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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ich starb!« Sein Blick schweifte über die Anwesenden. »Keiner von euch kann sich vorstellen, wie das ist! Ich spürte, wie mir das Leben entglitt – und dann kam er! Als ich fast tot war, brachte er mich an jenen kalten finsteren Ort, und er – er tat mir weh. Er zeigte mir – so manches. Er sagte, wenn ich ihm diente, würde er mir das Leben zurückgeben.
    Wenn nicht, würde er mich sterben und dort zurücklassen. Er konnte mir damals nicht helfen, denn ich gehörte nicht ihm. Aber jetzt bin ich sein. Er ist – böse.« Julian, der Lims-Kragma-Priester, kam hinter dem König herbei. »Er hat dich angelogen, Mann! Dieser kalte finstere Ort entsprang seiner Phantasie. Die Liebe unserer Herrin bringt Trost allen jenen, die sie zu sich holt. Dir wurde ein Trugbild gezeigt!«
    »Er ist der Vater der Lüge und Täuschung! Doch nun bin ich seine Kreatur.« Jack schluchzte. »Er befahl mir, mich ins Schloß zu stehlen und den Fürsten zu töten. Er sagte, ich sei der einzige, den er noch hier habe, und die anderen würden zu spät ankommen, erst in einigen Tagen. Also müßte ich es tun. Ich versprach es ihm, doch – ich habe versagt, und jetzt will er meine Seele!« Die letzten Worte waren wie ein mitleiderregender Schrei, ein Flehen um Erbarmen, das zu geben über des Königs Macht ging. Lyam wandte sich an Julian. »Können wir etwas tun?«
    »Es gibt ein Ritual, aber…« Julian blickte Jack an. »Du wirst sterben, das weißt du. Du bist bereits gestorben und nur aufgrund eines unheiligen Paktes hier. Was sein muß, muß sein. Du wirst noch in dieser Stunde sterben. Verstehst du?«
    Unter Tränen schluchzte Jack: »Ja.«
    »Dann wirst du unsere Fragen wahrheitsgetreu beantworten, uns sagen, was du weißt, und willig sterben, um deine Seele zu retten?«
    Jack preßte die Lider zusammen und weinte wie ein Kind, aber er nickte.
    »So sag uns, was du über die Nachtgreifer und dieses Komplott gegen meinen Bruder weißt«, verlangte Lyam.
    Jack holte keuchend Atem. »Vor sechs oder sieben Monaten erzählte mir Dase, daß er auf etwas gestoßen sei, das uns reich machen könnte.« Während Jack sprach, schwand allmählich der hysterische Klang aus seiner Stimme. »Ich hab ihn gefragt, ob er es mit dem Nachtmeister abgesprochen hat, aber er sagt, es habe nichts mit den Spöttern zu tun. Ich war mir selbst nicht klar, ob es so eine gute Idee sei, was hinter dem Rücken der Gilde zu tun, aber so ‘ne extra Goldkrone war auch nicht zu verachten. Also hab ich gesagt:
    ›Warum nicht?‹ Und bin mit ihm gegangen. Wir haben uns mit diesem Burschen Havram getroffen, der schon mal mit uns gearbeitet hat. Er hat eine Menge Fragen gestellt, ohne selbst welche zu beantworten. Also wollt ich schon das Ganze aufgeben, doch da stellt er den Beutel Gold auf den Tisch und sagt, daß es noch weiteres gibt, wo der herkommt.«
    Jack schloß die Augen wieder, und ein würgendes Schluchzen entrang sich seiner Kehle. »Ich folgte Golddase und Havram durch die Kanalisation zum Weidenhaus. Fast hätt ich mir in die Hosen gemacht, wie ich da die zwei Koboldkumpane im Keller gesehen hab. Aber sie hatten Gold, und für Gold nehm ich ‘ne Menge hin.
    Also sagen sie mir, ich muß dies und das tun und die Ohren offenhalten, was vom Aufrechten kommt und vom Nachtmeister und vom Tagmeister, und es ihnen melden. Ich sagte ihnen, das kann mich das Leben kosten, da ziehen sie ihre Schwerter und sagen, daß es mich ganz sicher das Leben kostet, wenn ich es nicht tu. Ich dachte mir, ich sage jetzt ja und hetze dann später meine Schläger auf sie. Aber da haben sie mich in eine Kammer im Weidenhaus gebracht, und da war dieser Kerl. Er war ganz vermummt, daß ich nicht einmal sein Gesicht sehen konnte. Aber seine Stimme klang seltsam, und er hat gestunken. Ich kannte diesen Gestank, denn ich hatte ihn schon mal gerochen, wie ich noch ein Kind war, und ich konnte ihn nie vergessen.«
    »Was war es?« fragte Lyam.
    »In einer Höhle hab ich ihn gerochen – er stammte von Schlangen!«
    Lyam wandte sich an Tully, der erschrocken Luft holte. »Ein panthatianischer Schlangenpriester!« Die anderen Priester blickten entsetzt auf und begannen leise aufeinander einzureden. »Fahr fort!« drängte Tully. »Die Zeit wird knapp.«
    »Dann haben sie Dinge getan, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ich bin wahrhaftig keine verträumte Unschuld, die die Welt für rein und schön hält. Aber was diese Burschen taten, war schlimmer als alles in meinen

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