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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Spötter. Kurz gesagt, sie schaden unseren Geschäften. Ihr Ende würde uns nützen, doch welchen Grund habt Ihr über den hinaus, der einen Herrscher üblicherweise bewegt, wenn seine Untertanen heimtückisch im Schlaf ermordet werden?«

     
    »Sie stellen eine Bedrohung für meinen Bruder und mich dar.«
    Wieder hielt ein längeres Schweigen an. »Dann stecken sie ihre Ziele hoch. Aber Könige verdienen manchmal nicht weniger den Tod als Bürgerliche, und ein Mensch muß sich schließlich seinen Lebensunterhalt verdienen, so gut er es kann, auch wenn er ein Assassine ist.«
    »Es dürfte Euch jedoch klar sein, daß Fürstenmord nicht besonders förderlich fürs Geschäft ist. Die Spötter würden sich gewiß etwas eingeengt fühlen, müßten sie in einer Stadt unter Kriegsrecht arbeiten.«
    »Das stimmt. Nennt Eure Bedingungen.«
    »Keine Bedingungen, ich verlange Eure Mitarbeit. Ich brauche Auskunft. Ich muß wissen, wo sich das Herz der Nachtgreifer befindet.«
    »Uneigennützigkeit ist keine Hilfe für jene, die kalt in der Gosse enden. Der Arm der Gilde des Todes ist lang.«
    »Nicht länger als meiner«, gab Arutha zu bedenken. »Ich kann die Einbußen der Spötter deutlich sehen. Ihr wißt genau wie ich, was geschähe, wenn der Fürst von Krondor Eurer Gilde den Krieg erklärte.«
    »In einer Unstimmigkeit zwischen der Gilde und Eurer Hoheit gäbe es wohl keinen Gewinn.«
    Arutha beugte sich vor. Seine Augen glänzten in dem grellen Licht. »Gewinn interessiert mich nicht.«
    Einem Augenblick des Schweigens folgte ein tiefer Seufzer. »So ist es wohl«, sagte die Stimme nachdenklich. Dann lachte der Mann wieder schmunzelnd. »Das ist einer der Vorteile einer erblichen Stellung. Es würde recht ungut sein, eine Gilde hungernder Diebe leiten zu müssen. Nun gut, Arutha von Krondor. Doch für dieses Risiko braucht die Gilde eine Sicherstellung. Ihr habt die Knute gezeigt, was ist mit dem Zucker?«
    »Nennt Euren Preis.« Arutha lehnte sich wieder zurück.
    »Ihr sollt wissen, daß der Aufrechte völlig auf Eurer Seite steht, was das Problem der Bedrohung Eurer Hoheit durch die Gilde des Todes betrifft. Die Umtriebe der Nachtgreifer dürfen nicht geduldet werden! Die Assassinen müssen ausgerottet werden. Aber das birgt große Gefahren in sich und hohe Ausgaben. Es wird ein sehr kostspieliges Unternehmen werden.«

    »Euer Preis?« drängte Arutha.
    »Angesichts des Risikos für uns alle, sollten wir kein Glück haben: zehntausend Goldkronen.«
    »Das würde ein großes Loch in den fürstlichen Säckel reißen.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber bedenkt die Alternative.«
    »Abgemacht!«
    »Was die Zahlungsweise anbelangt, werde ich Euch die Wünsche des Aufrechten später übermitteln.« Überraschende Weichheit klang aus der Stimme. »Zunächst jedoch möchte ich über etwas anderes mit Euch sprechen.«
    »Und das wäre?« fragte Arutha erstaunt.
    »Jimmy die Hand hat seinen Eid gegenüber den Spöttern gebrochen und so sein Leben verwirkt. Er wird noch in dieser Stunde sterben!«
    Augenblicklich sprang Arutha auf. Kräftige Hände drückten ihn auf den Stuhl zurück, als ein stämmiger Spötter aus der Dunkelheit trat. Er schüttelte lediglich rügend den Kopf.
    »Wir haben keineswegs vor, Euch auch nur eine Schramme zuzufügen«, versicherte die Stimme hinter den Laternen. »Doch wenn Ihr in diesem Raum eine Waffe zieht, werdet Ihr in einem Sarg zum Palast zurückgebracht, und um die Folgen kümmern wir uns später.«
    »Aber Jimmy…«
    »Hat seinen Eid gebrochen«, wiederholte die Stimme, ihn unterbrechend. »Er war bei seiner Ehre verpflichtet, uns sofort von dem Unternehmen des Nachtgreifers zu unterrichten, und ebenso von Lachjacks Verrat. O ja, Eure Hoheit, wir wissen darüber Bescheid.
    Jimmy verriet die Gilde, indem er Euch vor uns verständigte. So manches kann ihm seiner Jugend wegen verziehen werden, doch dieses nicht!«
    »Ich werde nicht zulassen, daß Jimmy gemordet wird!«
    »Dann hört zu, Fürst von Krondor, denn ich habe Euch eine Geschichte zu erzählen. Einst lag der Aufrechte bei einer Dirne, wie bei Hunderten zuvor. Doch diese Hure gebar ihm ein Kind. Es besteht kein Zweifel, daß Jimmy die Hand des Aufrechten Sohn ist, obgleich er nichts davon ahnt. Dies bringt den Aufrechten in eine sehr unangenehme Zwickmühle. Will er nach den Gesetzen handeln, die er selbst erlassen hat, muß er die Hinrichtung seines eigenen Sohnes befehlen. Tut er es nicht, wird er bei jenen, die ihm dienen, an

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