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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Euch zwei verdammte kurze Jahre aus den Augen gelassen, und Ihr habt nichts anderes zu tun, als dickköpfig und begriffsstutzig zu werden.« Er sah Martin an und meinte: »Muß an der Gesellschaft liegen, in der Ihr Euch bewegt.«
    Martin sagte zu seinem Bruder: »Laß ihn doch zu Ende erzählen.«
    »Nein, er wollte keinen Verrat begehen. Er wollte nur seine Angelegenheiten in Ordnung bringen. Schließlich wußte er, Lyam wollte seinen Kopf. Er hatte vor, einige Dinge zu klären, und dann sollte ich ihn zurück nach Rillanon bringen, wo er sich stellen wollte.«
    Arutha wirkte erstaunt.
    »So ziemlich das einzige, was er wirklich wollte, war Gnade für Armand und seine anderen Anhänger. Jedenfalls erreichten wir Bas- Tyra und blieben einige Tage. Dann erfuhren wir von dem Bann. Guy und ich waren uns zu der Zeit schon etwas nähergekommen, also besprachen wir uns und trafen eine andere Abmachung. Er beschloß, das Königreich zu verlassen und sich eine andere Heimat zu suchen. Er ist ein guter General, und viele würden ihn gern in ihren Diensten sehen, besonders Kesh, doch er wollte an einen Ort gehen, an dem er niemals gegen die Soldaten des Königreichs antreten müßte. Wir beabsichtigten, nach Osten zu gehen und uns dann südlich ins Kaiserreich Groß-Kesh zu begeben. Dort unten hätten wir uns vielleicht einen Namen machen können. Er wollte General werden, und ich wollte mich als Admiral versuchen. Wir hatten einen Haufen Ärger mit Armand, denn Guy wollte ihn nach Gyldenholt zurückschicken, doch Armand ist manchmal ein bißchen komisch. Er hatte Guy Jahre zuvor Treue geschworen, und weil er sich Lyam nicht verpflichtet hatte, wollte er die Dienste seines Lehnsherren nicht verlassen. Das war die verfluchteste und dümmste Begründung, die ich je gehört habe. Jedenfalls war er weiterhin mit uns unterwegs, und wir setzten die Segel in Richtung des Kaiserreichs.
    Doch drei Tage, nachdem wir Bas-Tyra verlassen hatten, verfolgte uns eine Flotte Ceresischer Piratenschiffe. Mit zweien oder gar dreien dieser Bastarde hätte ich es gern aufgenommen, doch mit fünfen? Die Schwalbe war eine schnelle Dame, doch die Piraten blieben uns auf den Fersen. Vier Tage lang war der Himmel klar, die Sicht hervorragend und der Wind prächtig. Für Piraten auf der See des Königreichs waren sie ein gerissener Haufen. Sie verteilten sich in alle Himmelsrichtungen, und so konnte ich ihnen auch des Nachts nicht entkommen. Jede Nacht kreuzte ich herum, abwechselnd in diese Richtung oder in jene, und wenn der Morgen kam, waren wieder fünf Segel am Horizont. Sie waren wie Neunaugen. Ich konnte sie einfach nicht abschütteln. Dann änderte sich das Wetter. Ein heftiger Wind erhob sich aus dem Westen und trieb uns einen Tag und einen halben Richtung Osten, schließlich kam Sturm auf, und wir wurden an einer unbekannten Küste entlang getragen. Das einzig Gute an diesem Sturm war, daß wir endlich die Cereser abschütteln konnten. Als wir schließlich in einen sicheren Hafen einliefen, waren wir in Gewässern, von denen wir noch nie gehört hatten, geschweige denn, daß sie einer von uns je erblickt hatte.
    Wir legten an und nahmen Vorräte an Bord. Das Schiff brauchte dringend einige Reparaturen; es würde zwar nicht sinken, jedoch machten die Beschädigungen das Segeln sehr unbequem. Ich brachte es einen großen Fluß hinauf, der irgendwo im Osten des Königreichs liegen mußte.
    Nun, in der zweiten Nacht, die wir vor Anker lagen, überfiel eine verfluchte Horde von Goblins das Schiff, tötete die Wachen und nahm den Rest von uns gefangen. Die Bastarde steckten die Schwalbe in Brand und versenkten sie. Dann brachten sie uns in ein Lager im Wald, wo einige Dunkle Brüder warteten. Die übernahmen uns, und wir marschierten Richtung Norden.
    Die Kerle, die ich angeheuert hatte, waren ein rauher Haufen, doch die meisten von ihnen überlebten den Marsch nicht. Die verfluchten Goblins kümmerten sich einen Dreck darum. Wir bekamen so gut wie nichts zu essen, und wenn ein Mann krank wurde und nicht mehr weiterkonnte, wurde er auf der Stelle getötet. Ich bekam Koliken, und Guy und Armand schleppten mich zwei Tage lang, und glaubt mir, für keinen von uns war das ein Vergnügen.
    Wir zogen nach Nordwesten in die Berge hinauf und überquerten sie. Zum Glück für uns war Spätsommer, sonst wären wir alle erfroren. Trotzdem war es immer noch eine gefahrliche Angelegenheit. Schließlich stießen wir auf einige andere Dunkle Brüder, die noch mehr

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