Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
Mann ganz links. »Dieser Edle ist mein Stellvertreter und Ratgeber, Lord Kamal Mishwa Daoud-Khan, Scherif der Benni-Tular. Und diese anderen sind meine Söhne, Shandon und Jehansuz, Scherifen der Benni-Sherin, und außerdem meine Leibwächter.«
    »Wir sind erfreut über euer Hiersein, meine Lords«, hieß Lyam sie willkommen.
    Gerade als Meister deLacy sich bemühte, ein bißchen Ordnung in das Durcheinander zu bringen, war von einer anderen, zum Marktplatz führenden Straße Getöse zu vernehmen. König und Fürst wandten sich vom Zeremonienmeister ab, und deLacy hob die Hand.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?« fragte er laut, faßte sich jedoch schnell.
    Ein noch stürmischeres Trommeln als das der Keshianer zuvor erfüllte die Luft, als farbenprächtige Gestalten ins Blickfeld kamen.
    Paradierende Reiter führten grüngekleidete Fußsoldaten an. Jeder hielt einen Schild von leuchtender Farbe mit buntem Wappen. Laute Flöten trillerten eine melodiöse Weise, fremdartig, doch von anregendem Rhythmus, und so nahmen die umstehenden Bürger auch schnell den Takt auf, sie klatschten in die Hände und tanzten am Rand des Platzes sogar dazu.
    Der erste Reiter erreichte den Schloßhof, und sein Banner flatterte im Wind. Arutha lachte und schlug Lyam auf die Schulter. »Es sind Vandros von Yabon und Kasumis Tsurani-Garnison von LaMut.«
    Dann kamen die Fußsoldaten ins Blickfeld, und ihr Gesang dröhnte laut.
    Als die Tsuranis aus LaMut die Keshianer erreichten, hielten sie an. »Seht sie euch an, sie mustern einander wie Kater«, murmelte Martin. »Ich wette, jede Seite wünscht sich sehnlichst einen Grund, die Kräfte mit der anderen messen zu dürfen.«
    »Nicht in meiner Stadt«, entgegnete Arutha, dem diese Vorstellung offenbar aufs höchste mißfiel.
    Lyam lachte. »Es wäre zumindest ein unüberbietbares Schauspiel. Hallo, Vandros!«
    Der Herzog von Yabon ritt herbei und saß ab. Er eilte die Freitreppe hoch. »Verzeiht unsere Verspätung, Majestät. Wir wurden unterwegs aufgehalten. Wir stießen auf eine Bande Kobolde, die südlich von Zun eine Ortschaft überfallen hatte.«
    »Wie viele waren es denn?« erkundigte sich Lyam.
    »Etwa zweihundert.«
    »Und das nennt Ihr noch Bande«, meinte Arutha gespielt entrüstet. »Vandros, Ihr habt ganz offenbar schon etwas von den Tsuranis angenommen.«
    Lyam lachte. »Wo ist Graf Kasumi?«
    »Hier kommt er soeben, Majestät.« Kutschen fuhren gerade auf den Platz.
    Arutha nahm den Herzog von Yabon zur Seite und bat ihn: »Laßt Eure Männer in der Stadtgarnison einquartieren, Vandros. Ich hätte sie gern in der Nähe. Wenn Ihr sie untergebracht habt, dann kommt mit Brucal und Kasumi zu meinen Gemächern.«
    Vandros entging der ernste Ton nicht. »Sobald ich die Männer eingewiesen habe, Hoheit.«
    Die Kutschen aus Yabon hielten vor der Freitreppe an. Lord Brucal, Herzogin Felinah, Gräfin Megan und ihre Hofdamen stiegen aus. Graf Kasumi, ehemals ein Befehlshaber der tsuranischen Armee im Spaltkrieg, saß von seinem Pferd ab und eilte die Treppe hinauf.
    Er verbeugte sich vor Lyam und Arutha. Vandros stellte seine Begleitung vor, und Lyam meinte: »Wenn nicht noch der König von Queg, dieser Pirat, in einer Kriegsgaleere von tausend Seepferdchen gezogen, ankommt, können wir uns jetzt zurückziehen.« Lachend schritt er an dem schon halbverzweifelten Zeremonienmeister deLacy vorüber, der vergebens versuchte, die protokollarische Ordnung wiederherzustellen.
    Jimmy ließ sich Zeit. Zwar hatte er schon hin und wieder einen keshianischen Kaufmann gesehen, doch noch nie einen Hundesoldaten oder einen Tsurani. Trotz aller weltlichen Gewandtheit und seiner Erfahrung in allem, was das Leben in Krondor betraf, war er eben in anderen Dingen nicht anders als eben ein Fünfzehnjähriger.
    Kasumis Unterführer erteilten die Anweisungen für die Unterbringung ihrer Männer, ebenso wie der keshianische Hauptmann. Jimmy saß ruhig auf der Treppe und bemühte sich mit Zehenübungen darum, seine Stiefel etwas auszuweiten. Eine Zeitlang beobachtete er die farbenprächtigen Keshianer, dann schaute er den Tsuranis zu, die sich in Reih und Glied aufs tellten, um anschließend abzumarschieren. Beide Trupps wirkten ganz ohne Zweifel exotisch und gleichermaßen wild, wie er fand.
    Er wollte gerade ebenfalls aufbrechen, als ihm etwas hinter den Keshianern auffiel, nur wurde ihm nicht gleich klar, was es war. Er konnte nicht anders, als die Treppe hinunterzusteigen, bis er die Keshianer erreicht

Weitere Kostenlose Bücher