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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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großem Stolz erfüllt, ein sehr guter Dieb zu sein. Was ihn besonders angespornt hatte, war, allen zu beweisen, daß Jimmy die Hand der beste Dieb der Gilde war – oder es zumindest eines Tages sein würde. Doch nun gehörte er dem Fürstenhof an, und mit dieser neuen Stellung waren Pflichten verbunden. Und wenn der Aufrechte sich damit einverstanden erklärt hatte, war Jimmy der Zugang zur Gesellschaft der Straße für immer verwehrt.
    Als Laurie sah, wie wenig erfreut der Junge war, fragte er: »Darf ich, Hoheit?«
    Arutha nickte. Der Sänger setzte sich neben den Jungen und legte eine Hand auf dessen Schulter. »Jimmy, Seine Hoheit sorgt nur dafür, daß dein Kopf über Wasser bleibt – im wahrsten Sinne des Wortes. Er mußte um dein Leben handeln. Ohne ihn würdest du schon jetzt tot im Hafen treiben. Der Aufrechte wußte, daß du deinen Treueeid der Gilde gegenüber gebrochen hast.«
    Jimmy sank sichtlich in sich zusammen, und Laurie drückte tröstend seine Schulter. Irgendwie hatte der Junge sich immer eingebildet, über den Gesetzen zu stehen und frei von der Verantwortung zu sein, die andere band. Er hatte nie gewußt, weshalb er so oft glimpflich davongekommen war, während andere für die gleiche Übertretung schwer hatten bezahlen müssen. Doch diesmal war er zu weit gegangen. Nicht im geringsten zweifelte er daran, daß der Sänger die Wahrheit sprach. Widerstreitende Gefühle plagten ihn, während er darüber nachdachte, wie knapp er der Hinrichtung entkommen war.
    »Das Leben am Hof ist gar nicht so übel«, sagte Laurie nun. »Im Schloß brauchst du nie zu frieren, für stets saubere Kleidung wird gesorgt, und an gutem Essen mangelt es nie. Außerdem wirst du dich bestimmt nicht langweilen.« Laurie blickte Arutha an und fügte trocken hinzu. »Schon gar nicht, wie die Dinge jetzt stehen. «
    Jimmy nickte. Laurie führte ihn um den Tisch herum und hieß ihn niederzuknien. Der Graf las ihm die Ernennungsurkunde vor:

    »An alle meine Untertanen!

    Hiermit sei kund und zu wissen getan, daß Jimmy, ein Waise der Stadt Krondor, dem Reich einen wertvollen Dienst erwies, indem er den Fürsten von Krondor vor körperlichem Schaden bewahrte, wodurch der Unterzeichnete für immer in seiner Schuld steht. Es ist der Wunsch des Unterzeichneten, daß Jimmy als geschätzter und getreuer Diener im ganzen Reich anerkannt und als Junker am Hof von Krondor mit allen Rechten und Pflichten als solcher aufgenommen wird. Außerdem sei kund und zu wissen getan, daß der Herrensitz Haverford am Welandel mit den dazu gehörenden Ländereien, einschließlich Gesinde, in seinen erblichen Besitz übergeht. Bis zu seiner Volljährigkeit übernimmt die Krone die Verwaltung. Unterzeichnet und besiegelt an diesem Tag: Arutha conDoin, Fürst von Krondor, Marschall des westlichen Reichs und der königlichen Streitkräfte des Westens, und Thronerbe des Königreichs der Inseln.«

     
    Volney blickte Jimmy an. »Bist du willens anzunehmen?«
    »Ja«, antwortete Jimmy. Volney rollte die Urkunde zusammen und händigte sie dem Jungen aus. Offenbar war nichts weiter vonnöten, um aus einem Dieb einen Junker zu machen.

    Jimmy hatte keine Ahnung, wo Haverford am Welandel lag, aber Landbesitz bedeutete Einkommen, und sofort fühlte er sich ein bißchen wohler. Während er sich umdrehte, musterte er heimlich Arutha, der ganz offensichtlich wieder einmal mit seinen Gedanken weit entfernt war. Zweimal hatte der Zufall sie zusammengeworfen, und zweimal hatte Arutha sich als bisher einziger erwiesen, der ihn nicht ausgenutzt hatte. Selbst seine paar Freunde unter den Spöttern hatten sich irgendwelche Vorteile durch ihn erhofft, zumindest bis er ihnen gezeigt hatte, daß er sich nicht mißbrauchen ließ. So fand Jimmy sein Verhältnis zu Arutha einmalig. Während der junge Fürst stumm einige Papiere studierte, sagte sich Jimmy, wenn das Schicksal sich schon wieder einmal einmischte, fühlte er sich an Aruthas Seite und der seiner Getreuen wohler als irgendwo anders.
    Außerdem würde er ein sicheres Einkommen und angenehmes Dasein haben, solange Arutha lebte. Doch dann dachte er düster, daß es gar nicht so leicht sein würde, dafür zu sorgen, daß er auch am Leben blieb.
    Während Jimmy nun seine Urkunde betrachtete, musterte Arutha seinerseits ihn. Er war ein Straßenjunge, zäh, anpassungsfähig, einfallsreich und hin und wieder skrupellos. Unwillkürlich lächelte der Fürst. Er würde sich am Hof gut zurechtfinden.
    Jimmy rollte seine

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