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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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benommen und dauernd gekichert, ein Zug, der Martin ganz nervös gemacht hatte. Er hatte das Mädchen mit dem vagen Versprechen verabschiedet, irgendwann einmal Tarloff zu besuchen. »Trotzdem«, meinte er, »sie war doch recht schön.«
     
    »Schönheit ist nicht das Entscheidende, wie Ihr selbst ganz genau wißt. Im Osten schwelt es noch immer, obwohl nun fast zwei Jahre seit dem Tod von König Rodric vergangen sind. Irgendwo dort draußen versteckt sich Guy du Bas-Tyra und treibt Dinge, von denen nur die Götter wissen. Einige seiner Anhänger warten nur ab, wer zum nächsten Herzog von Bas-Tyra ernannt wird Caldric ist tot, und das Amt des Herzogs von Rillanon ist ebenfalls noch nicht besetzt worden. Der Osten ist wie ein Stapel Brennholz, und wenn der König den falschen Scheit herauszieht bricht alles über ihm zusammen. Lyam ist gut beraten, wenn er auf Tully hört, und wartet, bis er selbst Söhne und auch Neffen hat. Dann kann er seine eigenen Verbündeten in diese Ämter einsetzen. Und Ihr tätet gut daran, wenn Ihr die schwierigen Belange der Königsfamilie nicht aus den Augen verlieren würdet, Martin.«
    »Jawohl, Schwertmeister«, erwiderte Martin, schüttelte jedoch bedauernd den Kopf. Seit Lyam ihn zum Herzog von Crydee ernannt hatte, war Martin ein großer Teil seiner persönlichen Freiheit verlorengegangen, und wie es aussah, stand ihm das Schlimmste noch bevor.
    Drei Diener kamen mit Eimern voller kaltem Wasser herein. Martin stand auf und ließ sieh das Wasser über den Kopf schütten. Zitternd hüllte er sich in ein weiches Badetuch, und nachdem die Diener wieder gegangen waren, meinte er zu Fannon: »Was Ihr sagt, ist offensichtlich richtig, doch ... nun, es ist noch nicht einmal ein Jahr vergangen, seit Arutha und ich vom Moraelin zurückgekehrt sind. Davor habe ich diese lange Reise durch den Osten gemacht. Kann ich nicht wenigstens ein paar Monate in aller Ruhe zu Hause leben?«
    »Habt Ihr doch - letzten Winter.«
    Martin lachte. »Sehr gut. Aber mir kommt es vor, als würde einem Provinzherzog ein größeres Interesse entgegengebracht, als er es verdient.«
    Fannon schüttelte den Kopf. »Ein größeres Interesse, als es der Bruder des Königs verdient?«
    »Keiner aus meiner Linie könnte jemals wieder Anspruch auf die Krone erheben, selbst wenn nicht noch drei oder vier andere in der Nachfolge vor mir stünden. Ihr wißt doch, ich habe darauf auch im Namen meiner Nachkommen verzichtet.«
    »Ihr seid kein einfacher Mann, Martin. Ihr braucht mir gegenüber nicht den Hinterwäldler spielen. Am Tage von Lyams Krönung mögt Ihr gesagt haben, was Ihr wollt, doch sollte eines Tages einer Eurer Erben in die entsprechende Situation kommen, wird Euer Gelöbnis keinen Pfifferling mehr wert sein, wenn eine Gruppe in der Versammlung der Lords ihn zum König machen will.«
    Martin zog sich an. »Ich weiß, Fannon. Das geschah damals nur, damit niemand in meinem Namen Lyam die Gefolgschaft verwehrt. Vielleicht habe ich den größten Teil meines Lebens in den Wäldern verbracht, doch am Abend habe ich stets mit Euch, Tully, Kulgan und Vater an der Tafel gesessen. Da habe ich meine Ohren gespitzt und eine Menge gelernt.«
    Es klopfte, und in der Tür erschien eine Wache. »Ein Schiff mit der Flagge von Rodez hat Langenend passiert, Hoheit.«
    Martin schickte die Wache mit einer Handbewegung nach draußen. Zu Fannon sagte er: »Ich glaube, wir sollten uns lieber beeilen, den Herzog und seine lieblichen Töchter kennenzulernen.« Er war mit dem Ankleiden fertig. »Die Töchter des Herzogs werden mich sicherlich genauestens in Augenschein nehmen und mir den Hof machen, Fannon, doch bei der Liebe und Geduld der Götter hoffe ich, daß keine von ihnen dauernd kichern muß.« Fannon nickte ihm voller Mitgefühl zu und verließ hinter Martin das Zimmer.
     
    Martin lächelte bei Herzog Miguels Scherz über einen Lord aus dem Osten, dem Martin nur ein einziges Mal begegnet war. Die Schwächen des Mannes mochten für die Leute dort eine Quelle des Humors sein, doch Martin verstand den Witz nicht. Statt dessen warf er einen Blick auf die Tochter des Herzogs. Beide waren wirklich anziehend: Sie hatten feine Gesichtszüge, einen blassen Teint, fast schwarzes Haar und große dunkle Augen. Miranda hatte sich in ein Gespräch mit dem jungen Junker Wilfred vertieft, dem dritten Sohn des Barons von Carse. Der Junker war erst kürzlich an den Hof gekommen. Inez saß da und betrachtete Martin mit offenkundiger

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