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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Meter groß und hatte das doppelte Gewicht von Tomas. Große gefiederte Flügel wuchsen aus seinen Seiten. Am Kopf trug es kleine Hörner und große gebogene Ohren. Aus dem leeren nachtschwarzen Gesicht starrten den Valheru rubinrot glühende Augen an. Vollständig hinter einer nebeligen Dunkelheit verborgen, zeigte sich nur in den Augen und dem Mund ein rotoranges Glühen, als würde in dem Wesen ein inneres Feuer brennen. Ansonsten bestand es aus schwarzen Schatten, und jede Einzelheit des Gesichtes und der Gestalt war nichts als Einbildung. Tomas hieb auf das Ding ein, doch die Klinge fuhr durch das Wesen hindurch, ohne irgendeinen offensichtlichen Schaden anzurichten. Tomas wich zurück, als die Kreatur auf ihn zutrat.
    »Armseliges Ding«, hörte er eine flüsternde Stimme, die wie der Hauch eines spottenden Windes klang. »Habt Ihr wirklich geglaubt, daß der, der Euch entgegentritt, sich nicht mit allen Kräften auf Eure Vernichtung vorbereiten wird?«
    Tomas duckte sich und hielt das Schwert bereit. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er das Wesen und sagte: »Was für eine Kreatur bist du?«
    Die flüsternde Stimme sagte: »Ich, Krieger? Ich bin ein Kind des Nichts, ein Bruder der Geister und Erscheinungen. Ich bin ein Schreckensmeister.« Und mit entsetzlicher Schnelligkeit streckte das Wesen den Arm aus, packte Tomas' Schild und entriß es ihm. Tomas schwang als Antwort das Schwert, doch die Kreatur schnappte sich seinen Schwertarm am Handgelenk. Tomas heulte vor Schmerz auf. »Ich bin berufen, Eure Existenz auszulöschen«, sagte das Schattenwesen. Dann riß es mühelos Tomas' Arm aus der Schulter. In einem Strom von Blut ging Tomas auf die Steine und schrie vor Todesangst.
    Das Wesen sagte: »Ihr enttäuscht mich. Ich wurde gewarnt, mich vor Euch in acht zu nehmen. Doch Ihr seid ein jämmerlicher Krieger.«
    Tomas' Gesicht war bleich und schweißüberströmt. Die Augen hatte er vor Schmerz und Schreck weit aufgerissen. »Wer ...« keuchte er. »Wer hat dich gewarnt?«
    »Die, welche Euer Wesen kennen, Menschending.« Die grauenerregende Kreatur stand vor ihm und hielt seinen Arm mit dem Schwert. »Sie haben sogar gewußt, daß Ihr hierherkommen würdet, anstatt das wahre Gefängnis des Zauberers zu suchen.«
    »Wo ist er?« brachte Tomas stöhnend hervor - scheinbar stand er an der Grenze zur Ohnmacht.
    Das Wesen zischelte ihm boshaft zu: »Ihr habt versagt.«
    Dem Zusammenbruch nahe zwang Tomas sich, wach zu bleiben, und er knurrte fast, als er sprach. »Dann weißt du es nicht. Trotz all deines Getues bist du nur ein Diener. Du weißt nur, was der Feind dir mitteilt.« Und mit Verachtung spuckte er ein weiteres Wort aus: »Sklave.«
    Das grauenhafte Ding heulte vor Übermut auf. »Ich stehe weit oben. Ich weiß auch, wo der zaubernde Mann versteckt gehalten wird. Er wohnt dort, wo Ihr es erwartet haben solltet: an dem Ort, der das unwahrscheinlichste Gefängnis ist, und deshalb auch das wahrscheinlichste. Er lebt im Garten.«
    Mit einem Mal sprang Tomas auf die Füße und grinste. Das Wesen begann zu taumeln, weil sich der Arm, den es in den Händen hielt, in Luft auflöste und statt dessen wieder an Tomas' Körper erschien. Der Schild bog sich mit einem metallischen Ächzen wieder gerade und flog durch den Raum zurück an seinen linken Arm. Die Kreatur bewegte sich auf Tomas zu, doch der Krieger in Weiß schlug mit seinem Schwert zu und diesmal traf er. Die Berührung löste eine Explosion von goldenen Funken aus. Es zischte laut. Beißender Qualm stieg auf, und die Kreatur schrie vor Schmerz. »Scheint, als wäre ich nicht der einzige, der von sich selbst eingenommen ist«, meinte Tomas, während er das Wesen mit wilden Schlägen zurücktrieb. »Und du bist auch nicht der einzige Meister, der Illusionen entstehen lassen kann. Du dummes Ding, weißt du denn nicht, daß ich und meine Brüder es waren, die dich und die Deinigen aus diesem Universum verbannt haben? Glaubst du denn, ich, Tomas, genannt Ashen-Shugar, hätte vor etwas wie dir Angst? Ich, der ich einst sogar die Schreckenslords niedergeworfen habe!«
    Das Wesen zuckte vor Schrecken und Wut zusammen, seine Schreie schienen aus weiter Ferne zu ihnen vorzudringen. Dann tauchten mit melodiösem Klingen durchsichtige Edelsteine über der Kreatur auf. Jeder Stein wurde rasch zu einem Stab, die alle ein transparentes Gitter um das Wesen bildeten. Tomas grinste, derweil Pug den magischen Käfig um das nachtschwarze Ding vollendete. Das

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