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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Schloßmauern sein«, gab Gardan zu bedenken. Jimmy bedachte den Hauptmann lediglich mit einem Blick, der keinen Zweifel daran ließ, wie leicht das zu bewerkstelligen sei. Gardan schwieg.
    Laurie nahm den Gesprächsfaden wieder auf. »Zwar wissen wir nicht, wer hinter den Nachtgreifern steckt, aber zumindest sind sie hier in Krondor am Ende.«

    »Das dachte ich bisher auch«, warf Jimmy ein und schaute sich in der Ratskammer um. »Doch heute nachmittag, als die Menge sich auflöste, sah ich einen alten Freund auf dem Marktplatz: den Lachjack!«
    Arutha blickte Jimmy scharf an. »Ich dachte, als du ihn verließt, sei er tot gewesen!«
    »So tot, wie einer mit einem Sechszoll- Loch in der Brust von einem Stahlbolzen sein kann. Es dürfte schwierig sein, herumzukrauchen, wenn einem die halbe Lunge fehlt, aber nach allem, was wir in dem Hurenhaus erlebten, würde es mich nicht mehr wundern, wenn meine liebe Mama, die schon lange tot ist, mich heute abend ins Bett steckte.« Jimmys Stimme klang ein wenig abwesend, während er wie suchend durch die Ratskammer schlich.
    »Aha!« rief er plötzlich theatralisch und drückte auf etwas hinter einem Prunkschild an der Wand. Knarrend schwang ein zwei Fuß breiter und drei Fuß hoher Teil der Wand auf. Arutha eilte darauf zu und spähte hindurch.
    »Was ist das?« fragte er Jimmy.
    »Einer der vielen Geheimgänge im Schloß. Als wir uns gemeinsam verstecken mußten, Hoheit, erzählte Prinzessin Anita, wie sie mit Hilfe einer Leibmagd aus dem Schloß floh. Sie erwähnte, sie seien durch einen ›Gang‹ entkommen. Ich dachte mir damals nichts dabei – erst heute.«
    Brucal schaute sich um. »Vielleicht gehörte dieser Raum zur früheren Burg oder war einer der ersten Anbauten. In unserer Burg zu Hause hatten wir einen Ausschlupf in den Wald. Es gibt wohl keine Burg oder Festung ohne dergleichen.« Nachdenklich fügte er hinzu. »Möglicherweise ist dieser Gang nicht der einzige.«
    »Ganz bestimmt nicht.« Jimmy lächelte. »Es gibt Dutzende und mehr. Wenn man sich so auf dem Dach umsieht, fallen einem sehr dicke Wände und seltsame Biegungen der Gänge auf.«
    Arutha wandte sich an den Hauptmann: »Gardan, ich möchte, daß jeder Fuß dieser Gänge untersucht und auf einer Karte eingezeichnet wird. Nehmt Euch eine Handvoll Männer und stellt fest, wohin dieser führt und wo es noch Zugänge zu ihm gibt. Und erkundigt Euch bei dem Hofbaumeister, ob er eine Ahnung hat, daß es Hinweise zu diesen Gängen auf alten Plänen gibt.«
    Gardan salutierte und verließ die Ratskammer. Vandros wirkte ungemein besorgt. »Arutha, ich hatte noch wenig Zeit, mich mit den Gedanken an die Assassinen und ihre heimliche Verbindung zu den düsteren Brüdern zu befassen.«
    »Deshalb wollte ich noch vor den Festlichkeiten darüber mit euch allen sprechen.« Arutha setzte sich. »Im Schloß wimmelt es von Fremden. Jeder Edle, der zur Vermählung hier eintraf, hat ein Gefolge von wenigstens einem Dutzend Leute. Kasumi, ich sähe Eure Tsurani gern an jeder Schlüsselstellung. Jemanden bei ihnen einzuschleusen ist unmöglich, außerdem sind sie unbestechlich und über jeden Verdacht erhaben. Stimmt alles mit Gardan ab, und wenn nötig, nehmen wir im Innern des Schlosses nur Tsuranis, dazu Männer aus Crydee, die ich persönlich kenne, und meine Leibgardisten.«
    Nun wandte er sich an Jimmy: »Von Rechts wegen müßte ich dir für deinen selbständigen Ausflug den Hintern versohlen lassen.«
    Jimmy erstarrte, bis er Aruthas Lächeln bemerkte. »Aber ich fürchte, jeder, der es versuchte, würde einen Dolch in die Rippen bekommen.
    Ich hörte übrigens von deiner Auseinandersetzung mit Junker Jerome.«
    »Dieser Rotzlöffel bildet sich ein, alle müßten nach seiner Pfeife tanzen.«
    »Nun, sein Vater war jedenfalls sehr erregt. Zwar ist er kein sehr bedeutender Lehnsmann, aber lauter. Hör zu, Jimmy, laß du Jerome die anderen herumkommandieren, wenn sie es sich gefallen lassen.
    Bleib du möglichst in meiner Nähe. Ich werde Meister deLacy wissen lassen, daß du bis auf weiteres von den üblichen Pflichten eines Junkers entbunden bist. Aber halt deine Ausflüge in Grenzen und gib Gardan oder mir Bescheid, bevor du wieder auf dem Dach herumturnst. Ein übereifriger Bogenschütze könnte dich leicht mit Pfeilen spicken, ehe er dich erkannt hat. Die Stimmung hier ist etwas an gespannt, falls du es nicht selbst schon bemerkt hast.«
    Jimmy achtete nicht auf den Sarkasmus in seinen Worten. »Der Bursche

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