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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Wilderer fast verzeihen, weil er mir eine Entschuldigung geliefert hat, der Burg endlich einmal zu entkommen.«
    Garret sagte: »Eine schlechte Entschuldigung, mein Lord. Dem Gesetz nach hättet Ihr diese Sache mir und meinen Fährtenlesern überlassen müssen.«
    Martin lächelte: »Darauf wird Fannon auch bestehen.«
    Baru sagte: »Ich kann Euch verstehen. Seit fast einem Jahr habe ich zuerst bei den Elben und jetzt bei Euch gelebt. Ich vermisse die Hügel und Wiesen des Hochlands von Yabon.«
    Garret sagte nichts. Sowohl er als auch Martin wußten, warum der Hadati nicht in seine Heimat zurückkehrte. Sein Dorf war von dem Hauptmann der Moredhel in Schutt und Asche gelegt worden. Zwar hatte er an Murad blutige Rache genommen und ihn getötet, doch das hatte ihm das Heim trotzdem nicht wiedergebracht. Eines Tages würde er vielleicht ein anderes Hadatidorf finden, in dem er sich niederlassen konnte, für den Moment hatte er sich allerdings entschlossen, in der Fremde zu bleiben. Nachdem er in Elvandar von seinen Wunden genesen war, hatte er sich zunächst einmal nach Crydee zu Martin aufgemacht.
    Charles tauchte mit einem Soldaten aus der Burg wieder auf Der Soldat salutierte und sagte: »Schwertmeister Fannon ersucht um Eure sofortige Rückkehr, Hoheit.«
    Martin wechselte rasch einen Blick mit Baru. »Was mag da wieder im Gange sein?«
    Baru zuckte mit den Schultern.
    Der Soldat sagte: »Der Schwertmeister hat sich außerdem die Freiheit genommen, Euch Reittiere zu schicken, Euer Hoheit. Er wußte, daß Ihr zu Fuß aufgebrochen wart.«
    Martin sagte: »Führt uns zu ihnen«, und sie folgten dem Soldaten zu den Pferden. Als sie aufgesessen waren und sich auf den Weg nach Crydee machten, erfüllte den Herzog plötzlich eine große Unruhe.
     
    Fannon wartete bereits auf sie. Martin stieg ab und fragte: »Was gibt es, Fannon?« Er schlug sich den Straßenstaub von seinem ledernen Jagdrock.
    »Seine Hoheit haben vielleicht nicht daran gedacht, daß Lord Miguel heute nachmittag ankommen wird.«
    Martin warf einen Blick auf die untergehende Sonne. »Dann kommt er offenbar zu spät.«
    »Sein Schiff wurde bereits vor einer Stunde bei Seglers Gram gesichtet. Innerhalb der nächsten Stunde wird es vermutlich den Leuchtturm bei Langenend passieren und im Hafen einlaufen.«
    Martin lächelte seinen Schwertmeister an. »Ihr habt natürlich recht, ich hatte es ganz vergessen.« Während er die Treppen hinaufeilte, rief er Fannon zu: »Begleitet mich und unterhaltet Euch mit mir, während ich mich umkleide.«
    Martin rannte fast zu seinen Gemächern, die einst seinem Vater, Lord Borric, gehört hatten. Diener hatten ein heißes Bad vorbereitet, und Martin entledigte sich seiner Jagdkleidung. Er nahm die stark duftende Seife und den Bimsstein und sagte zu dem Diener: »Ich brauche viel frisches kaltes Wasser. Diesen Geruch würde meine Schwester vielleicht mögen, aber meine Nase verträgt ihn nicht.« Der Diener lief los, um weiteres Wasser zu holen. »Nun, Fannon, was führt eigentlich den erlauchten Herzog von Rodez quer durch das Königreich zu uns?«
    Fannon setzte sich auf ein kleines Sofa. »Er reist einfach nur gern während des Sommers. Das ist gar nicht so ungewöhnlich, Euer Hoheit.«
    Martin lachte. »Fannon, wir sind allein. Ihr braucht mir nichts vorzumachen. Er wird doch zumindest eine Tochter im heiratsfähigen Alter bei sich haben.«
    Fannon seufzte. »Zwei. Miranda ist zwanzig, und Inez fünfzehn. Beiden sagt man nach, daß sie Schönheiten sind.«
    »Fünfzehn. Bei den Göttern, sie ist ja noch ein Kind!«
    Fannon lächelte kläglich. »Nach dem, was ich erfahren habe, gab es des Kindes wegen schon zwei Duelle. Bedenkt, es sind Leute aus dem Osten.«
    Martin ließ sich unter Wasser gleiten. Als er wieder auftauchte, sagte er: »Dort drüben gehen sie immer sehr früh in die Politik, nicht?«
    »Seht doch, Martin, ob Ihr wollt oder nicht, Ihr seid der Herzog - und der Bruder des Königs. Ihr habt Euch noch nicht verheiratet. Würdet Ihr nicht in der abgelegensten Ecke des Königreiches leben, hättet Ihr seit Eurer Rückkehr nicht sechs, sondern sechzig Höflichkeitsbesuche bekommen.«
    Martin verzog das Gesicht. »Wenn es dieses Mal wieder so wird wie beim letzten Mal, gehe ich zurück in die Wälder zu den Bären.« Zuletzt hatte ihm der Graf von Tarloff, ein Vasall des Herzogs von Ran, einen Besuch abgestattet. Seine Tochter war eigentlich recht charmant gewesen, doch sie hatte sich ein bißchen zu kokett

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