reiter auf die vier, die nun die Brücke überquerten.
Jimmy ließ sich in die Höhle hinab. Er weckte
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