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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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immer noch starke Hitze, und die Bestie unter ihm war fürchterlich anzuschauen. Sie hatte die Gestalt eines Pferdes, war jedoch mit rotglühenden Schuppen bedeckt, als wäre eine Schlangenhaut bis zum Schmelzpunkt erhitzt worden. Die Mähne und der Schwanz der Kreatur waren tanzende Flammen und die Augen wie glühende Kohlen. Sie atmete heißen Dampf aus. »Dämonenroß«, sagte Arutha. »Eine Legende, ein Reittier, auf dem nur ein Dämon reiten kann.«
    Die Kreatur bäumte sich auf, und Murmandamus zog das Schwert. Er schwang es nach vorn, und vor den ersten Kompanien seiner Armee erwachte ein pechschwarzes Etwas zum Leben, das jedes Licht aufsaugte. Es zerfloß auf den Steinen des Platzes wie Quecksilber zu einem Rechteck. Nach einem Moment wurde den Beobachtern auf der Zitadelle klar, daß es eine zehn Fuß breite, schwarze Plattform bildete. Dann erhob sich das seltsame Etwas langsam Fuß um Fuß und wurde zu einer dunklen Rampe über den Wassergraben. Ein Stück des schwarzen Etwas brach aus der Rampe heraus und schwebte von der sich erhebenden Brücke fort. Es festigte sich zu einem Block und wuchs. Der Block formte eine weitere Brücke. Nach einer Weile spalteten sich noch ein dritter und dann ein vierter Block ab und modellierten sich. Guy sagte: »Verflucht! Er baut Brücken zur Mauer.« Dann schrie er: »Gebt Befehl, die Räumung zu beschleunigen.«
    Als die schwarzen Brücken die Mitte des Wassergrabens erreicht hatten, betraten die ersten Kompanien der Goblins sie und bewegten sich langsam auf die Kante zu. Meter um Meter schoben sich die schwarzen Brücken auf die Verteidiger zu. Guy befahl den Bogenschützen zu schießen.
    Die Pfeile gingen los, prallten jedoch ab, als wären sie gegen eine Wand geflogen. Was auch immer die Angreifer vor der Hitze geschützt hatte, schützte sie auch vor den Pfeilen. Die Brände in der äußeren Stadt brannten herunter, und immer mehr Angreifer drangen in Armengar ein, wie die Wache von der Spitze der Zitadelle meldete.
    Guy schrie: »Von der Mauer runter! Die Nachhut auf die Balkone. Alle anderen Einheiten räumen die Zitadelle sofort. Niemand bleibt zurück!«
    Die jetzt noch geordnete Räumung würde bald zu einer hastigen Flucht werden. Die Eindringlinge würden die letzten Befestigungen etwa eine Stunde früher überwinden, als Guy es für möglich gehalten hatte. Arutha wußte, es könnte innerhalb der Zitadelle zu einem Kampf kommen, und im Geiste machte er sich schon darauf gefaßt, in diesem Fall solange zu warten, bis er Murmandamus gegenübertreten konnte.
    Sie jagten über den Hof und eilten zu der inneren Treppe zum ersten der drei Balkone. Überall wurden Fenster und Türen zugeschlagen und verrammelt. Als sie die lange Eingangshalle verließen, bemerkte Arutha, wie ein Stapel Fässer vor dem Aufzug plaziert wurde. Weitere Fässer wurden vor alle Türen gestellt, und alle wurden geöffnet. Guy du Bas-Tyras letzte Tat würde es sein, die Zitadelle in Brand zu stecken, in der Hoffnung, daß noch mehr von Murmandamus' Soldaten getötet wurden. Und für das Wohl des Königreichs hoffte Arutha, Murmandamus' Fähigkeit, seine Soldaten vor dem Feuer zu schützen, würde an irgendwelche Grenzen stoßen.
    Soldaten rannten durch die Halle und zerschlugen seltsame Abdeckungen in der Wand, die von einfachen Tafeln in der Farbe des weißen Steins verborgen gewesen waren. Dahinter wurden schwarze Löcher sichtbar. Der schwache Geruch von Naphtha drang durch die Lüftungslöcher ein. Als sie hinaus auf den Balkon gingen, bemerkte Amos Aruthas neugierigen Blick und sagte: »Die Lüftungsschächte verlaufen vom Keller bis zum Dach. Damit das Feuer mehr Luft bekommt.«
    Arutha nickte und sah zu, wie die erste Welle von Murmandamus' Soldaten die Brüstung der Mauer erklomm. Sobald sie die Mauer betreten hatten, verschwand das sie schützende Feld, und sie schwärmten aus und suchten nach Deckung, als die Bogenschützen auf den Balkonen zu schießen begannen. Die Katapulte waren jetzt nutzlos, denn die Entfernung war zu kurz, doch ein Dutzend Wurfmaschinen, die wie gigantische Armbrüste aussahen, schleuderten große speerähnliche Geschosse auf die Feinde. Guy gab den Mannschaften der Wurfmaschinen den Befehl, den Balkon zu verlassen.
    Der Protektor sah zu, wie seine Bogenschützen die Eindringlinge in die Enge trieben. Arutha wußte, daß jeder Moment zählte, weil dann wieder einigen die Flucht aus der Stadt gelingen konnte.
    Hinter den näherkommenden Goblins stürmten

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