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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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der Wüstenmenschen einen Aufstand machte und sich entschlossen hatte, die Stadt einzunehmen. Der Generalgouverneur, dieser alte Fuchs Hazara-Khan, sah, wie die Mauern von den niederhagelnden Pfeilen leergefegt wurden, also ließ er heißen Sand hinaufbringen und auf die Schützen schleudern.«
    »Heißen Sand?« fragte Arutha.
    »Ja, man muß ihn nur erhitzen, bis er rot glüht und ihn dann auf den Gegner schleudern. Der Wind trägt ihn weit hinaus, und falls er sich noch nicht zu sehr abgekühlt hat, brennt er wie Höllenfeuer, wenn er einschlägt. Er kriecht in die Rüstung, unter die Jacke, in die Stiefel, ins Haar, überall hin. Sollte Murmandamus zufällig in diese Richtung geguckt haben, haben wir diesen unfähigen Sohn einer syphillitischen Ratte vielleicht sogar geblendet. Jedenfalls wird er sich das mit diesen Zaubertricks für die nächsten Stunden überlegen.«
    Arutha lachte. »Ich glaube, allerdings nur eine Zeitlang.« Amos holte eine Pfeife aus seinem Überrock und dann eine kleine Kerze, die er an einer Fackel anzündete. »Gut, das wäre das.« Seine Stimme klang ernst. »Das wäre das.«
    Die drei sahen wieder hinaus in die Dunkelheit und suchten nach Anzeichen für das, was als nächstes kommen würde.

Zerstörung
     
    Der Wind trieb Staub über die Mauer.
    Arutha blinzelte, als er sah, wie Männer auf Pferden vor den Linien des versammelten Heeres entlang auf Murmandamus' Banner zuritten. Die Angriffe waren drei Tage ununterbrochen weitergegangen, ehe sie eingestellt worden waren. Im Lager von Murmandamus wurde nun Rat gehalten, so jedenfalls erschien es Arutha.
    Seit einer Stunde dauerte die Besprechung an. Arutha dachte darüber nach. Die letzten Angriffe waren heftig gewesen, genau wie die davor. Doch ihnen hatte der Schrecken gefehlt, weil die feindlichen Krieger nicht mehr durch Magie ins Innere der Stadt gebracht wurden. Es war Arutha ein Rätsel, warum diese magischen Angriffe aufgehört hatten. Er ging davon aus, daß Murmandamus einen schwerwiegenden Grund haben mußte, wenn er seine Künste nicht mehr anwendete. Vielleicht hatte er eine Grenze, vielleicht konnte er in einer bestimmten Zeit nur ein bestimmtes Maß an Magie ausüben. Etwas Ernstes mußte vorliegen, vermutete Arutha, schon deshalb, weil Murmandamus seine Anführer zusammengeholt hatte.
    Amos schlenderte an der Mauer entlang und inspizierte die diensthabenden Soldaten. Es war spät am Tag, und manche Männer lehnten sich schon zurück, da wahrscheinlich vor dem Morgen keine weitere Attacke erfolgen würde. Die Truppen im Lager des Feindes standen nicht in Angriffsstellung, und es würde Stunden dauern, sie antreten zu lassen. Amos trat neben Arutha und sagte: »Also dann, wenn Ihr das Kommando hättet, was würdet Ihr tun?«
    »Wenn ich die Männer dazu hätte, würde ich die Brücke ausfahren lassen, einen Ausfall machen und ihn erwischen, ehe er seine Truppe in Aufstellung gebracht hätte. Murmandamus hat seinen Kommandoposten viel zu dicht an der Frontlinie aufgeschlagen, scheinbar völlig gedankenlos wurde eine Kompanie Goblins verlegt, jetzt könnte man fast völlig ungestört bis zu seinem Pavillon reiten. Mit berittenen Bogenschützen an der Spitze und mit ein bißchen Glück wären etliche seiner Hauptmänner tot, ehe sie überhaupt Widerstand leisten könnten. Bis sie sich erhoben hätten, wäre ich längst wieder in der Stadt.«
    Amos grinste. »Was für ein helles Köpfchen Ihr seid, Hoheit. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr mit uns spielen kommen.«
    Arutha sah Amos fragend an, und der Seemann legte den Kopf schief. Arutha blickte an ihm vorbei auf den Hof und bemerkte, wie sich vor dem inneren Tor des Außenwerks Reiter in Aufstellung brachten. »Kommt mit. Ich habe für Euch auch ein Pferd satteln lassen.« Arutha folgte Amos die Stufen zu den wartenden Reittieren hinunter. »Und wenn Murmandamus noch einen magischen Trick auf Lager hat, den er uns entgegenschleudert?«
    »Dann werden wir alle sterben, und Guy wird um die beste Gesellschaft trauern, die er in den letzten zwanzig Jahren gehabt hat: um mich.« Amos stieg auf. »Ihr macht Euch zu viele Sorgen, Mann. Habe ich Euch das schon einmal gesagt?«
    Arutha lächelte zweifelnd, während er ebenfalls aufsaß. Guy, der bei den Toren wartete, sagte: »Seid doppelt wachsam. Wenn ihr sie erwischen könnt, gut, aber ich will keine heldenhaften Selbstmordattacken nur der schwachen Chance wegen, an Murmandamus heranzukommen. Wir brauchen euch hier wieder

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