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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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hatte, die einstweilen noch strammstanden. Da sah er, was das seltsame Gefühl in ihm geweckt hatte. In die Menge hinter den Keshianern zog sich ein Mann zurück, den er für tot gehalten hatte. Jimmy erschrak zutiefst: Der Mann war Lachjack!
    Arutha stapfte unruhig hin und her. Um seinen Ratstisch saßen Laurie, Brucal, Vandros und Kasumi. Arutha hatte gerade von ihrem Überfall auf die Nachtgreifer erzählt. Jetzt hielt er eine Botschaft hoch. »Das ist von Baron von Hohenburg – seine Antwort auf meine Anfrage. Er bestätigt, daß es in seinem Gebiet zu ungewöhnlichen Nordwärtswanderungen gekommen ist.« Arutha legte das Schreiben auf den Tisch. »Er gibt die Einzelheiten an: die Anzahl der Gruppen, die Route und dergleichen.«

    »Hoheit«, meldete sich Vandros zu Wort. »Auch in unserer Gegend kam es zu Kräfteverschiebungen, doch nichts von größerem Ausmaß. In Yabon ist es den klugen düsteren Brüdern und Kobolden leicht möglich, die Garnisonen zu umgehen, indem sie westwärts abbiegen, sobald sie die nördliche Grenze des Elbenwalds erreichen.
    Indem sie sich westlich vom Himmelssee halten, entgehen sie unseren Patrouillen. Wir schicken nur wenige Kompanien in dieses Gebiet, denn die Elben und die Zwerge von Bergenstein sorgen dort für Ordnung.«
    »Wenn hier nicht der Wunsch der Vater des Gedanken ist«, schnaubte Brucal. Der alte, ehemalige Herzog von Yabon hatte seines Amtes zugunsten von Vandros entsagt, als dieser seine Tochter geheiratet hatte. Aber er war, was Strategie und Taktik anbelangte, immer noch sehr bewandert, denn er hatte fast sein ganzes Leben lang gegen die Moredhel gekämpft. »Nein, wenn sie sich in kleineren Gruppen bewegen, kann die Bruderschaft unbemerkt die unwichtigeren Pässe benutzen. Uns reicht ja die Zahl der Männer kaum, den Handelsweg zu sichern, und er ist nicht das einzige, wo wir für Ordnung sorgen müssen. Wenn sie des Nachts marschieren und sich den Dörfern des Hadati-Clans fernhalten wie den Hauptstraßen, sieht kein Mensch sie. Machen wir uns also nichts vor.«
    Arutha lächelte. »Genau deshalb wollte ich Euch hier haben!«
    Kasumi gab zu bedenken: »Eure Hoheit, vielleicht ist es so, wie Lord Brucal meint. Wir selbst sahen in letzter Zeit wenig von den düsteren Brüdern. Könnte sein, daß sie unseren Stahl scheuen und sich jetzt nur in kleineren Trupps und verstohlen bewegen.«
    Laurie zuckte mit den Schultern. Da er in Yabon geboren und aufgewachsen war, wußte der Sänger aus Tyr-Sog nicht weniger über die Moredhel als sonst jemand in der Ratskammer. »Wir sollten uns Gedanken darüber machen, daß wir alle von diesen merkwürdigen Bewegungen gen Norden gehört haben, und zwar zu einer Zeit, da es offenkundig ist, daß die Moredhel bei dem Anschlag auf Arutha ihre Hand im Spiel haben.«
    »Ich würde mir weniger Sorgen machen«, ergriff nun Arutha wieder das Wort, »wenn ich wüßte, daß es genügte, sie in Krondor zu zermalmen. Bevor wir nicht mit Sicherheit wissen, wer hinter alldem steckt, sind wir auch mit den Nachtgreifern nicht fertig. Es mag Monate dauern, bis sie sich erholt haben und wieder zur Bedrohung werden, aber ich glaube, wir werden wieder mit ihnen rechnen müssen. Und ich bin sicher, daß es eine Verbindung zwischen den Nachtgreifern und den Geschehnissen im Norden gibt.«
    Nach einem Klopfen an der Tür trat Gardan ein. »Ich habe überall nachgesehen, Hoheit, aber Junker James ist nicht auffindbar.«
    »Als ich ihn zuletzt sah, stand er neben Schwertmeister Fannon auf der Freitreppe, als die Tsurani eintrafen«, vermeldete Laurie.
    »Er saß auf der Treppe, als ich die Truppen entließ«, erklärte der Hauptmann nun.
    »Und jetzt sitzt er über euch«, erklang eine Stimme von einem hohen Fenster.
    Aller Augen wandten sich dem Jungen zu, der von einem Bogenfenster im oberen Wandteil in Aruthas Ratskammer herabblickte. Ehe noch jemand den Mund zu öffnen vermochte, sprang er behende herab.
    Aruthas Miene verriet Unglauben mit Belustigung gemischt. »Als ich dich bat, auf den Dächern nachzusehen, nahm ich an, du würdest Leitern brauchen – und Hilfe…«
    Sehr ernst entgegnete Jimmy: »Ich hielt es nicht für richtig, noch länger zu warten, Hoheit. Außerdem, welcher Einbrecher braucht Leitern oder Hilfe, um eine Wand emporzuklettern?« Er kam näher heran. »Dieses Schloß ist ein wahrer Irrgarten mit versteckten Winkeln, Ecken und Nischen. Hier ist es leicht, sich zu verbergen.«
    »Doch dazu muß man erst innerhalb der

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