Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon
Goblins ab und durchbohrte die grünhäutige Kreatur mit dem Schwert, die daraufhin schreiend auf die Steine des Hofes hinter der Mauer herabfiel. Anmengarische Kinder rannten mit gezogenen Dolchen los und versicherten sich, daß die Kreatur wirklich tot war. Jeder, der in der Schlacht dienen konnte, beteiligte sich.
Der Prinz von Krondor lief an Amos vorbei, der mit einem Moredhel focht. Jeder hielt das Handgelenk des anderen fest. Arutha schlug dem Moredhel mit dem Heft auf den Kopf und lief weiter die Mauer entlang. Der Dunkelelb stolperte, und Amos faßte ihn am Hals und im Schritt. Er hob ihn an und warf ihn über die Mauer, wo er noch einige andere auf einer Leiter mit in die Tiefe riß. Zusammen mit einem weiteren Verteidiger stieß Amos die Leiter dann von der Mauer weg.
Jimmy und Locklear jagten über die Mauer und teilten, wenn notwendig, Streiche gegen die Angreifer aus, die sie auf ihrem Weg aufzuhalten versuchten. Sie erreichten die Stelle, von der aus Guy seine Befehle erteilte, und Jimmy berichtete: »Sir, Armand läßt mitteilen, daß eine zweite Welle dieser Kisten im Anmarsch ist.«
Guy warf einen Blick auf die Verteidigungsanlage. Die Mauern waren von Angreifern befreit und fast alle Leitern umgestoßen worden. »Stangen und brennendes Öl!« schrie er, und der Befehl wurde an der Mauer entlang weitergegeben.
Als sich die zweite Welle der Kisten vor der Mauer erhob, wurden lange Stangen und Speere angesetzt, damit die Vorderseiten nicht aufgeklappt werden konnten. Bei einigen Kisten schlug dieser Versuch fehl. Doch bei den anderen schleuderten starke Armengaren Ledersäcke mit Öl auf die Seitenwände der Kisten. Das Öl wurde mit brennenden Pfeilen angezündet. Brüllende Angreifer sprangen lieber hinunter in den Tod, als in den Kisten bei lebendigem Leib zu verbrennen.
Die wenigen Gruppen der Moredhel, die es auf die Mauern schafften, wurden rasch zurückgetrieben, und bereits eine Stunde nach dem ersten Angriff wurde vom Schlachtfeld her zum Rückzug geblasen.
Arutha sah sich um und wandte sich an Guy. Der Protektor keuchte, jedoch eher wegen der Anspannung als wegen der Anstrengung des Kampfes. Sein Befehlsstand war hartnäckig verteidigt worden, und er hatte seine Befehle zu beiden Seiten der Mauer ausschicken können. Er erwiderte den Blick des Prinzen. »Wir hatten Glück.« Er rieb sich das Gesicht und fuhr fort: »Hätte der Narr beide Wellen zusammen losgeschickt, hätte er einen Bereich der Mauer einnehmen können, ehe wir überhaupt gewußt hätten, was los ist. Und wir hätten uns in die Straßen zurückziehen müssen.«
Arutha sagte: »Vielleicht, aber Ihr habt hier eine gute Armee, und sie hat tapfer gekämpft.«
Guy klang verärgert. »Ja, meine Leute haben tapfer gekämpft, und sie sind ebenfalls tapfer gestorben. Das Problem besteht eher darin, sie am Leben zu erhalten.«
Er wandte sich an Jimmy und Locklear und einige andere Kuriere und sagte: »Ruft die Offiziere zum vorderen Kommandoposten. In zehn Minuten.« Zu Arutha sagte er: »Ich sähe es gern, wenn Ihr mich begleiten würdet.«
Arutha wusch sich mit frischem Wasser das Blut von den Armen. Ein alter Mann, der einen Karren mit Eimern zog, hatte es ihm gebracht. Arutha antwortete: »Natürlich.«
Sie verließen die Mauer, stiegen die Treppe hinunter und gingen zu einem Haus, das Guy als vorderen Kommandoposten hatte einrichten lassen. Innerhalb von Minuten hatten sich sowohl alle Kommandanten als auch Amos und Armand eingefunden.
Als alle versammelt waren, erklärte Guy: »Zwei Dinge. Erstens, ich weiß nicht, wie viele solcher Angriffe wir sicher zurückschlagen können, oder ob sie überhaupt die Kraft haben, noch einen weiteren zu starten. Wären sie mit ihren verfluchten Kisten etwas schlauer umgegangen, dann müßten wir sie jetzt schon in den Straßen bekämpfen. Vielleicht können wir noch ein Dutzend solcher Versuche abwehren, aber genausogut könnten wir schon nach dem nächsten erledigt sein. Ich möchte, daß sofort mit der Räumung der Stadt begonnen wird. Die ersten beiden Stufen der Räumung sollten bis Mitternacht beendet sein. Pferde und Proviant werden in die Canons gebracht, und die Kinder müssen versorgt werden. Und ich wünsche, daß die beiden letzten Stufen jederzeit auf meinen Befehl hin ausgeführt werden können. Zweitens, sollte mir irgend etwas passieren, so geht der Befehl auf Amos Trask, Armand de Sevigny und Prinz Arutha über.«
Arutha hatte von den armengarischen Kommandanten
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