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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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verschiedenen Stellen in der Stadt festgesetzt. Während die Invasion der mit Magie transportierten Krieger ihren Höhepunkt erreichte, begann die Armee vor der Mauer ihren Angriff. Jetzt bestand die Gefahr, daß zu viele Soldaten von der Mauer abgezogen wurden, um die teleportierten Krieger zu bekämpfen. Womöglich fanden die draußen jetzt eine Stelle in der Befestigung, wo sie durchbrechen konnten.
    Guy befahl eine Kompanie als Verstärkung dorthin, wo der Angriff auf die Mauer am heftigsten tobte, und eine weitere hinunter in die Straßen, um in der Stadt zu helfen. Heißes Öl und Pfeile drängten die vor der Mauer rasch zurück, doch immer wieder erschienen neue Gegner in der Stadt. Arutha unterdrückte seine betäubende Müdigkeit und beobachtete den ärgsten Rivalen seines Vaters. Er fragte sich, woher dieser Mann die Kraftreserven zum Durchhalten nahm. Er war viel älter als Arutha, dennoch beneidete er Guy um seine Energie. Und die Schnelligkeit seiner Entscheidungen verriet Arutha, daß Guy immer wußte, wo jede Einheit seiner Aufstellung zu welcher Zeit war. Arutha konnte sich immer noch nicht überwinden, diesen Mann zu mögen, doch er respektierte ihn und, was er sich selbst kaum eingestehen mochte, er bewunderte ihn.
    Guy sah hinüber zu dem Hügel in der Ferne, auf dem Murmandamus thronte und seine Armee überblickte. Ein Licht blitzte auf, dann noch eines, und dann ein drittes. Arutha folgte Guys Augen, und nachdem sie die Lichter eine Weile betrachtet hatten, sagte er: »Daher kommen sie?«
    »Darauf würde ich wetten. Da stecken bestimmt dieser Hexenkönig und sein Schlangenpriester dahinter.«
    Arutha sagte: »Das ist selbst für Martins Bogen zu weit entfernt. Ich schätze, keiner unserer Bogenschützen könnte bis dorthin schießen. Und das schaffen auch die Katapulte nicht.«
    »Der Bastard ist einfach außer Reichweite.«
    Amos kam die Mauer entlang und berichtete: »Die Dinge scheinen wieder unter Kontrolle zu sein, doch diese Angreifer schießen immer noch hier und da aus dem Erdboden. Ich habe von dreien in der Zitadelle gehört, und einer ist im Wassergraben aufgetaucht und wie ein Stein gesunken, also ... Wo starrt Ihr eigentlich hin?«
    Arutha zeigte auf den Hügel, und Amos sah sich die Sache eine Weile an. »Unsere Katapulte können die Stelle nicht erreichen. Verflucht.« Dann verzog der alte Seemann den Mund zu einem breiten Grinsen. »Ich habe eine Idee.«
    Guy deutete auf den Hof vor der Mauer, wo plötzlich ein erstaunt dreinschauender Troll erschienen war und von drei Soldaten überwältigt wurde. Doch während er noch starb, tauchte der nächste auf und jagte die Straße hinunter. »Egal. Früher oder später werden sie sich irgendwo zu einer Gruppe zusammenrotten, die groß genug ist, um uns ernstliche Schwierigkeiten zu bereiten.«
    Amos eilte in Richtung der Katapultrampe davon. Er erteilte Anweisungen, und kurz danach wurde unter einem großen Kessel Feuer gemacht. Amos warf einen letzten Blick auf die Vorbereitungen und kehrte zurück. Er lehnte sich an die Mauer und sagte: »Kann jeden Moment losgehen.«
    »Was?« fragte Guy.
    »Der Wind wird drehen. Das macht er immer zur dieser Zeit in der Nacht.«
    Arutha schüttelte den Kopf. Er war müde, und mit einem Mal hatte er eine absurde Idee. »Sollen wir näher heransegeln, Käpt'n?«
    Abrupt stand ein Troll vor ihnen auf der Brustwehr und blinzelte verwirrt. Guy schlug ihm mit der Rückseite der Hand ins Gesicht und stieß ihn hinunter auf die Pflastersteine. Er landete unten mit einem sehr endgültigen Klatschen. »Scheinbar können sie sich einen oder zwei Augenblicke nicht richtig orientieren, was für uns verflucht von Vorteil ist«, sagte der Protektor. »Sonst hätte der hier deine Beine als Mahlzeit verspeist, Amos.«
    Amos steckte den Finger in den Mund und hielt ihn dann in die Luft. »Ah!« rief er. »Katapult! Feuer!«
    Die mächtige Kriegsmaschine wurde ausgelöst und schleuderte ihr Geschoß mit solcher Wucht los, als wollte sie einen Satz auf die Mauer machen. Das Geschoß sauste leise durch die Dunkelheit.
    Einen Moment lang war keine Wirkung zu sehen, dann hörten sie aus der Ferne Geschrei. Amos stieß ein zufriedenes Freudengeheul aus. Arutha sah einen Augenblick lang hinaus auf die Ebene und bemerkte keine neuen Blitze mehr. »Amos, was habt Ihr gemacht?« fragte Guy.
    »Also, Einauge, das war ein Trick, den ich von Euren alten Freunden, den Keshianern gelernt habe. Ich war mal in Durbin, als ein Stamm

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