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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sie stand bewegungslos da, nur ihr Körper bebte leicht. Der Schreckenslord schien zu schrumpfen, und seine gezischten Schreie waren kaum mehr als ein schrilles Pfeifen.
    Pug beendete einen Zauberspruch, und der dritte Schreckenslord bekam eine Art Anfall. Er stolperte zurück, seine schwarzen Flügel zitterten, schließlich brach er auf den Steinen des Ganges zusammen. Dann schwebte er nach oben, und eine kleine Handbewegung von Pug war der einzige Hinweis auf den Zauber, den dieser anwendete. Pug machte eine weitere Handbewegung und stieß die Kreatur in einen Ort zwischen den Welten, wo sie im grauen Nichts verschwand Tomas schlug wieder und wieder zu, und der Schreckenslord vor ihm wich zurück. Jedes Mal, wenn sein goldenes Schwert in das schwarze Nichts traf, entwich der Kreatur zischend Lebenskraft. Schließlich schien das Wesen geschwächt zu sein und wollte die Flucht ergreifen. Tomas' Klinge erwischte das Ding, spießte es auf und hielt es bewegungsunfähig fest.
    Während Pug zusah, vernichteten Ryath und Tomas die beiden anderen Kreaturen, indem sie ihnen die Lebenssäfte entzogen, die die Schreckenslords aus anderen Lebenden gesaugt hatten.
    Pug begab sich zu Macros, der wie betäubt am Boden lag. Er half dem Zauberer auf und fragte: »Seid Ihr verletzt?«
    Macros schüttelte den Kopf, um wieder klarzuwerden, und erwiderte: »Nicht ein bißchen. Diese Kreaturen können einem Sterblichen gefährlich werden, doch ich habe schon früher mit ihnen zu tun gehabt. Daß diese Ungeheuer vor dieser Tür postiert waren, zeigt nur, wie sehr die Valheru die Hilfe fürchten, die wir nach Midkemia bringen. Wenn Murmandamus Sethanon erreicht und den Stein des Lebens findet... nun, dann werden diese Unlebenden nur ein schwaches Abbild der Zerstörungswut sein, die entfesselt werden wird.«
    Tomas fragte: »Wie weit ist es noch bis Midkemia?«
    »Diese Tür.« Macros zeigte auf die Tür gegenüber jener, durch die sie eingetreten waren. »Dann sind wir zu Hause.«
     
    Sie betraten eine riesige, kalte und leere Halle. Sie war aus massiven Steinen gebaut, die von meisterlichen Handwerkern zusammengefügt worden waren. Auf einem Podest am anderen Ende der Halle erhob sich ein Thron, und an beiden Wänden waren überall Nischen eingelassen, als hätten dort Statuen aufgestellt werden sollen.
    Die vier gingen weiter, und Pug fragte: »Es ist sehr kühl hier. Wo auf Midkemia sind wir?«
    Macros war scheinbar amüsiert. »Wir sind in der Festung von Sar-Sargoth.«
    Tomas fuhr herum und blickte den Zauberer an. »Seid Ihr verrückt? Das ist die alte Hauptstadt des ursprünglichen Murmandamus. Soviel weiß ich auch über die Geschichte der Moredhel.«
    Macros sagte: »Beruhigt Euch. Sie sind alle unterwegs, auf dem Marsch ins Königreich. Sollten uns hier noch irgendwelche Moredhel oder Goblins begegnen, so sind das Deserteure. Nein, hier können wir jedes Hindernis leicht aus dem Weg räumen. Erst in Sethanon müssen wir mit der letzten Herausforderung rechnen.«
    Er führte sie nach draußen, und Pug taumelte vor dem Anblick, der sich ihnen bot. In alle Richtungen waren zehn Fuß hohe Pfahle errichtet worden, und auf jedem Pfahl steckte der Kopf eines Menschen. Es waren ungefähr tausend in jede Richtung. Pug flüsterte: »Um Himmels willen, wie kann etwas so Böses existieren.«
    »Das hier fehlte Euch also noch in Eurem Wissen«, erwiderte Macros. Er sah seine drei Gefährten an und fuhr fort: »Es gab eine Zeit, in der Ashen-Shugar dies als notwendige Lektion abgetan hätte.«
    Tomas ließ seinen Blick herumschweifen und nickte abwesend.
    »Tomas, also auch Ashen-Shugar, kann sich an eine Zeit erinnern, als es im Universum noch keine moralischen Standpunkte gab. Die Frage, was richtig und was falsch sei, war noch nicht gestellt, es ging nur um die Macht. Im Universum hatten alle Arten die gleiche Einstellung, abgesehen derer von Aal, denn ihre Ansichten waren schon für die damalige Zeit eigenartig. Murmandamus ist nur ein Werkzeug, und er ähnelt seinem Meister.
    Wesen, die viel weniger bösartig als Murmandamus waren, haben viel schlimmere Dinge begangen als diesen Akt der Barbarei. Doch sie tun es nur, weil sie wissen, daß ihre Taten von höheren moralischen Prinzipien bewertet werden. Die Valheru wissen nichts von Gut und Böse; sie sind nichtmoralisch, doch so zerstörerisch, daß wir sie als die Ausgeburt des Bösen betrachten müssen. Und Murmandamus ist ihr Diener, also ist auch er böse. Im Vergleich zu ihrer

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