Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
zumindest ansatzweise Protest erwartet, doch ohne weitere Worte zu verlieren, brachen sie einfach auf, um ihre Befehle auszuführen. Guy unterbrach Arutha, bevor er etwas sagen konnte. »Ihr seid ein besserer Kriegsherr als alle anderen Männer in der Stadt, Arutha. Und falls wir die Stadt aufgeben müssen, werdet Ihr womöglich für den einen oder anderen Teil der Bevölkerung die Verantwortung übernehmen müssen. Ich wollte nur sichergehen, daß Euch dann auch Gehorsam entgegengebracht wird. Auf diese Weise werden Eure Befehle, solange einer der hiesigen Kommandanten bei Euch ist, befolgt werden.«
    »Wozu?«
    Schon auf dem Weg zur Tür sagte Guy: »Vielleicht schaffen es dann ein paar mehr meines Volkes lebend bis nach Yabon. Kommt mit; nur für den Fall der Fälle solltet Ihr wissen, was wir geplant haben.«
     
    Der zweite große Angriff begann, als Guy Arutha gerade die Aufstellung der Einheiten in der Zitadelle zeigte, falls die äußere Stadt aufgegeben werden mußte. Sie eilten zurück zur Mauer, während alte Männer und Frauen Fässer durch die Straßen rollten. Als sie den Hof vor der Stadtmauer erreichten, sah Arutha, wie Dutzende von Fässern an jeder Ecke aufgebaut wurden.
    Oben auf der Mauer wurde auf jedem Fußbreit heftig gekämpft. Brennende Kisten schwankten knapp vor der Mauer im Wind, doch keine Kompanie von Moredhel, Goblins oder Trollen hatte die Brustwehr erreicht.
    Guy nahm seinen Posten wieder ein, wo Amos gerade den Aufmarsch der Reservekompanien überwachte. Ohne Guys Frage abzuwarten, erklärte Amos: »Sie haben noch einmal zwei Dutzend dieser komischen Kisten herangerollt. Diesmal haben wir zuerst die brennenden Pfeile draufgeschossen und erst dann das Öl hinterhergeworfen, deshalb sind sie nicht so nah an die Mauer herangekommen. Unsere Leute haben ihnen kräftig eingeheizt, und es scheint so, als hätten wir endlich das richtige Mittel gegen die Kisten gefunden. Seiner unheiligen Majestät dem Bastard sind zunächst einmal die Hände gebunden.« Er zeigte auf einen entfernten Hügel, wo Murmandamus auf seinem Thron saß. Man konnte es nur ahnen, doch der Anführer der Moredhel schien mit dem Ausgang des Angriffs nicht sehr zufrieden zu sein. Arutha wünschte sich, er hätte Martins scharfe Augen, weil er kaum erkennen konnte, was Murmandamus tat.
    Dann schrie Amos: »Runter! Alle runter!« Arutha duckte sich hinter einer Schießscharte in der Mauer, während Amos' Warnung von anderen weitergegeben wurde. Wieder explodierte scharlachrotes Feuer über ihren Köpfen. Ein zweiter Stoß folgte, dann ein dritter. In der Ferne konnte man Trompetensignale hören, und Arutha wagte einen Blick über die Mauer. Die Armee um sie herum zog sich zurück hinter die eigenen Linien. Guy stand auf und sagte: »Seht nur.«
    Unter ihnen lagen überall verbrannte Leichen, die noch von Murmandamus' Feuerstößen qualmten. Amos verschaffte sich einen Überblick über den Schaden und meinte: »Er nimmt die Niederlage nicht ganz so freundlich auf, was?«
    Arutha sah sich die Mauer prüfend an. »Er hat seine eigenen Soldaten getötet und unter unseren so gut wie keinen Schaden angerichtet. Was für einen Gegner haben wir da vor uns?«
    Amos legte Arutha die Hand auf die Schulter. »Einen der übelsten Sorte. Einen Wahnsinnigen.«
     
    Rauch hüllte das Schlachtfeld ein, und die Verteidiger standen kurz vor dem Zusammenbruch, weil es ihnen sowohl an Schlaf als auch an sauberer Luft mangelte. Riesige Haufen von Holz und Buschwerk waren mit Wagen herangefahren und so aufgeschichtet worden, daß sie sich leicht in Brand setzen ließen. Dann hatte man sie angezündet und schwerer schwarzer Qualm war aufgestiegen. Ein neuer Versuch, die Mauer zu stürmen, war unternommen worden: Der Gegner hatte auf Rampen lange Leitern herangebracht. Kompanien von Goblins hatten diese im Laufschritt getragen. Den Verteidigern hatte eine dichte Wand von schwarzem Rauch die Sicht genommen, und plötzlich war eine Leiter direkt vor ihnen aus dem Rauch aufgetaucht. Während sie vergeblich versucht hatten, die befestigten Leitern umzustürzen, waren die Angreifer hinaufgeklettert. Die feindlichen Soldaten hatten vor Mund und Nase in Kräuteröle getränkte Tücher getragen, die den beißenden Qualm gefiltert hatten. An mehreren Stellen war die Mauer erstürmt worden, doch Arutha hatte dort sofort mit Verstärkung bereitgestanden, und die Angreifer waren rasch zurückgeschlagen worden. Guy hatte angeordnet, auf die Feuer unten Naphtha

Weitere Kostenlose Bücher