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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Zustimmung wurde laut, und der Hüter der Gesetze bedeutete dem Prinzen, daß er sprechen dürfe. Arutha trat vor. »Ich habe bereits früher gegen diesen Günstling des Teufels gekämpft.« In einfachen Worten erzählte er von den Nachtgreifern, von Anitas Verwundung und der Fahrt zum Moraelin. Er erzählte vom Anführer der Moredhel, Murat, der von Baru getötet worden war. Und er erzählte von den Schrecken und dem Unheil, die er gesehen und welche Murmandamus angerichtet hatte.
    Als er fertig war, hob Amos die Hand und sagte: »Ich bin krank und verletzt zu euch gekommen. Ihr habt für mich, den Fremden, gesorgt. Und jetzt bin ich einer von euch. Ich möchte euch etwas über diesen Mann hier, Arutha, mitteilen. Ich habe an seiner Seite gelebt, mit ihm gekämpft und ihn als Freund gewonnen. Er ist ohne Falschheit. Er hat ein großzügiges Herz, und er ist ein Mann des Wortes. Was er sagt, ist immer die Wahrheit.«
    Guy rief: »Wie lautet also eure Antwort?«
    Schwerter wurden in die Luft gereckt und Fackeln hin und her geschwungen, während der Schrei der Menge über den Marktplatz hallte: »Nein!«
    Guy wartete ab, bis die Menge ihre Verachtung für Murmandamus heraus gebrüllt hatte. Er stand da, die Hände in schwarzen Handschuhen hoch über seinem Kopf zu Fäusten geballt, derweil der Lärm Tausender Armengaren über ihn hinwegdröhnte. Sein eines Auge strahlte, und sein Gesicht wirkte frisch, als würde das Volk der Stadt seine Müdigkeit und seine Sorgen beiseite fegen. Auf Jimmy machte er den Eindruck eines ganz und gar erneuerten Mannes.
    Der Hüter der Gesetze wartete, bis das Getöse nachließ, dann sagte er: »Der Volksraad hat das Gesetz erlassen, das da lautet: kein Bürger wird die Stadt verlassen, um Murmandamus zu dienen. Kein Bürger soll dieses Gesetz verletzen.«
    Guy befahl: »Kehrt zurück auf eure Posten. Morgen wird es ernst werden mit der Schlacht.«
    Die Menge zerstreute sich langsam, und Jimmy sagte: »Ich habe keinen Moment daran gezweifelt, wie die Sache ausgehen würde.«
    Locklear erwiderte: »Dennoch kann dieser Dunkelelb mit dem Drachenmal wunderbar mit Worten umgehen.«
    Bronwynn sagte: »Das ist wahr, doch wir haben schon seit unseren Anfängen in Armengar immer mit den Moredhel gekämpft. Zwischen uns kann es keinen Frieden geben.« Ihr schönes junges Gesicht trug einen ernsten Ausdruck, als sie Locklear ansah. »Wann müßt ihr euch zurückmelden?«
    Er sagte: »Jimmy und ich haben erst wieder beim ersten Tageslicht Dienst.«
    Sie und Krista wechselten einen Blick und nickten sich zu. Bronwynn nahm Locklear bei der Hand. »Kommt mit.«
    »Wohin?«
    »Ich kenne ein Haus, wo wir heute nacht bleiben können.« Fest entschlossen zog sie ihn von seinem Freund durch das auseinanderströmende Gedränge fort.
    Jimmy sah Krista an. »Er ist nie -«
    Sie sagte: »Bronwynn auch nicht. Doch falls sie morgen sterben sollte, will sie zumindest einen Mann gehabt haben.«
    Jimmy überlegte einen Moment lang. »Na ja, zumindest hat sie sich einen netten Kerl ausgesucht. Sie werden gut miteinander auskommen.«
    Jimmy wollte losgehen, doch Krista hielt ihn mit der Hand zurück. Er blickte sich um, und da stand sie und betrachtete sein Gesicht im Licht der Fackeln. »Ich habe die Freuden des Bettes auch noch nicht kennengelernt«, sagte sie.
    Jimmy spürte, wie ihm plötzlich das Blut in den Kopf schoß. Während der ganzen Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, war es Jimmy nie gelungen, mit Krista allein zu sein. Die vier waren viel zusammen gewesen und hatten sich auch mit ein wenig lächerlicher Leidenschaft in dunklen Hauseingängen herumgetrieben, doch die Mädchen hatten die Junker immer auf Abstand gehalten. Dauernd hatte er das Gefühl gehabt, alles sei nur ein Spiel. Doch was lag vor ihnen? Jenseits der Mauern zog eine unermeßliche Dunkelheit auf, und das Verlangen, wirklich gelebt zu haben, und sei es für eine Nacht, wurde wach. Schließlich sagte er: »Ich hab schon mal ... aber nur zweimal.«
    Sie nahm seine Hand. »Ich kenne auch ein Haus, wo wir hingehen können.« Schweigend führte sie Jimmy davon. Und während er ihr folgte, verspürte er ein neuartiges Gefühl. Er fühlte, wie unausweichlich der Tod war. Und damit kam auch die Angst. Jimmy drückte Kristas Hand fester, während er neben ihr ging.
     
    Kuriere liefen an der Mauer entlang und überbrachten Nachrichten. Die armengarische Taktik war einfach. Die Verteidiger warteten ab. Als die Dämmerung anbrach, sahen sie

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