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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sind nach Süden in das Grüne Herz geflüchtet, als fürchteten sie sich vor etwas. Und seit Monaten werden wir immer wieder von einem Wind des Bösen heimgesucht, der seltsame magische Fähigkeiten hat, als würde er Kräfte in den Norden ziehen. Wir sind also über einiges beunruhigt.«
    Baru und Martin wechselten einen Blick. »Die Dinge entwickeln sich raschen Schrittes«, sagte der Hadati.
    Die Unterhaltung wurde durch einen Schrei von unten unterbrochen, und neben der Königin erschien ein Elb. »Majestät, kommt, eine Wiederkehr.«
    Aglaranna sagte: »Kommt Martin, Baru, werdet Zeugen einer wundersamen Sache.«
    Tathar folgte seiner Königin und wandte sich noch mal um: »Falls es sich nicht um eine List handelt.«
    Weitere Berater stießen zu der Königin und Tathar, während die beiden zum Waldboden eilten. Als sie unten ankamen, wurden sie von verschiedenen Kriegern begrüßt, die um einen Moredhel herumstanden. Der Dunkelelb erschien Martin irgendwie eigentümlich, weil er eine Ruhe ausstrahlte, die für dieses Volk nicht gewöhnlich war.
    Der Moredhel sah die Königin und verbeugte sich vor ihr. Leise sagte er: »Meine Dame, ich bin wiedergekehrt.«
    Die Königin nickte Tathar zu. Er und die anderen Zauberwirker versammelten sich um den Moredhel. Martin spürte etwas Seltsames, eine Spannung in der Luft, als könnte man Musik hören. Die Zauberer wirkten Magie.
    Dann sagte Tathar: »Er ist wiedergekehrt.«
    Aglaranna fragte: »Wie ist dein Name?«
    »Morandis, Majestät.«
    »Nicht länger. Du heißt Lorren.«
    Zwischen den Völkern der Elben gab es eigentlich keine großen Unterschiede. Sie wurden nur durch die Macht des Dunklen Pfades getrennt, der die Moredhel zu einem Leben im mörderischen Haß gegen alles verpflichtete, was nicht zu ihrer Art gehörte. Das hatte Martin erst im letzten Jahr erfahren. Ansonsten gab es nur leichte Differenzen im Benehmen und in der Haltung zwischen den beiden Völkern.
    Der Moredhel stand auf, und die Elben um ihn herum halfen ihm, den grauen Rock der Waldclans der Moredhel abzulegen. Martin hatte lange Zeit bei den Elben gelebt, er hatte viele Male gegen die Moredhel gekämpft und konnte den Unterschied erkennen. Aber jetzt stießen seine Sinne an ihre Grenzen. In einem Moment erschien der Moredhel noch eigentümlich, im nächsten war er plötzlich kein Dunkelelb mehr. Man gab ihm einen braunen Rock, und wunderbarerweise sah Martin auf einmal einen Elben. Er hatte dunkles Haar und dunkle Augen, aber es gab auch ein paar Elben, die so aussahen, so wie gelegentlich ein Moredhel blonde Haare und blaue Augen hatte. Er war ein Elb.
    Tathar hatte Martins Reaktion auf die Verwandlung beobachtet und sagte: »Manchmal bricht einer unserer verlorenen Brüder mit dem Dunklen Pfad. Wenn seine Familie die Verwandlung nicht bemerkt und ihn nicht tötet, bevor er zu uns kommt, begrüßen wir seine Wiederkehr in die Heimat.« Martin und Baru sahen zu, wie alle Elben nacheinander zu Lorren gingen, ihn umarmten und zu Hause begrüßten. »In der Vergangenheit haben die Moredhel auf diese Weise Spione bei uns unterbringen wollen, doch wir können die falschen immer von den richtigen unterscheiden. Dieser hier ist wirklich wiedergekehrt.«
    Baru fragte: »Geschieht das häufig?«
    »Von allen, die in Elvandar leben, bin ich der Älteste«, erwiderte Tathar, »und ich habe in meinem Leben sieben Wiederkehrer vor diesem gesehen.« Er schwieg einen Moment lang. »Eines Tages, so hoffen wir, werden wir uns auf diese Weise mit allen unseren Brüdern versöhnen, wenn die Macht des Dunklen Pfades endgültig gebrochen ist.«
    Aglaranna wandte sich an Martin. »Kommt, wir werden ein Fest feiern.«
    »Ich fürchte, wir nicht, Majestät«, antwortete Martin. »Wir müssen aufbrechen, weil wir uns mit anderen treffen wollen.«
    »Dürfen wir Eure Pläne erfahren?«
    »Ganz einfach«, meinte der Herzog von Crydee. »Wir wollen Murmandamus finden.«
    »Und«, fügte Baru trocken hinzu, »wir wollen ihn töten.«

Abschied
     
    Jimmy saß still da.
    Abwesend studierte er die Liste in seinen Händen und versuchte, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Aber er schaffte es einfach nicht. Der Dienstplan für die Junker bei der Nachmittagsprozession war fertig, oder zumindest so gut wie. Jimmy fühlte in sich eine Leere, und die Entscheidungen darüber, welcher Junker auf welchem Posten stehen sollte, erschienen ihm einfach nur unwichtig.
    Seit zwei Wochen kämpfte Jimmy gegen dieses Gefühl, in einem

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