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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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müßte mich erst mal sehen, Hoheit.«
    Brucal hieb mit der Faust auf den Tisch. »Das Bürschchen hat nicht nur eine Zunge im Kopf«, sagte er lachend und nickte beifällig.
    Arutha lächelte. Es fiel ihm schwer, streng zu Jimmy zu sein.
    »Genug! Wir haben während der ganzen nächsten Woche Empfänge und Bankette. Vielleicht machen wir uns unnötig Sorgen, und es gibt die Nachtgreifer schon nicht mehr.«
    »Hoffen wir es«, murmelte Laurie.
    Ohne viele weitere Worte zogen Arutha und seine Gäste sich in ihre Gemächer zurück.
    »Jimmy!«
    Der Junge drehte sich um und sah Prinzessin Anita in seine Richtung den Korridor entlangkommen, begleitet von Gardans Wachen und zwei Hofdamen. Als sie ihn erreichte, verbeugte er sich.
    »Du bist ja ein richtiger junger Höfling geworden«, bemerkte sie, während sie neben ihm weiterging.
    »Es sieht ganz so aus, als hätte das Schicksal ein Auge auf mich geworfen, Prinzessin. Ich besaß nie größeren Ehrgeiz, als es bei den Spöttern weit zu bringen, ja vielleicht gar der nächste Aufrechte zu werden. Doch nun stelle ich fest, daß mein Leben einen viel weiteren Horizont hat.«
    Sie lächelte, während ihre Hofdamen hinter vorgehaltenen Händen flüsterten. Jimmy hatte die Prinzessin seit ihrer gestrigen Ankunft nicht mehr gesehen, und jetzt verspürte er wieder das seltsame aufwühlende Gefühl wie im vergangenen Jahr. Er hatte zwar seine jungenhafte Verliebtheit in sie überwunden, aber er mochte sie noch immer sehr.
    »Und hast du neuen Ehrgeiz entwickelt, Jimmy die Hand?«
    In vorgetäuscht rügendem Ton verbesserte er sie: »Junker James von Krondor, Eure Hoheit.« Dann lachten sie beide. »Nun, Ihr müßt wissen, Prinzessin, daß im Königreich eine Zeit der Veränderungen angebrochen ist. Der lange Krieg mit den Tsuranis beraubte uns so mancher Männer von hoher Stellung. Graf Volney ist stellvertretender Kanzler, weder in Salador noch in Bas-Tyra gibt es einen Herzog. Drei Herzogtümer ohne Führer! Mir scheint, ein kluger und geschickter Mann kann es in einer solchen Zeit weit bringen.«
    »Hast du einen Plan?« Ihre strahlenden grünen Augen und ihr Lächeln verrieten ihre Freude, daß er sein Ziel so hoch steckte.
    »Noch nicht. Jedenfalls noch keinen festen. Aber ich sehe Möglichkeiten, die über den Titel eines Junkers hinausreichen.
    Vielleicht werde ich sogar – Graf von Krondor.«
    »Erster Ratgeber des Fürsten von Krondor?« fragte Anita mit gespieltem Erstaunen.
    Jimmy blinzelte verschmitzt. »Ich habe ausgezeichnete Beziehungen. Ich bin ein guter Bekannter seiner Verlobten.« Wieder lachten beide.
    Anita legte flüchtig eine Hand auf seinen Arm. »Es ist schön, dich bei uns zu haben. Ich freue mich, daß Arutha dich so schnell gefunden hat. Er fürchtete, daß es nicht leicht sein würde, dich aufzuspüren.«
    Jimmy stockte mitten im Schritt. Er war gar nicht auf den Gedanken gekommen, daß Arutha Anita nichts von dem Assassinen erzählen würde. Nun war ihm natürlich klar, daß er es nicht getan hatte. Und er verstand auch den Grund. Er würde doch nicht unnötig einen Schatten über die bevorstehende Vermählung werfen. Schnell fing er sich. »Es war mehr ein Zufall als sonst etwas. Seine Hoheit erwähnte gar nicht, daß er mich suchte.«
    »Du kannst dir ja gar nicht vorstellen, wie Arutha und ich uns Sorgen um dich machten, nachdem wir Krondor verlassen hatten. Als wir dich das letzte Mal sahen, flohst du vor Guys Männern durch den Hafen. Wir hörten nichts von dir. Und auf unserem Weg zu Lyams Krönung kamen wir nur so kurz durch Krondor, daß wir keine Möglichkeit hatten zu erfahren, was aus dir geworden war. Lyam schickte Begnadigungsurkunden für Trevor Hull und seine Leute und Ernennungen, weil sie uns geholfen hatten, aber niemand wußte, wo unser Jimmy war. Arutha mußte mir versprechen, sofort die Suche nach dir einzuleiten. Ich dachte zwar nicht, daß er dich gleich zum Junker machen würde, wohl aber, daß er Pläne mit dir verfolgte.«

    Jimmy fühlte sich tief bewegt. Diese Eröffnung verlieh Aruthas Bemerkung, daß er Jimmy als Freund betrachtete, doppelte Bedeutung.
    Anita blieb vor einer Tür stehen. »Ich muß zu einer Anprobe.
    Mein Hochzeitsgewand traf heute morgen von Rillanon ein.« Sie hauchte einen Kuß auf seine Wange. »Bis später, Jimmy.«
    Er kämpfte gegen eine erschreckend starke Gefühlsregung an.
    »Hoheit – ich freue mich, hier sein zu dürfen! Es wird sehr schön werden!«
    Sie lachte und ging mit ihren Hofdamen

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