Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
sich von einigen weiteren Priestern ab, die alle an der Trauung teilgenommen hatten. Er sagte zu Lyam: »Wir haben die allerstärksten Schutzzauber errichtet.« Er deutete auf Jack. »Aber etwas versucht an ihn heranzukommen. Wie geht es Anita?«
    Lyam schüttelte düster den Kopf. »Der Bolzen war in ein Gift von Schwarzer Magie getaucht. Nathan meint, ihr bleibe nicht mehr viel Zeit.«
    »Dann müssen wir uns mit der Befragung des Gefangenen beeilen«, sagte der alte Priester. »Wir kennen unseren eigentlichen Feind nicht.«
    Jack stöhnte laut. Aruthas Grimm würgte ihn schier. Lyam schob sich an seinem Bruder vorbei und bedeutete einem Wächter, zur Seite zu treten, ehe er dem Assassinen in die Augen blickte. Lachjack erwiderte seinen Blick mit furchtgeweiteten Pupillen. Sein Körper glänzte, und Schweiß tropfte von der Hakennase. Bei jeder Bewegung ächzte er. Die Tsuranis waren offenbar nicht sehr sanft mit ihm umgesprungen, als sie ihn durchsucht hatten. Jack bemühte sich zu sprechen. Er benetzte die Lippen, dann stöhnte er: »Bitte…«
    Seine Stimme war ein Krächzen. »Laßt nicht zu, daß er von mir Besitz ergreift.«
    Lyam trat dicht vor ihn hin und legte die Hand wie einen Schraubstock um Jacks Gesicht. »Welches Gift hast du verwendet?«
    Jack antwortete den Tränen nahe: »Ich weiß es nicht, das schwöre ich!«
    »Wir werden die Wahrheit von dir erfahren! Antworte lieber freiwillig, denn es würde dir nicht gefallen, was wir sonst mit dir tun müßten.« Lyam deutete auf die glühenden Eisen.
    Jack versuchte zu lachen, aber es wurde nur ein blubbernder Laut.
    »Glaubt Ihr, ich fürchte mich vor Eisen? Hört zu, König dieses verdammten Königreichs: Mit Vergnügen lasse ich mir von Euch die Leber ausbrennen, wenn Ihr mir nur versprecht, daß Ihr ihn mich nicht übernehmen laßt!« Seine Stimme überschlug sich fast.
    Lyam schaute sich in der Kammer um. »Von wem sprichst du?«
    Tully warf ein: »Seit über einer Stunde fleht er uns an, ihn vor
    ›ihm‹ zu schützen.« Die Miene des Priesters verriet seinen plötzlichen Gedanken. »Er hat einen Pakt mit den finsteren Mächten geschlossen, und nun fürchtet er sich davor, zu bezahlen.«
    Mit weit aufgerissenen Augen nickte Jack heftig. Der Laut, den er nun von sich gab, war halb Lachen, halb Schluchzen. »Ja, Priester, und Euch würde es nicht besser ergehen, wärt Ihr einmal von dieser Finsternis berührt worden.«
    Lyam faßte Jack am strähnigen Haar und riß seinen Kopf zurück.
    »Wovon redest du da?«
    Jacks Augen weiteten sich noch mehr. »Murmandamus«, flüsterte er.
    Plötzlich griff Eiseskälte in den Raum. Die Kohlen im Becken und die Fackeln an den Wänden verloren an Leuchtkraft und drohten zu erlöschen. »Er ist hier!« schrillte Jack. Ein Priester fing zu beten an, und nach einem Moment wurde das Licht wieder heller.
    Tully blickte Lyam an. »Das war – erschreckend!« Sein Gesicht wirkte angespannt, und seine Augen waren geweitet. »Es hat ungeheuerliche Kräfte! Beeilt Euch, Majestät, aber sprecht den Namen nicht aus, denn das würde ihn erst recht zu seinem Diener hier ziehen.«
    »Was war das für ein Gift?« fragte Lyam scharf.
    Jack schluchzte. »Ich weiß es nicht. Dieser Koboldkumpan, der düstere Bruder, gab es mir. Ich schwöre es!«
    Die Tür schwang auf. Pug trat ein, gefolgt von einem weiteren Magier mit buschigem grauen Bart. Pugs dunkle Augen spiegelten den ernsten Ton, als er sagte: »Kulgan und ich errichteten Schutzzauber um diesen Teil des Schlosses, aber etwas wirft sich mit aller Kraft dagegen, selbst in diesem Augenblick.«
    Kulgan, der aussah, als hätte er Schwerstarbeit hinter sich, fügte hinzu: »Was immer einzudringen versucht, ist fest entschlossen. Mit mehr Zeit, glaube ich, könnten wir etwas seines Wesens ergründen, aber…«
    Tully führte Kulgans Gedankengang zu Ende: »es wird unseren Schutz durchbrechen, ehe wir dazu imstande sind. Es mangelt uns an Zeit.« Wieder bat er Lyam: »Beeilt Euch!«
    »Dieses Etwas oder diese Person, der du dienst, was immer es auch ist, sag uns, was du darüber weißt. Weshalb will es den Tod meines Bruders?«
    »Eine Abmachung!« schrie Jack. »Ich sage Euch, was ich weiß, alles, nur laßt nicht zu, daß er mich übernimmt!«
    Lyam nickte knapp. »Wir werden ihn dir fernhalten.«
    »Ihr wißt ja nicht, wie es ist!« schrillte Jack, dann senkte seine Stimme sich zu einem Halbschluchzen. »Ich war tot. Versteht Ihr?
    Dieser Hundesohn erschoß mich statt Jimmy, und

Weitere Kostenlose Bücher