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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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leicht einen Durchmesser von einer Meile hatte.
    Sie flogen daran vorbei. Pug war erstaunt; die Säulen bestanden aus winzigen Sternen, Kometen und Planeten - Miniaturgalaxien, die innerhalb der Grenzen der Säulen kreisten und von einem Nichts umschlossen wurden, das so schwarz war wie der wirkliche Raum. Tomas lachte über den staunenden Pug. »Nein, ich weiß auch nicht, was diese Säulen wirklich sind. Das weiß niemand. Vielleicht ist es Kunst. Vielleicht ist es ein Hilfsmittel zum Begreifen.« Er zögerte und setzte dann hinzu: »Und vielleicht ist es das wirkliche Universum, welches diesen Säulen innewohnt.«
    Sie entfernten sich wieder, und Pug warf einen Blick zurück auf die Sternentürme. »Noch ein Geheimnis der Ewigen Stadt.«
    Tomas meinte: »Ja, und nicht einmal das imposanteste. Sieh mal da.« Er zeigte zum Horizont, wo sie ein rotes Glühen sehen konnten. Sie rasten darauf zu, und es stellte sich als eine Mauer von Flammen heraus, über der die Luft flimmerte und alles dahinter verzerrte. Als sie über die Flammenwand hinwegflogen, wurden sie von sengender Hitze erfaßt.
    »Was war das?«
    Tomas erklärte: »Eine Flammenwand. Sie verläuft ungefähr eine Meile in einer geraden Linie. Sie hat keinen ersichtlichen Zweck und keinen Grund. Sie ist einfach nur da.«
    Sie setzten ihren Flug fort, bis sie freies Land erreichten, auf dem keine Gebäude standen. Der Drache ging in den Sinkflug und hielt auf ein grünes Gebiet zu. Während sie an Höhe verloren, konnte Pug ein dunkles kreisförmiges Gebilde erkennen, das am Rande der Stadt schwebte und sich scharf gegen den sonst grauen Spaltraum abhob. »Das ist das eigentümlichste Ding an diesem eigentümlichen Ort«, meinte Tomas. »Hätte ich deinen Verstand, hätte ich gleich an den Garten gedacht. Das ist ein schwebender Ort, an dem Pflanzen wachsen. Wenn man davon ausgeht, daß Macros seine Kräfte nicht benutzen kann, dann ist das der letzte Ort, von dem er entkommen könnte. Überall in der Ewigen Stadt gibt es viele unerwartete, verborgene Schätze. Neben Gold und anderen Symbolen des Reichtums findet man hier fremdartige Maschinen mit großer Kraft, geheimnisvolle Gegenstände der Macht, vielleicht auch Hilfsmittel, mit denen man in den wirklichen Raum zurückkehren kann. Aber selbst wenn es in der Stadt Hilfsmittel gäbe, um Midkemia zu erreichen, könnte Macros sie nicht erreichen.«
    Pug blickte nach unten. Sie waren etwa tausend Fuß über der Stadt und sanken rasch. Jenseits der Grenzen der Ewigen Stadt konnte man das Grau des Spaltraums sehen. Als die Grenzen des Gartens näherkamen, erkannte Pug dunstumhüllte Wasserfalle, die von verschiedenen Stellen über den Rand stürzten. Der Garten war von etwas umgeben, das Pug an einen Wassergraben erinnerte. Doch darin floß kein Wasser - an Stelle dessen war dort buchstäblich nichts: das Nichts des Spaltraums.
    Sie überflogen den Rand des Gartens, und Pug sah nun, daß sie wie ein großes Rund von Land neben der Stadt schwebten. Auf diesem Rund breiteten sich die Gärten aus. Eine üppige Vegetation bedeckte jeden Zoll der Oberfläche. Überall wanden sich Wasserläufe, die über den Rand flössen. Obstbäume jeder bekannten und unbekannten Art standen an den Ufern. Pug sagte: »Das ist wirklich der unwahrscheinlichste Ort der Welten.«
    Tomas zeigte auf ein steinernes Fundament. »Dort soll einst eine Brücke gestanden haben.« Tatsächlich mußte sich einst ein Brückenbogen über den Graben gewölbt haben. Auf der anderen Seite des Grabens entdeckte er ein weiteres Fundament. »Wenn dieser Ort jemals auf einer wirklichen Welt existiert hat, dann hat der- oder dasjenige, was ihn hierhergebracht hat, auf den Fluß verzichtet, der um den Garten herumfloß. Und da die Brücke zerstört ist, gibt es keinen Weg mehr, den Garten zu verlassen.«
    Sie begannen mit ihrer Suche und glitten über die Bäume hinweg. Nicht nur die Arten, die Pug von Midkemia bekannt waren, auch die Pflanzen von Kelewan wuchsen hier. Sie standen zwischen riesigen Beeten mit Blumen und Sträuchern aus anderen Welten, die er nie zuvor gesehen hatte. Sie flogen über ein Gebüsch von Rohrpflanzen. Der Wind, den die Flügelschläge des Drachen verursachten, erzeugte bei diesen Pflanzen ein fast melodisches, betörendes Flöten. Der Drache glitt über ein Beet von Blumen, deren Blüten aufplatzten und Samenkapseln in die Luft warfen. Und wie Tomas vorausgesagt hatte, waren auch die anderen Brücken am Rande der Gärten

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