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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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zusammengebrochen.
    Kleine Tiere huschten durch die Büsche und verbargen sich vor dem Räuber, der über ihnen durch die Luft flog. Dann tauchte auf einmal eine andere Gestalt im Himmel auf und strebte auf sie zu.
    Schneller als ein Pfeil schoß sie ihnen entgegen. Einen Moment, bevor das Wesen sie erreicht hatte, stieß Ryath einen markerschütternden Kampfschrei aus. Die Gestalt antwortete genauso.
    Ein riesiger schwarzer Drache griff sie mit ausgestreckten Klauen und vorgerecktem Kopf an. Aus seinem Maul kam ein roter Feuerstrahl. Tomas errichtete eine Barriere, die Pug und ihn vor den Flammen schützte.
    Ryath reagierte sofort auf den Angriff, und die beiden Kreaturen gingen aufeinander los. Sie schlugen mit den Klauen zu und schnappten mit den Zähnen. Tomas wirbelte mit seinem Schwert herum, konnte den anderen Drachen jedoch nicht erreichen. »Das ist eine uralte Bestie!« schrie er. »Seine Art existiert auf Midkemia nicht mehr. Seit vielen Zeitaltern wurde dort kein Großer Schwarzer mehr gesichtet.«
    »Wo ist er hergekommen?« schrie Pug zurück, doch Tomas konnte die Frage offensichtlich nicht verstehen. Pug spürte das wilde Schlagen der schwarzen Flügel, aber Tomas hielt sie mit seinen Zauberkräften fest auf Ryaths Rücken. Sollte Ryath den Kampf nicht gewinnen, würden sie in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Obwohl Pug eine ungefähre Vorstellung davon hatte, wie man zwischen den Welten reiste, hatte er kaum Lust, seine Theorien unbedingt in die Praxis umsetzen zu müssen. Wenn Ryath fiel, waren sie hier womöglich gestrandet.
    Doch der goldene Drache war genau so stark wie der Schwarze, und jedesmal, wenn dieser sich genügend näherte, verpaßte ihm Tomas einen Streich mit dem Schwert. Pug beschwor einen Zauber und griff so auf seine Weise an. Als die blitzenden Kräfte den feindlichen Drachen trafen, warf er den Kopf zurück und schrie vor Wut und Schmerz laut auf. Ryath nutzte die Lücke in der Verteidigung und biß dem Schwarzen in den Hals, sie setzte die Klauen an und riß ihm den weniger geschützten Bauch auf. Zwar konnten die Zähne des goldenen Drachen wegen der harten Schuppen den Hals des Gegners nur ankratzen und nicht brechen, doch auf der Unterseite des Schwarzen hatten Ryaths Klauen beträchtlichen Schaden angerichtet. In den Kampf vertieft, trieben die beiden mächtigen Drachen aus der Mitte des Gartens fort und schwebten jetzt in der Nähe des Grabens.
    Der schwarze Drache versuchte zu entkommen, doch Ryaths Kiefer gaben nicht nach. Pug und Tomas spürten, wie der Goldene taumelte und von dem anderen nach unten gezogen wurde. Dann plötzlich ging es wieder aufwärts. Der Schwarze hatte sich nicht mehr in der Luft halten können und aufgehört, mit den Flügeln zu schlagen. Sein zusätzliches Gewicht hatte Ryath nach unten gezerrt, doch sie hatte rechtzeitig losgelassen, damit sie nicht alle in die Tiefe gezogen wurden.
    Pug beobachtete, wie der Schwarze am Rand des Gartens vorbeifiel und im Graben zwischen ihnen und der Stadt verschwand. Der schwarze Drache hörte auch unter der Stadt nicht auf zu sinken, bis er nur noch ein kleiner Punkt im Grau und schließlich ganz außer Sicht geraten war. Pug hörte Tomas sagen: »Gut gekämpft, Ryath. Ich habe noch nie einen so vollendeten Drachen geritten. Selbst der mächtige Shuruga konnte da nicht mithalten.«
    Pug bemerkte, wie der Drache stolz strahlte. Ihr habt freundlich gesprochen, Tomas. Dank Euch für Eure guten Worte. Doch war es nur ein alter Drache, einer der an meine Kräfte kaum heranreichte. Hättet Ihr und Pug nicht auf meinem Rücken gesessen, wäre ich keineswegs so rücksichtsvoll vorgegangen. Dennoch, Eure und Pugs Hilfe haben das ihrige dazugetan.
    Sie kreisten über der Insel im Himmel und nahmen ihre Suche wieder auf. Das Gebiet war groß und das Unterholz dicht, doch endlich zeigte Pug auf etwas und schrie: »Dort!«
    Tomas folgte der von seinem Freund angedeuteten Richtung mit dem Blick. In der Mitte einer Lichtung sprang eine Gestalt auf und ab und winkte wild mit den Armen. Sie winkten zurück, und Tomas gab dem Drachen die Anweisung zu sinken. Die Gestalt taumelte zurück und bedeckte die Augen, wegen des Windes, den die großen Flügel verursachten. Der Mann hielt einen Stab und trug die vertraute schlichtbraune Kutte. Es war Macros. Er hörte nicht auf zu winken, während sie landeten.
    Sein Gesicht drückte Niedergeschlagenheit aus, als der Drache den Boden berührte. Einen Moment lang herrschte seltsame

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