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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Achtung verlieren. Eine fatale Entscheidung. Schon so herrscht Unruhe in der Gilde der Diebe, da sich Lachjack als Spitzel der Nachtgreifer entpuppt hat. Das Vertrauen, das ohnehin üblicherweise dünn wie Eis ist, scheint momentan ganz zu schwinden. Hättet Ihr einen anderen Ausweg?«
    Arutha lächelte, denn er wußte einen. »Vor noch gar nicht so langer Zeit war es nicht unüblich, sich Pardon zu erkaufen. Nennt Euren Preis.«
    »Für Verrat? Nicht weniger als weitere zehntausend Goldkronen.«
    Arutha schüttelte den Kopf. Da würde so gut wie nichts mehr in der fürstlichen Schatzkammer übrigbleiben. Aber Jimmy mußte gewußt haben, welches Risiko er einging, als er ihn gewarnt hatte, noch ehe er den Spöttern Meldung erstattete. Das war ihm hoch anzurechnen und selbst diese Summe wert. So meinte er schließlich säuerlich: »Einverstanden.«
    »Dann müßt Ihr den Jungen bei Euch behalten, Fürst von Krondor, denn er darf kein Spötter mehr sein. Dafür werden wir ihn in Ruhe lassen und nicht versuchen, ihm etwas anzutun – außer er verstößt wieder gegen unsere Gesetze. Dann allerdings werden wir mit ihm wie mit jedem freien Dieb verfahren, ohne Erbarmen!«
    Arutha erhob sich. »Ist das nun alles?«
    »Nur noch eines.«
    »Ja?«
    »Vor nicht so langer Zeit war es auch nicht unüblich, für Gold einen Adelstitel zu erstehen. Welchen Preis würdet Ihr von einem Vater fordern, der seinen Sohn gern als Junker am Hof sehen möchte?«
    Arutha lachte. Jetzt verstand er plötzlich diesen ganzen Handel.
    »Zwanzigtausend Goldkronen.«

    »Einverstanden! Der Aufrechte mag Jimmy. Zwar hat er noch andere nichtanerkannte Kinder in die Welt gesetzt, aber Jimmy ist für ihn etwas Besonderes. Der Aufrechte wünscht, daß der Junge nichts von seiner Vaterschaft erfährt, aber es ist ihm eine Freude, daß sein Sohn nach den Verhandlungen dieser Nacht eine angenehmere Zukunft haben wird.«
    »Er wird in meinen persönlichen Dienst übernommen werden, ohne zu wissen, wer sein Vater ist. Werden wir uns wieder treffen?«
    »Ich glaube nicht, Fürst von Krondor. Der Aufrechte hütet bedachtsam seine Identität. Selbst einem nahe zu kommen, der mit seiner Stimme spricht, birgt Gefahr für ihn. Aber wir werden Euch Bescheid geben, sobald wir das Versteck der Nachtgreifer kennen. Und wir würden uns freuen, von ihrer Vernichtung zu hören.«

     
    Zapplig lief Jimmy hin und her. Seit über drei Stunden hatte Arutha eine Besprechung mit Gardan, Volney, Laurie und einigen Beratern. Jimmy war ersucht worden, das Gemach nicht zu verlassen, das man ihm zugeteilt hatte. Die Anwesenheit von zwei Wachen vor der Tür und zwei weiteren unterhalb des Balkons, der zu seinem Gemach gehörte, bestätigte Jimmys Vermutung, daß man ihn, aus welchem Grund auch immer, als Gefangenen betrachtete. Jimmy war überzeugt, daß er des Nachts unbemerkt fliehen könnte, befände er sich in besserer Verfassung. Nach den Ereignissen der vergangenen Tage fühlte er sich falsch behandelt. Er verstand nicht, weshalb er mit dem Fürsten ins Schloß hatte zurückkehren müssen.
    Das alles machte ihm schwer zu schaffen. In seinem Leben hatte sich etwas verändert, nur wußte er nicht so recht, was oder weshalb.
    Die Tür schwang auf, und ein Gardist steckte den Kopf herein. Er winkte dem Jungen. »Du sollst zu Seiner Hoheit kommen.« Eilig folgte Jimmy dem Mann durch die Korridore zur Ratskammer.
    Arutha blickte von einem Schriftstück auf. Um den Tisch saßen Gardan, Laurie und einige andere Männer, die Jimmy nicht kannte.
    Graf Volney stand bei der Tür. »Jimmy, ich habe etwas für dich.«
    Der Junge schaute sich in dem kleinen Saal um. Er wußte nicht, was er sagen sollte. »Das ist eine Urkunde: deine Ernennung zum Junker am Fürstenhof.«
    Mit großen Augen starrte Jimmy Arutha sprachlos an. Laurie lachte leise, Gardan grinste. Schließlich fand Jimmy die Stimme wieder. »Ihr macht Euch einen Spaß mit mir, nicht wahr?« Als Arutha ernst den Kopf schüttelte, murmelte der Junge: »Aber… ich, ein Junker?«
    »Du hast mir das Leben gerettet, und das ist deine Belohnung.«
    »Eure Hoheit, ich – ich danke Euch, aber – aber mein Treueeid gegenüber den Spöttern…«
    Arutha beugte sich vor. »Das ist erledigt, Junker. Du bist kein Mitglied der Diebesgilde mehr. Der Aufrechte ist damit einverstanden. Es ist alles beschlossen.«
    Jimmy kam sich vor wie in einer Falle. Es hatte ihm nie übermäßig Spaß gemacht, ein Dieb zu sein, wohl aber hatte es ihn mit

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