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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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abgelöst. »Ich glaube, wir sind zurück.«
    Macros ergriff Pugs Hand, schloß die Augen und fühlte den Fluß der Zeit durch die Wahrnehmung des jüngeren Zauberers. Nach einem Augenblick sagte Macros: »Pug, wir sind nahe genug an Midkemia, und du kannst jetzt eine Nachricht nach Hause schicken. Ich schlage vor, du versuchst es.« Pug hatte Macros von dem Kind und dem gelungenen Versuch, es zu erreichen, erzählt.
    Pug schloß die Augen und versuchte, einen Kontakt mit Gamina herzustellen.
     
    Katala sah von ihrer Stickerei auf. Gamina saß mit starren Augen da, als betrachtete sie etwas in weiter Ferne. Dann neigte sie den Kopf und schien zuzuhören. William las in einem alten, verstaubten Wälzer, den Kulgan ihm gegeben hatte, doch jetzt legte er ihn vor sich hin und sah seine Pflegeschwester scharf an.
    Dann sagte der Junge leise: »Mama ...«
    Vorsichtig tat Katala ihr Stickzeug zur Seite und fragte: »Was ist, William?«
    Der Junge sah seine Mutter mit großen Augen an und sagte flüsternd: »Es ist... Papa.«
    Katala ging zu ihm, kniete sich neben ihn und legte ihm den Arm um die Schulter. »Was ist mit deinem Vater?«
    »Er spricht mit Gamina.«
    Katala betrachtete das Mädchen, das völlig verzückt dasaß und alles um sich herum vergessen hatte. Langsam erhob sich Katala, ging hinüber zur Tür des Eßzimmers der Familie und öffnete sie leise. Sobald sie aus dem Zimmer war, begann sie zu laufen.
    Kulgan und Elgahar saßen über einem Schachbrett, während Hochopepa zusah und den beiden unverlangte Ratschläge aufdrängte. Das Zimmer war völlig verqualmt, weil die beiden kleinen Zauberer, wie immer nach dem Essen, genußvoll ihre großen Pfeifen schmauchten, egal, was die anderen dazu meinten. Meecham saß in der Nähe und schliff sein Jagdmesser mit einem Wetzstein.
    Katala stürzte herein und sagte: »Kommt schnell, alle.«
    So dringlich, wie ihre Stimme klang, wagte es niemand, nach dem Warum zu fragen, sondern sie folgten ihr einfach durch den Flur in das Zimmer, wo William die kleine Gamina beobachtete.
    Katala kniete sich vor dem Mädchen hin und fuhr mit der Hand vor seinen glasigen Augen hin und her. Gamina reagierte nicht. Sie war in eine Art Trance verfallen. Kulgan flüsterte: »Was ist das?«
    Katala flüsterte zurück: »William sagt, sie redet mit Pug.«
    Elgahar, der sonst so zurückhaltende Magier des Erhabenen Pfades, drängte sich an Kulgan vorbei. »Vielleicht kann ich hier etwas erfahren.« Er kniete vor William nieder. »Würdest du etwas mit mir zusammen tun?«
    William zuckte unverbindlich mit den Schultern. Der Magier sagte: »Ich weiß, du kannst Gamina manchmal verstehen, genauso wie sie dich verstehen kann, wenn du mit den Tieren sprichst. Vielleicht kannst du mich mithören lassen, was sie sagt.«
    William fragte: »Wie?«
    »Ich habe mir genau angesehen, wie Gamina das macht, und was sie macht, und ich glaube, ich könnte dasselbe tun.« Und mit einem Seitenblick auf Katala fügte er hinzu: »Es ist ungefährlich.«
    Katala nickte, und William antwortete: »Sicher. Habe nichts dagegen.«
    Elgahar schloß die Augen und legte William die Hand auf die Schulter. Einen Moment später sagte er: »Ich kann nur etwas ... hören.« Er öffnete die Augen. »Sie spricht mit jemandem. Ich glaube, es ist Milamber«, sagte er, wobei er Pugs Tsurani-Namen benutzte.
    Hochopepa sagte: »Ich wünschte, Dominic wäre noch nicht in sein Kloster zurückgekehrt. Er könnte sich vielleicht einmischen.«
    Kulgan hob die Hand und brachte so Hochopepa zum Schweigen. Das Mädchen seufzte schwer und schloß die Augen. Katala wollte sie halten, weil sie glaubte, Gamina würde in Ohnmacht fallen, doch statt dessen riß das Mädchen die Augen weit auf, lächelte breit und sprang auf.
    Sie tanzte fast im Zimmer herum, so aufgeregt war sie, und in Gedankensprache rief sie: Es war Papa! Er hat mit mir gesprochen! Er kommt zurück!
    Katala legte dem Mädchen die Hand auf die Schulter. »Ruhig, Tochter. Jetzt hör auf herumzuspringen und sag uns, was er gesagt hat, aber sprich richtig, Gamma.«
    Zum ersten Mal in ihrem Leben sprach Gamina richtig laut - aufgeregt, wie sie war, schrie sie fast und lachte zwischendurch immer wieder. »Ich habe mit Papa gesprochen! Er hatte mich von irgendwoher gerufen!«
    »Von wo?« fragte Kulgan.
    Das Mädchen hielt in seinem aufgeregten Getanze inne und neigte den Kopf, als würde es nachdenken. »Es war ... eben irgendwo. Port war ein Strand, und es war wunderschön. Er hat

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